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Horizontales Sägewerk

Verfasst: 26 Okt 2025, 12:36
von FabianHaasKL
Hallo Zusammen

ein geschätzter Kollege von mir hat sich dem Erhalt von alten Maschinen verschrieben. Darunter ist auch ein Horizontales Sägewerk aus der Zeit um 1900, noch schön mit genau einem Motor, der über Bandriemen alles antreibt: das Sägeblatt und auch den Vortrieb des Baumes auf einem Schlitten. Das Sägeblatt ist in der Höhe exakt verstellbar und da es nur einmal pro Schnitt eingestellt wird, muss das nicht motorisch geschehen, mit manuellem Feintrieb sozusagen.

Er fragte mich, ob man so was nicht mit FT nachbauen könnte. Aber ohne Sägeblatt und ohne Baum.

Hier also meine Lösung.

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20251026_114813 (1).jpg (1.22 MiB) 161 mal betrachtet

In der Gesamtansicht: Das Aluprofil dient als Halter für das (schwarze) Sägeblatt, dass über die gelben Bausteine 7.5 gehalten wird. Über die Drehscheibe 60 kommt die Kraft zum Sägeblatt, per schwarzem Baustein 15 mit Bohrung, und rotem Gelenkwürfel

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20251026_111615 (1).jpg (1.81 MiB) 161 mal betrachtet

Die Höhenverstellung erfolgt über zwei klemmbare Schnecken in je einer Schneckenmutter. Gekoppelt ist das ganze über eine Kette an den beiden Z10. Als Feintrieb zur Höhenverstellung habe ich ein Z10:Z30 Getriebe einfach aussen angesetzt.

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20251026_111703 (1).jpg (1.36 MiB) 161 mal betrachtet
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20251026_111725 (1).jpg (1.17 MiB) 161 mal betrachtet

Nun soll ja Vortrieb des Schlitten und das Sägeblatt von einem Motor angetrieben werden. Bandriemen wie im Original fand ich nicht geschickt (haben wir da welche in FT?), sondern löste das mit einem Kardan. Da das Sägeblatt sich aber viel schneller bewegen muss als der Schlitten, braucht es ein Getriebe, dass eine starke Untersetzung bewirkt. Die Lösung ist eine Schnecke auf ein Zahnrad Z30.

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20251026_111751 (1).jpg (1.72 MiB) 161 mal betrachtet

Spätestens seit meinem Model des Almond Winkelgetriebe (https://www.youtube.com/watch?v=sn_WQw8 ... I9&index=7) weiß ich, wie wichtig die Balance ist. Daher befinden sich auf der Rückseite der Drehscheibe 60 zwei Bausteine 15 als Gegengewicht zur Mechanik auf dessen Vorderseite. Das gegengewicht erhöt die Laufruhe deutlich!

Und hier die Schlittenmechanik in m 0.5 mit Klemmring für Seiltrommeln Z36 und den entsprechenden Zahnstangen auf der Unterseite der grauen Grundplatten realisiert.

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20251026_111927 (1).jpg (1.31 MiB) 161 mal betrachtet
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20251026_112000 (1).jpg (1.23 MiB) 161 mal betrachtet

Na dann, viel Spass beim Nachbau und der Weiterentwicklung. Bewegtbild kommt noch ...

Re: Horizontales Sägewerk

Verfasst: 26 Okt 2025, 13:00
von atzensepp
Hallo Fabian,

Wieder mal ein tolles Modell und das erste Foto mit dem Schattenbild ist richtig stimmungsvoll!

Wie soll der Mechanismus in der Praxis funktionieren?
Ich würde erwarten, dass der Baumstamm erst mal durchgesägt wird, wobei sich das Sägeblatt nach unten bewegen muss.
Wenn der Stamm durchgesägt ist, muss das Sägeblatt angehoben werden und der Vorschub den Baumstamm bewegen.
Bei Deinem Mechanismus, sehe ich 2 orthogonale gekoppelte Linearbewegungen. Die Sägeblatthöhe kann verstellt werden. Oder muss das der Maschinenbediener machen?

Es wäre auch sehr interessant, Bilder von dem Originalgerät zu sehen. Vielleicht kannst Du Deinen Kollegen fragen.

Viele Grüße
Florian

Re: Horizontales Sägewerk

Verfasst: 26 Okt 2025, 13:16
von FabianHaasKL
siehe unten, irgendwas lief schief ....

Re: Horizontales Sägewerk

Verfasst: 26 Okt 2025, 13:16
von FabianHaasKL
Moin moin,

danke fürs Lob!

Und ich schaue, ob ich Originalbilder bekommen kann, wobei es viele Bilder und Filme schon bei Youtube und Firmen, die so was heute noch herstellen, frei verfügbar gibt.

Der bereits bearbeitete Baumstamm wird als komplettes Stück direkt auf den Schlitten gelegt, wie auch immer genau die Anschnitte hergestellt werden (und die Äste entfernt werden). Horizontale Sägen gehen ausschliesslich der Länge nach durch den Stamm durch, und machen lange Bretter. Sie macht keinen Anschnitt quer zur Stammrichtung (arbeitet nicht wie Guillotine).

Bei einem Sägevorgang schnellt das Sägeblatt nur von Links nach Rechts. Wenn man ganz durch ist, wird der Baumstamm wieder zurückgefahren und das Sägeblatt tiefer justiert und dann gibt es das nächste lange Brett usw. Die Höhenverstellung braucht man, um nach jedem langen Sägevorgang eine Stück tiefer zu gehen, und noch mal ein langes Brett zu sägen.

Ja das der Vorgang sowieso langsam ist, macht das der Maschinenbediener. So viel Zeit muss sein, und war um 1900 auch.

LG FH

Re: Horizontales Sägewerk

Verfasst: 26 Okt 2025, 17:20
von atzensepp
Hallo Fabian,

ach ja, ich "Dummerle"! Man sieht ja in Deinem Modell auch wie das Sägeblatt angeordnet ist.
War wohl zu sehr fixiert auf die Brennholz-Produktion.

Florian