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von Konstruktorius » 30 Sep 2020, 19:21
Hallo liebe Konstrukteurs Gemeinschaft,
ich darf mich herzlich bedanken für die dem Modell der Achterbahn gegenüber gebrachte Aufmerksamkeit!
Leider erst jetzt eine Antwort von mir, ich hatte mich schon länger nicht auf dem Youtube Kanal eingeloggt, daher ist mir der
Hinweis auf diesen Thread nicht früher aufgefallen.
Aber ich denke, es war gut so, es hat den Pioniergeist der "fischertechnik community" so richtig geweckt und wird letztlich Spaß gemacht haben, funktionierende Lösungen zu entwickeln.
Und an Lösungen hat es ja nicht gemangelt, 16 Seiten Thread, ich habe quergelesen und interessiert die verschiedenen Ansätze verfolgt!
Und ich denke, eigentlich bleibt keine Frage offen und das Modell von SpockFalk sehe ich als grandiosen (bisherigen:) Abschluss!, auch mit einer sehr schönen Achterbahnoptik!
Aber vielleicht möchte der ein oder andere noch ein paar Infos aus meinem Entwicklungsprozess, daher hier noch ein paar Aspekte, an die ich mich noch erinnern kann:
- Thema Gewicht
ordentlich Gewicht mußte entsp. meinen Versuchen sein. Je schwerer der Wagen, um so größer die Kraft kleine Unebenheiten der Bahn oder schlecht laufende Räder auszugleichen.
Und natürlich auch die Verlegung des Schwerpunkts des Fahrzeugs auf die Mittelhöhe der Schiene, nur so ließ es sich vermeiden, daß der Wagen bei Geschwindigkeit nicht aus der Kurve flog.
Gewichte in den Rädern hatte ich auch ausprobiert, aber das hat sich nicht bewährt, durch die entstehende Trägheit, wird die Leichtgängigkeit ausgebremst:)
- Thema Reibung
und zwar bezogen auf die sechs Rollen: hier war es wichtig, daß die Rollen so leichtgängig wie nur möglich waren. Wenn das nicht der Fall war, blieb der Wagen leicht irgendwo auf der Bahn stehen. Ich habe daher darauf geachtet, daß die Achsen möglichst wenig Auflagefläche in ihren Halterungen haben, somit wenig Reibungsfläche vorhanden ist.
Ich habe diverse gleiche Teile ausprobiert, mal lief es leicht, mal aber auch nicht. Die Achsen mußten ganz sauber sein, Haare, Fusseln und Staub wirkten verheerend, selbst das natürliche Fett auf den Fingern, wenn es auf die Achsen gelangte, schien mir Reibung zu erzeugen. Versuche mit sehr dünnflüssigem Öl waren zunächst hilfreich, bis das der gesammelte Staub alles verklebte. Zuletzt habe ich die Achsen mit Waschbenzin gesäubert, was am effektivsten war.
Die senkrechten Metallachsen haben zum einen das Gewicht erhöht, zum anderen den geringsten Laufwiderstand gehabt.
- extra Bogenstücke
die oben nach der ersten Talfahrt unter der Schiene rechts und links angebrachten Bogenstücke, hatten die Aufgabe zu verhindern, daß der Wagen, sollte er unsauber angerast kommen, aus der Bahn kippt.
- extra Förderglieder
da war schon jemand drauf gekommen, sie sorgten dafür, daß der Wagen sauber eingefädelt wird. Sie hakten in die vorderen Rollen ein, zogen den Wagen los und die nachfolgenden Winkelecken, konnten so sich paßgenau an der richtigen Stelle unter den Wagen schieben.
- wackelige Statik
ja, hat auch schon jemand angemerkt: macht natürlich den optischen Reiz aus, wenn alles bebt, wackelt und sich absenkt. So wird es eben noch unwahrscheinlicher, daß die Wagen je ihr Ziel erreichen:)
Gebaut habe ich die Achterbahn übrigens mit meinem Sohn, der damals 12 Jahre alt war. Leider ist trotz "aufopfernder Bemühungen" der "Konstruktions-Virus" bisher nicht auf ihn übergesprungen:)
Beste Grüße und weiter viel Spaß beim Konstruieren!
Dabert Konstruktorius
Anbei noch zwei Bilder des Wagenaufbaus:
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Dateianhänge
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![Wagen2.jpg](./download/file.php?id=2094&sid=0027ff6da20930abc82f4f7e1e8eb43f)
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![Wagen1.jpg](./download/file.php?id=2093&sid=0027ff6da20930abc82f4f7e1e8eb43f)
- Wagen1.jpg (131.98 KiB) 7140 mal betrachtet