Akku für RC-Car

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Endlich
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Akku für RC-Car

Beitrag von Endlich » 11 Mär 2011, 07:25

Hallo

ich hab eine Frage, die nichts mit ft zu tun hat, deswegen auch im OffTopic:

also, ich besitze ein elektrisches RC Auto: http://www.ttcompany-shop.de/RC-Cars/El ... -km-h.html

jetzt möchte ich mir evtl. einen neuen Akku zulegen, ich bezitze schon einen 7,2V Ni-MH SC2000mAh und einen Ni-MH 7,2V 4350mAh Akku, da einer der Akkus nicht mehr so viel Leistung bringt, möchte ich mir deswegen evtl. einen neuen Akku kaufen. Jetzt ich meine Frage: Bringen Akkus mit einer Höheren mAh wirklich mehr Leistung? Brauchen sie länger zum laden? Und was für ein Ladegerät empfehlt ihr mir?

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Harald
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Re: Akku für RC-Car

Beitrag von Harald » 11 Mär 2011, 15:44

Die Ah (Amperestunden) geben die Kapazität des Akkus an, also wieviel Ladung man hineinbekommt. Abzüglich der Verluste kriegt man die Ladung auch wieder heraus. Nur muss auf beiden Wegen der Strom durch den sog. Innenwiderstand des Akkus hindurch. Den Innenwiderstand hat niemand da eingelötet; der ergibt sich eher rechnerisch und gibt die Eigenschaften aller im Stromfluss beteiligten Komponenten (Lötstellen, chemische Umsetzung, Leiterbahnen etc.) an. Deine Motoren geben mechanische Leistung auf die Achse ab, und saugen sie als elektrische Leistung P aus dem Akku. Die elektrische Leistung ergibt sich aus Spannung U mal Strom I, das sind die Spannung zwischen den Motorkontakten und der Strom, der durch den Motor durchfließt. Der Motor stellt einen elektrischen Widerstand R dar, so dass man den Strom auch als I = U / R ausdrücken kann:
P = U * I
= U * (U/R)
= U^2 / R.

Je größer die Spannung und je kleiner der Widerstand, und je größer der Strom, desto mehr geht dein Flitzer ab. Jetzt ist aber der Motorwiderstand nicht alleine zugange. Das "R" besteht aus zwei Teilen: dem Innenwiderstand und dem Widerstand der Motorwicklung (plus Regler und Kabel und Stecker natürlich). Der Widerstand der Motorwicklung zerfällt widerum in einen Anteil für die produzierte Wärme und einen Nutzanteil. Aber ich schweife ab: der Innenwiderstand des Akkus ist dem Motor in Reihe geschaltet. Was der eine als U*I an Leistung aus dem Stromkreis herausnimmt, kann der andere nicht mehr kriegen.
Du brauchst also einen Akku mit möglichst niedrigem Innenwiederstand (oder eben einen "niederohmigen" Akku). Sowas kann man kaufen, aber durch Alterung (ein Großteil des Innenwiderstands gibt halt die chemischen Zusammenhänge wieder, und die Innereien des Akkus altern eben) wird der Innenwiderstand mit der Zeit größer. Da hilft die größte Kapazität nicht -- wenn der Strom nicht mehr so fließen kann, lässt der Spielspaß einfach nach.

Dummerweise hat man bei den Akkus wie bei den Digicams den Verbraucher darauf gezüchtet, nur noch auf die Kapazität (bei den Kameras auf die Auflösung --- "viel Megapixel = viel gut" - ha ha! Wenn die Bilder nur im grellen Sonnenlicht zu gebrauchen sind, ist die "beste" Kamera nichts wert, man sieht's ja daran, was die Leute hier so in den Bilderpool hochladen... ) zu achten. Aber ich schweife wieder ab.

Unterm Strich bist du fürs Autorennen mit einem neuen (!) NiCD-Akku (*) besser bedient als mit einem NiMH von doppelter oder vierfacher Kapazität. Du musst halt öfter an die Ladestation, bist aber auch schneller wieder auf der Piste. Wenn das Geld für zwei Akkus reicht, kann man natürlich im Wechsel fahren. "Neu" im Sinne von "erst gestern gekauft" hilft auch nur, wenn der Akku direkt vom Fließband kam.


(*) Die Fachleute mögen mich berichtigen: mein Stand ist, dass NiCD bauartbedingt niederohmiger ist.



Zu den anderen Fragen: mehr Kapazität = mehr Ah = mehr Energieinhalt. Die Leistung hängt wie gesagt von den Widerständen im Kreis ab (konstante Spannung mal vorausgesetzt). Die Ladedauer hängt haupsächlich ab vom Ladestrom (zuviel davon ergibt zuviel Hitze und das Material nimmt Schaden) und der Ladungsmenge, die in den Akku hinein soll. Bei kleinen Akkus, und wenn sie nicht ganz leer gefahren sind, ist man natürlich schneller fertig.


Gruß,
Harald
Zuletzt geändert von Harald am 11 Mär 2011, 15:57, insgesamt 1-mal geändert.
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Endlich
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Re: Akku für RC-Car

Beitrag von Endlich » 11 Mär 2011, 15:54

Ah, ok, danke für die Info Harald.

aber, hällt ein NiCD Akku mein Auto durch bzw. verträgt es mein Auto?

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Re: Akku für RC-Car

Beitrag von Sulu007 » 11 Mär 2011, 23:01

Hallo Endlich,
es gibt auch noch LiPo-Akkus die sind leichter als NICD oder NIMH, dazu brauchst du aber einen neuen Regler.
Was Ladegeräte angeht ist die Auswahl riesig, reicht von einem einfachem Lader den du selbst zusammen löten kannst, so etwa 14 € bis zu einem Lader der NICD/NIMH, Blei und auch LiPo-Akkus, die er selbstständig erkennt, laden kann. So was kosten dann aber auch 300 €.
Je mehr Kapazität dein Akku hat je länger muss er geladen werden, oder er muss mit mehr Strom geladen werden.
So kannst du ein 1600mA Akku mit 160mA 14 Stunden laden oder mit 3200mA in ca. 30 Minuten laden, sofern der Akku schnell-lade-fähig ist, hat auch was mit dem Innenwiederstand zu tun.
Für den Akku ist es auf jeden Fall das Beste wenn der Lader eine automatische Abschaltung (z.B. Delta-Peak) hat, wenn er voll ist.
Grüße
Reiner

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Endlich
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Re: Akku für RC-Car

Beitrag von Endlich » 14 Mär 2011, 06:49

Danke für die Info Sulu007,

ich habe auch schon von den Lipo-Akkus gehört und das mit denen mein Auto um 10-20km/h schneller fahren soll. Problem wird sein, das wenn ich einen Lipo-Akku haben auch einen speziellen Lader dazu dann brauche.

mohr
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Re: Akku für RC-Car

Beitrag von mohr » 14 Mär 2011, 14:11

Hi Endlich,

LiPo's sind meiner Meinung nach die "besten" Akku's, sie können ihre Energie sehr schnell abgeben, sind klein und leicht! Der Motorregler von deinem Modell scheint ja LiPo fähig zu sein (bis 11,1V => 3 Zellen LiPo).
Ob dein Ladegerät LiPo's laden kann, weiß ich natürlich nicht (sieht aber eher nicht so aus). Für LiPo's ist es allerdings schon ziemlich wichtig, dass sie mit einem passenden Ladegerät (mit Balancer) geladen werden (ein LiPo Balancer überwacht die einzelnen Zellspannungen, und gleicht sie zur Not an).

Was an den meisten LiPo's auch schön ist, dass man sie mit mindestens 2C Laden kann, d.h. du kannst den Akku in einer halben Stunde voll laden.
Mal ein Beispiel:
Du hast einen Akku mit 2,2 Ah, den kannst du nun mit 4,4A laden, also ist er in einer halben Stunde voll.

Soweit ich weiß sind die LiPo's von SLS ( http://www.stefansliposhop.de/ ) ganz gut und nicht so teuer.

Gruß
André
Grüße/Regards,
André

thkais
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Re: Akku für RC-Car

Beitrag von thkais » 14 Mär 2011, 20:48

Hallo,
LiPo's sind meiner Meinung nach die "besten" Akku's, sie können ihre Energie sehr schnell abgeben,
Ja, das stimmt. Aber manchmal geben sie ihre Energie schneller ab, als einem lieb ist. Nach wie vor sind Lipos nicht ungefährlich - sowohl beim Überladen als auch beim Tiefentladen. Während ein NiCd eine Tiefentladung auch mal wegsteckt, sollte man bei einem Lipo eine Tiefentladung unbedingt vermeiden - denn es können chemische Prozesse in Gang gesetzt werden, die nicht mehr aufzuhalten sind. Und Lithium löscht man nicht mit Wasser...
Wurde ein Lipo beschädigt, gilt das Gleiche. Der Akku kann "durchgehen".
Lipo-Akkus müssen gepflegt werden - wenn sie nicht benutzt werden, sollte man sie kühl lagern (Kühlschrank?) und immer wieder überwachen, denn sie haben eine hohe Selbstentladungsrate - womit wir wieder beim Tiefentladen wären.
Es gibt Übervorsichtige, die laden ihre Lipos in einer sandgefüllten Geldkassette.
Lipos nur verwenden, wenn man weiß, was man tut.
Gruß
Thomas

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Re: Akku für RC-Car

Beitrag von Endlich » 14 Mär 2011, 21:03

Danke euch zwei für die weitere Tipps. Ich werde mir die ganze Sache noch einmal gründlich überlegen. Da ich mein Auto aber nicht so oft fahren lasse wie ich ft baue werde ich wohl einen stinknormalen Akku nehmen, da mir der Anschaffungspreis doch etwas über meinem Budget für das Auto liegt.

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