Hallo Karl,
Karl hat geschrieben:Würde mir nicht im Traum einfallen ein Blinkgeber noch mit Motor, Schleifringen usw. zu bauen oder
elektromechanische Programm-Schrittschaltwerke.
Klar, der Reiz ist da, man sieht was, ist aber auch alles. Groß, volumös, schwer und anfällig.
die durch ft-Elektromechanikkästen vermittelte Elektromechanik gehören zur elektrotechnischen Allgemeinbildung zumindestens jedes Technikers. Relais findest Du auch heute noch in vielen Smarthome-Schaltsteckdosen (Solid State-Relais sind deutlich teurer) und Schleifringe in vielen Robotern. Der Elektromotor ist in allen seinen Bauformen Elektromechanik, daran ändern auch bürstenlose Varianten mit elektronischer Mehrphasen-Wechselstromerzeugung nichts. Und zwei Nockenräder sind auch heute noch eine gute Lösung, wenn man damit ansonsten schwer zu dislozierende Endtaster zuverlässig betätigt oder eine bestimmte Position zuverlässig indiziert bekommt - finden anscheinend auch die Hersteller moderner PC-Drucker und -Scanner.
Zur "höheren Elektromechanik" gehören dann die Telefonvermittlungen vor der ISDN-Zeit oder die Spurplandrucktastenstellwerke der Bahn einschließlich Außenanlage, wie sie vor der EStW-Zeit entwickelt wurden - beides hat ft aber nie adressiert, da man dafür eine Vielzahl von Relais und anderen elektromechanischen Bauteilen braucht.
Ich stelle mir gerade ein schön leistungsfähiges Gelenk für einen Roboterarm vor, doch bei Verzicht auf die verschleißträchtigen Schnecken fehlt die so praktische Selbsthemmung. Wenn man softwaremäßig vorgehen möchte, stößt man auf den Mangel der ft-Encodermotoren, daß die eingebauten Encoder keine Richtungsinformationen geben. Anderenfalls könnte man auf Kräfte, die den Motor in die eine oder andere Richtung bewegen, mit gegenläufigen Bewegungsbefehlen reagieren. Vielleicht ist eine magnetisch betätigte Sperrklinke die einfachste Lösung, die sich hebt, sobald der Motor sich bewegen soll. Richtungssensitive Drehgeber mit 4mm starker Welle gesucht ...
Mit freundlichen Grüßen
Lars