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von fishfriend » 31 Okt 2021, 23:41
Hallo...
Aha, des Pudels Kern.
OK, dann stellen wir das noch mal klar. (Kurzfassung - es wird nicht alles aufgezählt!)
Also der Vergleich TX <-> ftduino ist folgender:
Wir Vergleichen hier einen Linux-Rechner (TX) mit einem Display und Ausgangstreibern,
mit einem Mikrcontroller und Ausgangstreibern.
Von der Inteligenz her, hat man einen Rechner (TX), mit dem man Sateliten auf einer geostationären Umlaufbahn halten kann gegen
die Intelligenz einer Waschmaschine im ftduino. OK, mit dem ftduino kann ein geschickter Programmierer auch einen Sateliten oben halten,
aber das wird keiner von -uns- machen.
TX (TXT)
Man hat einen Rechner (PC) wo viele Programme drauf sind. Hier wird der PC nur als Eingabemedium genutzt, um Programme zu erstellen und laufen zu lassen. Vom PC kann nun ein lauffähiges Programm, Daten an den den TX senden und der TX führt es aus. Er schaltet z.B. einen Motor oder sendet an den PC, dass ein Eingang gesetzt ist. Er kann aber noch viel viel mehr, er ist eigendlich ein eigener PC. Unter anderem kann er auch mit anderen TX verbunden werden um mehr Ein- und Ausgänge zu bekommen. Auch kann (TX/TXT) über Bluetooth mit anderen TX/TXT verbindung aufnehmen und Daten austauschen.
Was man auch machen kann ist ein Programm auf den TX zu speichern und es unabhängig vom PC laufen zu lassen.
Man hat z.B. schnelle Zähler und Distanzcounter um schnelle Impulse z.B. von Motoren oder Rädern zu zählen. Damit kann man zwei Motoren gleichmäßig laufen lassen oder bestimmte Entfernungen fahren. Der Prozessor und die Hardware ist so schnell, das der TX/TXT sogar parallel mehrere Programme gleichzeitig ausführen kann.
ftduino
Der ftduino ist ein Arduino. Jedoch kein UNO sondern ehr ein Lenoardo mit Motortreibern. Klassisch ist es bei Arduino so, das man ein Programm z.B. in der Arduino IDE in C++ schreibt und es als INO-Datei auf den Arduino läd. Man kann in der IDE über das USB Kabel zwei Bildschirme am PC aufmachen wo Daten über eine serielle Schnittstelle dargestellt werden können. Einmal als Textausgabe und einmal als Kurvenschreiber.
Beim ftduino gibt es einen etwas anderen Bootlader. Dieser stellt auch weitere Befehle zur verfügung. Man muss also nicht wie in der Arduino IDE einen Abschnitt vom Programm selber schreiben, um z.B. eine Geschwindigkeit eines Motorausganges einzustellen, sondern nutzt einen Befehl.
Heutzutage nutzt man nicht mehr nur noch die Arduino IDE sondern andere Programmiersprachen, die eine INO im Hintergrund erzeugen und auf den Arduino aufspielen.
Beim ftduino "läuft" ein Bootlader und die Hardware stellt zusätzlich z.B. PWM zur verfügung. Man hat aber auch Einschränkungen wie z.B. entweder schnelle Zähler oder den Distanzcounter. Die sind beim ftduino zusammengefasst. Jetzt mal von keinem BT, Display ... abgesehen.
RoboPro
RoboPro ist ein grafisches Programmier Programm im gegensatz zu C++ (Arduino IDE) was Textbasiert ist. Bei RoboPro werden virtuelle Objekte sprichwörtlich zu einem Programm verbunden. Der große Vorteil ist, man hat keine Schreibfehler und man "sieht" den Programm ablauf.
Nun gibt es drei Möglichkeiten beim TX/TXT ein erstelltes Programm laufen zu lassen:
1. Man simmuliert das Programm auf dem PC.
2. Man läßt das Programm auf dem PC laufen und der TX führt die Befehle aus.
3. Man spielt das ganze Programm auf den TX und läßt es dort laufen, in dem er das RoboPro Programm selber abarbeitet.
TX-Light
Warum TX-Light? Ich habe Kindern das Programmieren beigebracht. Das Problem war, die Schule hatte fischertechnik, aber keine Interfaces. Sie hatten jedoch Arduino UNOs. Da kein Geld da war - warum nicht beides verbinden? Versuche mit Arduino IDE, Sratch, Sratch4Arduino und anderen waren nicht so doll und sehr sehr Zeitaufwendig. Also wurde ein Arduinoprgramm genommen und angepasst. Es stellte sich herus das es nicht ganz stimmig war und die Daten teilweise fehlerhat waren. Also hab ich neu aufgesetzt und sehr viel geändert. Z.B. fehlte die Sicherheitsabschaltung wenn man den USB-Secker rauszog, keine Motortreiber... Teilweise hab ich ausprobiert wo an welcher Stelle die Daten in der RoboPro-Übertragung waren und wo neu hinzugekommene Daten sind, da die Dokumentation nicht immer stimmig war. - Die Entwicklung ging ja weiter. Aber irgend wann lief es. Man kann sogar das USB-Kabel gegen eine BT-Verbinden tauschen um Roboter zu betreiben.
Nun kam der ftduino mit Motortreibern mit einer Bibliothek. Es war nun möglich z.B. jedem Motorausgang eine PWM zuzuweisen (im Gegensatz zu UNO ohne Motorshield 2.0). Also schrieb ich das Programm um. Z.B. der Wertebereich von RoboPro und ftduino stimmt nicht überein. Nachdem ich mir einen ftduino geliehen hab (Danke noch mal Karl) kaufte ich mir sogar einen und vollendete es.
Nur noch mal zur Info: Der ftduino mit dem Programm "TX-Light" läuft immer/nur an einem USB-Kabel mit dem PC.
Geld, Geld, Geld...
Nun kamen auf Ausstellungen/Modellschauen und der Convention Lehrer auf mich zu, die schon ftduinos gekauft hatten und genau so feststellten wie ich, dass RoboPro viel mehr Vorteile als die Arduino IDE. Die sahen nun, das ich den ftduino mit RoboPro betrieb.
Warum haben die denn wohl den ftduino gekauft und nicht den TX/TXT ?
Andere Leute die vorbeikamen, sahen wie es funktioniert. Die hatten schon einen Arduino oder ftduino. Das ist billiger als ein Interface von ft zu kaufen.
Ich kann verstehen, das es ein Anreiz ist, ehr einen Arduino (UNO, Mega...) anzuschaffen - weil man kan beides machen. Sowohl die Arduino Seite als auch die fischertechnik Seite und es ist eine billige Lösung. Ist doch toll, wenn man eine Lösung anbieten kann, die so 15 bis 20€ für ein funktionierendes Interface kostet.
Ich kann verstehen, wenn Leute einen ftduino kaufen. Er hat die Motortreiber schon drauf, ein Gehäuse, schneller... Sind zwar schon teurer (65€?) aber OK, man muss halt abwägen wieviel Zeit man selbst reistecken will.
Ich kann verstehen, wenn Leute den TX/TXT kaufen. Der kann alles, alle Programme laufen, Display drauf, Spielzeug sicher... Und das kostet auch viel Geld. Es in etwa das "Rundum-Sorglos-Paket".
Verständniss/Lösungen
Meiner Meinung nach und meiner Erfahrung nach, ist RoboPro am besten geeignet, um Kindern in das Programmieren einzuführen.
Die Verbindung RoboPro und ftduino ist auch für Schulen die beste Möglichkeit "viel" zu bekommen. So kann man mehr Gruppen ausstatten, mehrer Modelle Gleichzeitig bauen, mehr ft-Kästen kaufen...
Die Verbindung RoboPro und Arduino ist die billigste. Wenn was geschrottet wurde kauft man sich was neues.
Die einfachste Lösung ist der TX/TXT, ohne eigene Arbeit in das Interface zu investieren.
Warum? Also warum sollte man es nicht machen (können)?
Im Gegensatz zu fischertechnik muss ich nicht vom Verkauf leben. Ich hatte noch nie ein kommerzielles Interesse, wenn ich etwas für Kinder mache. Ich sehe das Ganze Technisch als Problemlösung an. Ich denke, das die Einschränkungen, die die Arduino- oder ftduino- Lösung haben, manchmal schwerer wiegen als der Anschaffungspreis. Ich kann mir gut vorstellen, das es sogar deswegen eine positive Entscheidung gibt überhaupt ft anzuschaffen. Auch wegen der Verbindung Arduino<->fischertechnik.
Fazit
Wenn nun jemand denkt, fischertechnik ein Schnäpchen schlagen zu können, um billigst an ein fischertechnik Interface zu kommen und deswegen den ftduino kauft, hat vergessen das es hier kein "Plug and Play" gibt. Weniger Geld wiegt sich mit eigener Arbeit auf. -Aber- mann muss es nur einmal machen. Man muss sich aber damit befassen. Man kann ja auch kein Auto Kaufen und es umtauschen oder einen "Service" machen lassen wenn kein Spritt drin ist, um es zum Laufen zu bekommen.
Nur weil mal fischertechnik auch den ftduino angeboten hatte, heißt es noch lage nicht, das er von RoboPro automatisch erkannt wird.
Wenn ich an meinem Auto einen Service haben möchte, dann muss ich dafür zahlen. Es gibt auch Fälle wo es eine so kleine Sache war, das keine Rechnung geschrieben wurde.
Nur weil ich die Verbindung von RoboPro zum ftduino erschaffen habe und es scheinbar Leute gibt die das Ding fehlbedienen, soll ich den "Vertrieb" einstellen?
Nein, jeder der mag kann es bekommen. Kostenlos.
Ich vermute mal ganz stark, dass es -nicht- an meinem Programm liegt.
Wenn nun Leute den ftduino "Reklamieren" weil der nicht "mit" RoboPro läuft, würde ich mal ganz stark vermuten, das die das "TX-Light" Programm gar nicht kennen. Ihnen ist es nicht bewust, dass es nur damit geht.
Man könnte aber diese Wissenslücke ändern...
Mit freundlichen Grüßen
fishfriend
Holger Howey
ft Riesenräder PDF: ftcommunity.de/knowhow/bauanleitungen
TX-Light: Arduino und ftduino mit RoboPro