Altersfreigabe, oder wie sage ich es meinem Kinde!

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Christofer
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Altersfreigabe, oder wie sage ich es meinem Kinde!

Beitrag von Christofer » 19 Dez 2013, 17:04

Hallo Community,

ich gehöre auch zu den alten Säcken (Baujahr 1968) die als Kind mit Fischertechnik groß geworden sind und nun selber Kinder in dem Alter haben wo man möchte das Sie sich damit befassen :D
Um auf das Editorial der aktuellen ft:pedia zu antworten, bei mir hat es gefruchtet. Ich habe ein technische Ausbildung gemacht und dann weiter zum Ingenieur. Mein Sohn (10 Jahre) hat zumindest die Affinität für Technik mitbekommen und so was soll man ja fördern. Er hat zwar schon mal etwas Fischertechnik bekommen, Lego fand er dann aber doch interessanter. Nun habe ich ihm zu seinem 10. Geburtstag meine alten Fischertechnikkästen geschenkt inklusive der Motoren und der Pneumatik. Die Elektromechanik und Elektronikkästen habe ich aber noch zurückgehalten weil ich meine das wäre noch zu früh trotzdem die ab 10 Jahre frei gegeben sind. Generell finde ich die Altersanforderung recht gering, nicht nur wenn ich meinen Sohn betrachte, sondern auch wenn ich seine Freunde so erlebe. Wenn ich zudem zurück an meine Kindheit denke habe ich immer noch das Gefühl das mich insbesondere die Elektronikkästen überfordert haben. Allerdings weiß ich nicht mehr wie alt ich damals war als ich die bekam. Und es bleibt das Gefühl das man einiges verpasst hat und heute noch mal ausprobieren möchte ;) Die Hobby-Kästen hingegen haben mir sehr viel Spaß gemacht :D
Mich würde mal interessieren wie das andere Gleichgesinnte sehen und wie sie es ihren Kindern vermitteln bzw. vermittelt haben?

Dank schon mal für den Austausch!

Gruß

Christofer

Masked
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Re: Altersfreigabe, oder wie sage ich es meinem Kinde!

Beitrag von Masked » 19 Dez 2013, 17:49

Hallo Christofer,

herzlich Willkommen hier!
Ich bin zwar keiner der "alten Säcke", habe aber den Prozess des "fischertechnik-Erbens" selber mitgemacht. Bei mir lief es so:
Mit ungefähr 6 habe ich die ersten Grundbausteine, Bauplatten, Statik, Achsen, usw. (die "unzerstörbaren" Teile) bekommen. Irgendwann dann mit 8 oder so gab es den Ganzen noch vorhandenen Rest dazu.
Da war auch Elektromechanik dabei. Die habe ich natürlich nichtmal Ansatzweise verstanden. Aus diesem Unverständnis resultierten auch einige Aktionen, die ich gerne rückgängig machen würde - zum Beispiel war ich irgendwann mal der Meinung, ein Zählwerk zerlegen zu müssen. Wieder zusammen bekommen habe ichs natürlich nicht, also landete es im Müll...*args*
Deshalb würde ich jetzt im Nachhinein (und wenn ich selber mal Kinder haben sollte) solche empfindlichen Teile erstmal nur unter Aufsicht "rausgeben". Mit 12 oder noch älter kann dann irgendwann auch mit diesen Teilen alleine gebaut werden.
Die heutigen Elektronik-Bausteine (Interface, E-Tec & Co) sind da alle deutlich robuster und im Rahmen der 9V auch komplett kurzschlusssicher.

Grüße,
Martin

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steffalk
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Re: Altersfreigabe, oder wie sage ich es meinem Kinde!

Beitrag von steffalk » 20 Dez 2013, 11:02

Tach auch!

Ich finde auch, die Alterfreigaben bei den komplizierteren ft-Kästen sind etwas arg optimistisch, wenn gleich es besonders pfiffige oder sonstwie "vorgebildete" Kinder geben mag, für die das alles ganz einfach ist. Und ich habe die Erfahrung gemacht, dass man Kinder sehr schnell überfordern, wenn man ihnen all zu enthusiastisch ft "aufdrängen" möchte. Kinder brauchen Zeit zum *Spielen* mit ft, und zwar viel. Das dauert, genauso wie man ja auch jahrelang in der Schule sitzt, um solche Kleinigkeiten wie Lesen, Schreiben und Rechnen zu lernen.

Also a) immer langsam und b) immer mit ein wenig Anleitung. Man muss aber ein Gespür dafür entwickeln, wann es "zuviel" wird und sich dann zurücknehmen. Ich denke, dann kommt der Rest - über die Zeit - von ganz alleine.

Gruß,
Stefan

Christofer
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Re: Altersfreigabe, oder wie sage ich es meinem Kinde!

Beitrag von Christofer » 20 Dez 2013, 11:58

Hallo zusammen,

danke schon mal für Eure Rückmeldung.
Aus diesem Unverständnis resultierten auch einige Aktionen, die ich gerne rückgängig machen würde - zum Beispiel war ich irgendwann mal der Meinung, ein Zählwerk zerlegen zu müssen. Wieder zusammen bekommen habe ichs natürlich nicht, also landete es im Müll...*args*
Na wenn Dir danach bewußt war das es keine gute Idee war und der Rest vor der Zerlegungswut verschont worden ist war das ja noch ein nicht allzu teures Lehrgeld ;)
Aber bei mir ist auch nicht alles heil geblieben, ich habe einen Minimot zerlegt nachdem ich zu feste an der Achse gezogen hatte ;-)

Also a) immer langsam und b) immer mit ein wenig Anleitung. Man muss aber ein Gespür dafür entwickeln, wann es "zuviel" wird und sich dann zurücknehmen. Ich denke, dann kommt der Rest - über die Zeit - von ganz alleine.
Weise gesprochen ;)

Gruß

Christofer

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Dirk Fox
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Re: Altersfreigabe, oder wie sage ich es meinem Kinde!

Beitrag von Dirk Fox » 21 Dez 2013, 15:20

Hallo Christofer,

willkommen im Club der "alten Säcke"! Den entsprechenden Threat hast Du sicher schon gefunden...
http://forum.ftcommunity.de/viewtopic.p ... alter+sack

Zu Deiner Frage: Bei meinen (drei) Söhnen war der Zugang zu ft ziemlich unterschiedlich. Einer hat sich systematisch durch alle Bauanleitungen durchgearbeitet (meist beginnend mit dem spannendsten = komplexesten Modell auf den letzten Seiten), einer ist immer dann mit Enthusiasmus bei der Sache, wenn er ein konkretes Problem mit ft lösen will (z.B. Hubschrauberrotor mit Taumelscheibe...), und der dritte baut am liebsten Fahrzeuge für seine Playmobilmännchen, ohne Motor, zum Selberlenken.

Vor der Elektronik (und der Programmierung) kamen bei allen Licht, Motor und Pneumatik. Die Lernkurve war dann immer ziemlich steil, wenn ein Elektronik-Teil erforderlich war, um ein ganz konkretes Problem zu lösen, vor dem sie standen (eine Klappbrücke, die automatisch auf- und zugeht, benötigt Endlagenschalter und Dioden; ein Rundenzähler für die Carrerabahn benötigte den Elektromagneten; eine LED-Beleuchtung, die beim Vor- und Zurückfahren funktioniert, benötigt einen Gleichrichter; eine Alarmanlage mit Lichtschranke oder ein Blinklicht mit steuerbarer Blinkgeschwindigkeit benötigt den Grundbaustein etc.).

Ansonsten ist es keine schlechte Strategie, ein paar "Papi-Teile" zurückzuhalten - das eröffnet die Chance, das in der Kindheit verpasste nachzuholen :-)

Frohes ft-Basteln,
Gruß, Dirk

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