Booster

[Fossil]

Hallo, ich melde mich mal wieder mit einem Problem.
Ich habe ein Fahrzeug gebaut mit 4 Powermotoren und Meccanumwheels.
Auf Rasen reichte dann manchmal offenbar der Strom, den ein Motorenausgang des TXT
für 2 Motoren liefern muß, nicht mehr aus.
Ich habe also ein Boostermodul L298N (über eine Spannungsteilerschaltung je 2x 10 K)
dazwischengeschaltet, womit das Ding auch gut fährt.
Leider ist es jetzt so, daß das Modell in irgendeine Richtung ruckt, wenn ich nur mit dem
Finger auf den virtuellen Joystick komme. Eine präzise sensible Steuerung ist nicht möglich.
Ich benutze nicht die Original-FT-App, sondern die von Robby/ Github.
Kann mir da jemand einen Rat geben? Würde eine andere Bemessung des Spannungsteilers
Abhilfe schaffen oder könnten ev. zusätzliche Kondensatoren für ein langsameres Ansprechen
sorgen?
Gruß
Fossil

[fishfriend]

Hallo...
Welchen Powermot?
Es gibt da drei verschiedene von ft.
Wenn es die schwarzen sind, würde ich mal die roten oder grauen ausprobieren.
Die haben ein anderes Getriebe und bleiben nicht so leicht stehen.

Wenn keine vorhanden sind "einfach" eine zusätzliche Untersetzung (Getriebe) dazwischenbauen.
Noch mehr "Saft" aus dem Akku zu ziehen, bringt da wenig. Das wird wohl eher Mechanisch sein.
Mit freundlichen Grüßen
Holger

[Fossil]

Es geht um die Elektronik, mechanisch ist da alles ok. Es sind die
Powermotoren mit der roten Kappe, nicht original FT.
Die ziehen zuviel Strom, deshalb der Booster. Und damit reagiert das Ganze
zu empfindlich, so daß sich ungewollte Fahrzeugbewegungen ergeben.
Mir geht es jetzt darum, die Ansprechschwelle der Motoren heraufzusetzen,
damit dieses "Zucken" ausbleibt. Dafür brauche ich einen "Elektroniktip".

[fishfriend]

Hallo...
Ok, wobei auch die Frage ist was du da an ft-Teilen verbaut hast und wie das Ganze verschaltet ist.
Ist es eine blaue BT-Fernsteuerung, TXT, TX...
Wobei mir nicht klar ist, was dieser Spannungsteiler mit einer Boostermodul L298N zu tun hat. Mir fällt keine bekannte Schaltung ein.
BTW Die mit der roten Kappe sind von ft. Es gab auch welche mit grauer Kappe - oder ist es ein Selbstbau?
Mit freundlichen Grüßen
Holger

[atzensepp]

Wobei mir nicht klar ist, was dieser Spannungsteiler mit einer Boostermodul L298N zu tun hat. Mir fällt keine bekannte Schaltung ein.
BTW Die mit der roten Kappe sind von ft.

Eine Schaltungs-Skizze wäre hilfreich. Mir ist auch nicht klar, was ein Spannungsteiler da soll.
Werden die Motoren nicht über PWM angesteuert? Dann bekommen die doch eh nur die volle Spannung oder 0.

Ein Bild von dem Fahrzeug würde mich interessieren.

[Karl]

Hallo,
nehme an, der Spannungsteiler ist dazu da, die Fischertechnik-Spannung von 9 V an die
TTL-Spannung eines L298-Einganges anzupassen. Ob die Werte der Widerstände letztendlich korrekt sind
muß erstmal messtechnisch überprüft werden. Theoretisch kommt es ja mit den Widerständen
hin aber ob praktisch ? Anderseits sollten die TTL-Eingänge eigentlich bei 4,5 V auch noch funktionieren.
Allgemein liegt der "verbotene" Spannungsbereich bei TTL-Eingängen zwischen 0,8 V und 2,4 V.
Sind es Norm-TTL-Eingänge am L298 geht es eigentlich nicht ohne weiteres. Wäre besser an dem Spannungsteiler einen Schwellwert-
schalter mit einem relativ hochohmigen Eingang an der geteilten Spannung zu setzen. Ob invertierend oder nicht, kommt auf die Schaltung an.
Bei TTL fließt der Strom aus dem Eingang bei L-Ausgangssignal der davor liegenden Stufe heraus.
Mir kommen daher die 2 x 10 kOhm ein bischen hoch vor aber will mich nicht festlegen.
Es kann auch ein Massefehler vorliegen.
Nachtrag:
Vorher wurden die Motore ja an den Motorausgängen des Controllers angesteuert. Bei Ansteuerung einer weiteren
einfachen Schaltstufe, hier L298, die Ausgänge des Controllers als einfache H - L AusgängeN, wie für Lampen, ansteuern.
Sicherlich braucht man dann pro Motorstufe 2 Ausgänge, für IN 1 und IN 2 bzw. IN 3 und IN 4 des L-298.
Natürlich wird man die 9V auch nicht so einfach auf den L298-Eingang geben können. Spannungsanpassung ist auch hier
angesagt. Aber das Massepotential eines jeden Controllerausganges wäre damit schon mal einheitlich fest vorgegeben.

[elektrofuzzis]

Hi,

mein Bauchgefühl sagt Software...

Die LN298 werden digital mit einem TTL Signal angesteuert. Dein Spannungsteiler begrenzt also nur die Spannung auf 5V um zum TTL Signal zu passen. Die Geschwindigkeit wird über das PWM Signal auf dem Ausgang des TXT geregelt. (Der TXT liefert immer 9V auf dem Ausgang, nur nicht die ganze Zeit. Die Geschwindigkeit wird dadurch geregelt, dass das Verhältnis zwischen eingeschaltet und ausgeschaltet geregelt wird. 25% an und 75 % aus ergibt eine Motorleistung von 25%. 100% an ergibt Maximalgeschwindigkeit.)

Bedeutet: Dein Spannungsteiler verhält sich bei langsamen Geschwindigkeit nicht anders als bei schnellen Geschwindigkeiten. Entweder er funktioniert immer oder nie. Da er funktioniert, ist die HW in Ordnung.

Und deshalb muss Dein Problem in der SW liegen.

Dazu mal drei Ansätze:

Den virtuellen Joystick mit Hysterese versehen, d.h. erst wenn der Joystick ein bestimmtes Delta bewegt wurde, änderst Du die Geschwindigkeit. Es kann sein, dass es schon ausreicht die Hysterese nur beim anfahren zu beachten.

Als zweites kannst Du Deine Joystickbewegung nicht linear in Geschwindigkeit umsetzen. Beispiel: Dein Joystick liefert Werte von 0 bis 100. Ein Joystickwert von 10 führt nicht zu einem Motorwert von 25 (von 255), sondern nur von 10. Joystick 20, Motor 30 (anstatt linear 20).

Als drittes Vorspannen. Bei einem kleinen Motorwert wird das Fahrzeug nicht fahren, da der mechanische Widerstand noch zu hoch ist. Er läuft evtl. Erst mit einem Motorwert von 25. Bei linearem Ansteuern der Motoren hast Du dann das Problem, dass Du evtl. Erst eine große Joystickbewegung auf 10 machen musst (wenn der Joystick Werte bis 100 liefert und der Motor mit max. 255 angesteuert wird) bis der Motor anläuft. Für den User läuft dann der Motor gefühlt sprunghaft an. Wenn Du weißt, ob dass Du erst mit 25 fährst, dann starte damit schon bei einer Joystickbewegung auf 1. Klingt sicher im ersten Moment als ob es das totale Gegenteil ist von dem was Du gefühlt brauchst. Mit SW ist das aber entspannt, da Du es leicht ausprobieren kannst.

Gruß

Stefan

P.S. Theoretisch kann es auch die PWM Frequenz sein. Die optimale Frequenz hängt vom Motor ab. Aber der Bereich von "der Motor läuft gefühlt rund" ist sehr groß, sonst müsstest Du am TXT zwischen XMotor und Powermotor unterscheiden. Musst Du aber nicht, also nicht weiter darüber nachdenken. Passt offensichtlich.

[Fossil]

Hallo, vielen Dank, daß Ihr Euch so viel Gedanken macht.
Den Gedanken zur Software hatte ich auch schon, aber als Lösungsweg
scheidet das aus, da ich an der (Android-)App nix ändern kann, leider.
Ich habe mir Trimmpotis bestellt, um auszuprobieren, ob eine genauere Einstellung
des Spannungsteilers (gegenüber Festwiderständen) das Problem löst.
Wenn das nichts hilft, muß ich entweder mit 2 Motoren (je einer für eine Seite
mit Kette fürs zweite Rad) auskommen oder mit einem Pad selber programmieren.
Da taucht die nächste Frage auf: kann man ein Windows-Pad mit RoboPro mit
dem TXT über das WLAN des TXT verbinden?
Aber vielleicht hat ja noch jemand die rettende Idee.
Herzlichen Dank jedenfalls schonmal.

[Fossil]

Nachtrag:
Das mit dem Schwellwertschalter klingt,finde ich, sehr plausibel.
Leider habe ich keine Ahnung, wie sowas aussehen müßte.

[fishfriend]

Hallo...
Mein Bauchgefühl sagt eher Currywurst
- Sorry muste sein...

Dir ist klar, das das Teil nur bis 6V..7V kann und dann wenn es zu 9V kommt, wird es wohl in die ewigen Jagdgründe gehen.
Siehe auch: https://www.e-hack.de/l298-dualer-vollb ... schaltung/

So wie ich das sehe, ist es der falsche Ansatz.
Mit freundlichen Grüßen
Holger

[elektrofuzzis]

Hi,

ob norddeutsche Currywurst oder süddeutscher Wurstsalat ist reine Geschmackssache.

Um zu bewerten, ob Deine Schaltung das Risiko vom Rauchentwicklung hat, braucht es einen Schaltplan. Technisch kann das gehen oder auch nicht. Verstanden hatte ich es geht bisher ohne Rauch.

Jenseits der App-Problematik: Wie versorgst Du den TXT und Deine Booster? Ft Akku? Eins für beides oder ein Akku für Booster und ein Akku für TXT? Kannst Du auch mal einen Link auf Deine Powermotoren teilen?

Gruß

Stefan

[Fossil]

Hallo, es entwickelt sich ja eine rege Diskussion.
Erstmal zu Holgers Hinweis:
in Deinem Link ist je nach Tabelle/ Bild von 6-35 V, 50 V oder 12 V Versorgungsspannung für das Boostermodul
die Rede.
Ich benutze als Akku 3 Li-Zellen (18650 heißen die glaube ich) in Reihe mit einer Diode für alles (TXT und Booster)
und geraucht hat da noch nix.
Ich hatte mich auch vorher vergewissert, daß der TXT 12 V verträgt.
Morgen kommen hoffentlich die Trimmpotis und dann gucke ich mal.
Gruß
Fossil

[Fossil]

Nachtrag:
Die Powermotoren sind von Fisherfriendsman.

[fishfriend]

Hallo...
Nur für andere die Mitlesen.
fischertechnik sagt eindeutig 9V. Nicht 12V.
Ja, er kann auch 12V ab. Ist aber auf eigene Gefahr.

18650 ist nur das Format. Wieviel mAh haben die den?
Bei 3x3,6V hast du 10,8V.
Die ft Motoren haben nominell 9V. Die Igarashi haben 12V.
Im Regelfall wird dir der Motor schlell, sagen wir mal "altern" wenn du den mit höerer Spannung betreibst, als vorgesehen.
Ich kann ja nur raten.
Hast du jetzt an den Akkus einen TXT und an den TXT Ausgänegen die Booster dran?

Ich würde folgendes machen:
Akkus nachrüsten. Weitere 3x18650 parallel oder sofort einen größeren Akkupack besorgen, der mehr Strom liefert. (2x ft-Akku ?)
Dickere Kabel als die original ft-Kabel verwenden. Vor allem bei der Versorgungsleitung Akku-TXT.
Booster rausschmeißen. Der Kram verbraucht sinlos Leistung. Da sind bessere Treiber im TXT drin.
Mit freundlichen Grüßen
Holger

[Fossil]

Hallo,
ich habe nun -zumindest für mich- das Problem so gelöst, wie ich schon beschrieben hatte, nämlich mit
Trimmpotis, also einer genaueren Justierung des Spannungsteilers.
Mit 6 k gegen Minus und 15 k gegen den Ausgang vom TXT funtktioniert die Sache recht ordentlich und für meine
Zwecke feinfühlig genug.
Besser wäre sicher eine Einstellmöglichkeit der Software, ich habe inzwischen erfahren, daß bei Fernsteuerungen
(teilweise) ein Regler vorhanden ist, mit dem man die Ansprechschwelle der Servos/ Fahrtregler einstellen kann.
Die etwas höhere Spannung ist bisher kein Problem, der TXT hat offenbar sowieso einen Spannungsregler am Eingang
(9,5V) und die Motoren laufen nicht permanent "volle Pulle" und haben sich bisher nicht beschwert.
Danke an Alle fürs Mitdenken.