Spulmaschine für die Weberei

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weberin
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Re: Spulmaschine für die Weberei

Beitrag von weberin » 02 Jul 2023, 21:55

Hallo Holger, vielen Dank!!!!! :-)
Derzeit verstehe ich davon nicht wirklich viel. Da brauche ich sicher Zeit, mich reinzudenken.
Das werde ich versuchen.
Ein Test mit echten Spulen und echtem Garn, das verwendet werden könnte, wäre sicher schon mal interessant!

lg
Annette

atzensepp
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Re: Spulmaschine für die Weberei

Beitrag von atzensepp » 08 Jul 2023, 14:24

Hallo Holger,

erst mal muss ich sagen, dass mir Deine Wickelmaschine sehr gut gefällt und mich zu einem eigenen Aufbau inspiriert hat. Leider habe ich keinen ft-Controller, so dass ich nur mit einem Arduino Vorlieb nehmen muss.

Meine abgespeckte Version mit zwei Encodermotoren.
Wickelmaschine.JPG
Wickelmaschine.JPG (1.5 MiB) 4201 mal betrachtet
Ich habe die Geschwindigkeiten (pwm vs. Speed) gemessen und fahre Vorlauf und Spule synchron.
Im mittleren Bereich funktioniert das gut, aber mit der Umkehrung habe ich noch Probleme:
Der Vortrieb für die Fadenführung braucht sehr lange um die Richtung umzukehren.
Der Faden wickelt sich noch 2 Wicklungen in die ursprüngliche Richtung auf, bis die Fadenführung das Seil wieder führt.
Das Ergebnis ist dann eine wilde Wicklung an den Enden. Kann sein, dass das für die Weberei nicht entscheidend ist aber es ist störend und ich habe noch keine gute Idee das zu vermeiden.
Eigentlich müsste man den Faden stärker in die Zielrichtung ziehen. Ich habe auch schon probiert vorher umzukehren, aber es reicht noch nicht.
Vielleicht muss man dem Faden nur einen "Kick" geben, damit er umkehrt.
Ein weiterer Effekt ist, dass die Motoren in den unterschiedlichen Richtungen unterschiedlich schnell laufen. Aber das kann kompensiert werden.


Faden wird 2 Umdrehungen (Vorgabe 10) weiter in ursprüngliche Richtung gewickelt
Faden wird 2 Umdrehungen (Vorgabe 10) weiter in ursprüngliche Richtung gewickelt
Bildschirmfoto von DSCN9903.MOV.png (1.66 MiB) 4201 mal betrachtet
Die Fadenführung greift wegen der Zeit zum Umkehren zu spät
Die Fadenführung greift wegen der Zeit zum Umkehren zu spät
Bildschirmfoto von DSCN9903.MOV - 1.png (1.64 MiB) 4201 mal betrachtet
Eine "wilde" Wicklung entsteht
Eine "wilde" Wicklung entsteht
Bildschirmfoto von DSCN9903.MOV - 2.png (1.65 MiB) 4201 mal betrachtet

juh
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Re: Spulmaschine für die Weberei

Beitrag von juh » 08 Jul 2023, 21:18

Hi Florian,

ist das Problem nicht ein Artefakt von Fadenstärke und -material? Die Garne der weberin sind doch deutlich dünner und haben vom Material her (Naturfaser) vermutlich mehr Reibung. Ich nehme an, dass das Problem mit ihrem Material wesentlich geringer ausfallen und eher vernachlässigbar sein wird, noch dazu auf der bei ihr deutlich längeren Strecke.

vg
Jan

weberin
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Re: Spulmaschine für die Weberei

Beitrag von weberin » 11 Jul 2023, 10:08

Hallo Holger und Florian,
toll zu sehen, was ihr da zusammen"braut". :-)
Wenn die zweite Lage der Fäden an den Enden der Spule 2 Wicklungen später anfängt (so scheint es mir auf dem Bild), so ist das überhaupt kein Problem!
Wenn ihr möchtet, könnte ich euch Proben von häufig verwendetem Garn zum Ausprobieren schicken. Und eine leer "Schuss-Spule".
Was die Maschine besser können sollte als die Hand ist die Gleichmäßigkeit, auch die gleichmäßige Festigkeit (Spannung beim Wickeln ist extrem wichtig für die Qualität) und einen schönen Übergang beim Richtungswechsel, sodass die Richtungswechsel immer einigermaßen am Rand stattfinden können. Was auf keinen Fall passieren dart ist, dass die Wicklungen am Rand mal kurz auf die Lage darunter abrutschen, denn dann können sie im Schiffchen nicht richtig abrollen und das gibt Webfehler.
Hier ein paar Bilder zur Erklärung:
Hand-Webschiffchen von oben.jpg
Hand-Webschiffchen von oben.jpg (385.36 KiB) 4081 mal betrachtet
Hand-Webschiffchen von vorne.jpg
Hand-Webschiffchen von vorne.jpg (320.84 KiB) 4081 mal betrachtet
Hier sieht man schön, wie der Faden von der Schuss-Spule abgewickelt wird. Müsste er da seitlich über den Berg, dann würde er hängen und das Geweben am Rand eingezogen. Das gilt es zu vermeiden. Im Beispielbild habe ich jetzt mal (untaugliches) Garn einfach schnell mit der Hand gewickelt. Zu locker, wie man sieht. ;-)

Ganz anders ist es bei Schnellschützen. Diese werden mit einer Schnellschuss-Lade "geschossen". Die werden völlig anders gewickelt. Von Hand schwieriger, finde ich. Die Fäden laufen da zur Spitze hin ab. Hier ist es noch wichtiger, dass sie sauber ablaufen, ohne über einen gespulten Berg laufen zu müssen.
Was hier zu beachten ist: Es werden immer kurze Schrägen aufgewickelt. Jede Lage ist einfach nur ein paar mm näher an der Spitze. Auch hier extrem wichtig: Mit Spannung aufwickeln. (Das macht bei mir zumindest das Wickeln mit der Hand anstrengen.) Ihr seht, mein Handwickeln braucht noch viel Übung!
...oder maschinelle Unterstützung.
Schnellschütze.jpg
Schnellschütze.jpg (18.26 KiB) 4081 mal betrachtet
vordere Spitze Schnellschütze abrollen.jpg
vordere Spitze Schnellschütze abrollen.jpg (413.24 KiB) 4081 mal betrachtet
vordere Spitze Schnellschütze seitlich.jpg
vordere Spitze Schnellschütze seitlich.jpg (392.04 KiB) 4081 mal betrachtet
Ende Schnellschuss-Spule.jpg
Ende Schnellschuss-Spule.jpg (176 KiB) 4081 mal betrachtet
vordere Spitze Schnellschuss-Spule.jpg
vordere Spitze Schnellschuss-Spule.jpg (99.99 KiB) 4081 mal betrachtet
Viele liebe Grüße und fröhliches Tüfteln - wenn ihr Spaß dran habt, freut mich das. :-)

Annette

atzensepp
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Re: Spulmaschine für die Weberei

Beitrag von atzensepp » 11 Jul 2023, 19:36

Das mit der Fadenspannung scheint tatsächlich ein wichtiges Thema zu sein. Holger hat da ja was gebaut, wobei ich das noch nicht genau verstanden habe, wie es funktioniert. Bei meinem Modell wird der Faden lediglich durch Reibung gebremst. Die wilden Wicklungen an den Enden werden aber bei mir durch eine größere Seilspannung bei mir nicht wirklich verhindert.

Zum Thema Zugspannungsregelung habe ich folgende Seite gefunden. Dort werden verschiedene Methoden der sog. "Tänzerregelung" (Was es nicht Alles gibt) beschrieben:
https://www.supertek.de/produkte-und-se ... senswertes
Wäre natürlich auch interessant, so was mit ft zu bauen aber das ist m.E: die Kür.

Florian

Karl
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Re: Spulmaschine für die Weberei

Beitrag von Karl » 11 Jul 2023, 19:53

Für textile Garne und Fäden haben sich diese teile-minimierten Hightech-"Spannungsmodule"
seit vielen Jahren bewährt. Einfach die "Uroma" fragen. Sind sogar gegenüber den neumodischen funktionsgleichen Modulen
ganz einfach stufenlos über einen großen Bereich der "Quetschkräfte" einstellbar.
Dazu relativ verschleißfeste Garn- Fadenführungen aus gehärteten, geschliffenen und meist auch polierten
Stählen, glattverchromten Stählen sowie Keramiken.
Beispiel-Links:
https://www.amazon.de/N%C3%A4hspannungs ... B0BMZRFSXB
https://www.webereibedarf.de/weberei-sh ... 3%BChrung/

Dazu noch ein Bild zur Ideenfindung:
https://avllooms.com/collections/warpin ... bin-winder

Duck und wech... ;)

atzensepp
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Re: Spulmaschine für die Weberei

Beitrag von atzensepp » 11 Jul 2023, 21:00

Hallo Karl,

d.h. jetzt verstehe ich, was Holger gebaut hat. Der Faden wird gequetscht und durch die Reibung entsteht die Zugspannung.
Im Video im letzten Link scheint die Wickelung von Hand recht sauber auszusehen. Vielleicht wäre das ein erster Ansatz für Annette bevor eine automatische Lösung gefunden wird.

Viele Grüße
Florian

Karl
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Re: Spulmaschine für die Weberei

Beitrag von Karl » 11 Jul 2023, 21:35

Gut..., "Verständnis" war auch meine Absicht.
Plaste-Teile für Fadenführungen etc. kannst vergessen. Die Garne oder Fäden unter gwisser Zugspannung
"graben" sich schneller in die Plaste-Teile als man die Teile nachbestellen kann.
Ok, Wickeldorn für die Schiffchen-Hülsen dürfte für die Fischertechniker kein allzu großes Problem sein.
Bleibt noch die Wickelart, zylindrisch, kegelförmig, ballig oder sonstwie. Da kann man seiner Fantasie freien
Lauf lassen.
Wäre durch Programmierung gut und sicherlich auch einfacher machbar als durch mechanische Konstrukte.
Vor allem wenn diverse Maße erforderlich sind, z. B. durch Spulenlängen etc.
Schrittmotoreinsatz für einen evtl. garnabhängigen variablen Vorschub der Fadenspannung-Fadenführungs-Einheit ist
sicherlich auch relativ einfach.
Dadurch kann auch die Wickelart ausgeführt werden.
Vor allem weil diverse Trapezgewindespindeln mehr oder weniger schnell erhältlich sind und dazu noch
in metallischen Ausführungen.
Beispiel-Link für Trapezgewinde-Spindeln und -Muttern in diversen Ausführungen:
https://www.ebay.de/itm/165688559851?ha ... SwjwlkLn6d
https://www.ebay.de/itm/165688561910?ha ... SwD0VkLoA1
Die Preise sind eigentlich auch moderat, meist auch einfach teilemäßig ersetzbar.
Adaptierungen der Trapezspindeln an Fischertechnik wäre durch entsprechende Wellenkupplungen einfach
möglich. Geschlossene Kugellager in Fischertechnik-Teile sind auch einfach möglich.
Kugelgewindetriebe und kugelgelagerte Führungen in Standard-Ausführungen würde ich nicht einsetzen.
Wenn..., dann mit schleifenden Dichtungen. Sind zwar erhältlich aber dann meist auch teuer.
Man glaubt nicht, wie die Appreturen der Garne und Fäden zerstörerisch wirken.
Ein "Abschaltbügel" bei Erreichen der entsprechenden Wickeldurchmesser sollte auch noch dransitzen.
Von mir aus auch einen "Fadenwächter" welcher bei Riß des Fadens oder beim Fadenende von der Mutterrolle
anspricht und die Maschine stillsetzt. Dazu evtl. auch Musik- oder Sprachausgabe. :lol:
Konstruktionsmäßig halte ich mich hier zurück. :oops:

Nachtrag:
Es gibt in Euskirchen ein LWL-Museum in nahezu vollständig erhaltener originaler Ausführung. Es ist die
frühere "Tuchfabrik Müller". Der Besitzer hatte diesen Betrieb um 1960 herum aus wirtschaftlichen Gründen
abgeschlossen in der Hoffnung, den Betrieb irgendwann später wieder aufzunehmen. Hat sich aufgrund wirtschaftlicher
und technologischer Fortschritte erledigt. War selber aber auch noch nicht dort, vielleicht irgendwann mal.

Ähnliches gibt es auch als LWL-Museum in Bocholt. Ist aber nicht original und eher zusammengesuchtes Zeugs.

Aber egal, welches am nächsten liegt..., für Maschinen-Interessenten trotzdem interessant.

Noch einen Nachtrag betreffend Fadenspannungen:
Neben den Fadenspannungen mit zwei Scheiben gab oder gibt es vielleicht noch für spezielle Anwendungen auch sog.
Rollfadenspannungen. Der Faden wurde gut eine Windung in die Nut der Rolle gelegt und die Rolle entsprechend
durch Federdruck und Filzscheiben gebremst. Hatte diese noch an Industrie-Nähmaschinen der
amerikanischen Firma Singer kennengelernt.
Seit 1970 aber nie wieder so eine Fadenspannung mehr gesehen..., geschweige in den Fingern gehabt.

weberin
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Re: Spulmaschine für die Weberei

Beitrag von weberin » 12 Jul 2023, 14:59

Ihr seid der Hammer!!!!!
Die Fadenspannung über diese Metallteile, die durch die Feder gespannt werden, das wäre absolut klasse! AVL ist da auch wohl ziemlich gut, was das Weben angeht.
Garnwächter? Klasse!
Messung der Dicke der Spule und Stop, Abschaltbügel? Ganz geil!
Einstellbarkeit der Werte wie Spulenlänge, Fadendicke, Fadendichte etc. per PC? Da bliebe kaum noch was offen an Wünschen!

Dass sich die Fäden unter Spannung in Kunststoff reinfressen, das glaub ich auch.

Was braucht ihr von mir noch als Info?

viele liebe Grüße

Annette

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fishfriend
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Re: Spulmaschine für die Weberei

Beitrag von fishfriend » 12 Jul 2023, 16:24

Hallo...
Im Video hat diese Maschine eine Art Feder an dem Teil was hin und her geht.
Ich hatte auch gedacht das diese Fehder als Fadenspanner wirkt. Es ist aber im Video nicht weiter zu erkennen.
Ich hab das dann verworfen, weil ich denke, dass die Einstellung über die Scheiben genug ist.
Ich sag es mal so: Klar kann man viel mehr machen. Ich denke aber das es trotzdem so funktioniert.
Von den 15000 anderen Problemen, kann man mit einem 97% aufgewickelten Faden gut leben. Man muss es nicht Übertreiben oder eine Wissenschaft daraus machen. Vor 200 und mehr Jahren, hat es ja auch funktioniert. Sogar mit Handwickeln.
Mich Persönlich würde da eher der Knoten für die nächste Spule stören.
Mit freundlichen Grüßen
Holger
ft Riesenräder PDF: ftcommunity.de/knowhow/bauanleitungen
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weberin
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Re: Spulmaschine für die Weberei

Beitrag von weberin » 12 Jul 2023, 16:27

Hallo Holger,

ja, bisher spule ich ja auch von Hand. Aber so eine andere Lösung juckt halt schon ein bisschen.
Knoten wären schlecht.

viele Grüße
Annette

Karl
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Re: Spulmaschine für die Weberei

Beitrag von Karl » 12 Jul 2023, 16:32

Vor 200 und mehr Jahren, hat es ja auch funktioniert. Sogar mit Handwickeln.
Klar, da hatte ein Weber auch 6 - 10 Garnspinnerinnen welche ihm das Garn zulieferten.
Alles mit menschlicher Energie und manuell, nix mit extern erzeugter technischer Energie. :(

Am besten läßt man den Ehe- oder Lebenspartner die Webspulen wickeln, da wird bestimmt aber schnell eine
Maschine für mehrere tausend Euronen gekauft. ;)

Bist doch mit deiner Wickelmaschine, (nicht für Babies), eigentlich auf dem richtigen Weg.

weberin
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Re: Spulmaschine für die Weberei

Beitrag von weberin » 12 Jul 2023, 16:40

Partner müssen ja nicht zu Weberknechten mutieren. ;-)

Ich sehe es halt einfach als Spielerei. Im Moment noch als Gedankenspielerei. Mehr geht da bei mir noch nicht. Aber mal sehen, vielleicht bald? ;-)
lg

BiBaut
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Re: Spulmaschine für die Weberei

Beitrag von BiBaut » 20 Aug 2023, 09:37

Hallo Weberin,
die Spulmaschine ist eine interessante Idee, bist du schon damit weiter gekommen?
Ich bin auch Weberin, habe zwar eine elektrische Spulmaschine (ZSAG), aber die Fadenführung zum Spulen wäre eine schöne Ergänzung dazu.
Mit weberischen Grüßen
Bianca

weberin
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Re: Spulmaschine für die Weberei

Beitrag von weberin » 20 Aug 2023, 10:45

Hallo Bianca,
nein, ich kam noch nicht weiter. Zunächsth habe ich mir erst mal einen weiteren Webstuhl bestellt. ;-)
Für das Wickeln selbst findet man ja einiges. Was mich halt reizt ist es, wenn eine Spulmaschine die Fäden schön nebeneinander setzen würde. Also bei dünnem Garn dicht, bei dickerem Garn weiter und wenn die Reihen immer schön kürzer werden (normales Schiffchen) bzw. ordentlich versetzt werden (Schnellschuss). Ich könnte mir gut vorstellen, dass so ein Maschinchen auch einen guten Markt finden würde. Aber an eine Vermarktung denke ich selbst nicht. Fungiere da gerne als Ideengeberin. Vieleicht würde ja jemand das Teil bauen und ganz vielleicht derjenige oder jemand anderes bauen zum Verkauf. Aber das ist ja nochmal ganz was anderes.
Ich denke da zunächst an meinen Eigenbedarf. Aber für die, die bauen, könnte ja vielleicht noch "was abfallen". ;-)

lg
Annette

BiBaut
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Re: Spulmaschine für die Weberei

Beitrag von BiBaut » 20 Aug 2023, 13:31

Hallo Annette,
bei mir ist auch gerade ein neuer Webstuhl eingezogen, nachdem ich mich von zweien getrennt habe.
Eine ordentliche Wicklung auf die Spulen zu bekommen, wäre natürlich genial, aber meine Prioritäten sind gerade bei einer Wechsellade.
In der Webschule (Sindelfingen) haben wir eine automatische Schußspulenmaschine, das ist aber eine große Maschine, die die Spulhülsen (konisch) selbst einlegt, spult und auswirft, ist halt für die Produktion von mehreren Webern gedacht. Nachdem es aber kaum noch Schützenmaschinen gibt, gibt es halt auch keine Schußspulmaschinen mehr.
Nachdem die elektrischen Spulmaschinen schon so teuer sind und bei der Automatik ja auch noch Teile verbaut werden, denke ich der Preis hierfür wird für den normalen Hobbyweber einfach zu hoch, aber wir können uns ja soetwas bauen.
Mit weberischen Grüßen
Bianca

Karl
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Re: Spulmaschine für die Weberei

Beitrag von Karl » 20 Aug 2023, 14:30

Hallo,
..., habe zwar eine elektrische Spulmaschine (ZSAG), ...
mal wieder etwas "Senf" meinerseits.
Statt des teuren ZSAG-Motors mit Anlasser..., ein preiswerter Akkuschrauber oder eine Akkubohrmaschine
mit Bohrfutter tun es bestimmt auch. So ein Ding haben ja die meisten Haushalte sowieso im Bestand.
Etwas teurere Modelle haben, so meine Erfahrung, eine Bohrfutterlagerung mit weniger Spiel.
Die netzbetriebenen (Schlag-) Bohrmaschinen sind oft relativ laut und meist dafür überdimensioniert.
Meist haben diese Akku-Gerätchen eine elektronische Drehzahleinstellung und / oder noch dazu zwei Geschwindig-
keitsbereiche.
Die Aufspanndorne der ZSAG müssen doch eh seperat gekauft werden. Wie ich auf den Bildern erkenne
müssten diese Aufspanndorne in ein 10 mm Bohrfutter des Akkuschraub- Bohrgerätes gut einzuspannen sein.

Fadenführungen und evtl. auch irgendwelche Fadenspannungen älterer außer Dienst gestellter Nähmaschinen könnte man in einer
Nähmaschinen-Werkstatt sicherlich bekommen. Einfach mal versuchen dem Reparateur gut zureden oder mit
einem Geschenk bestechen. Teile auf einer Holzleiste oder vielleicht auch einem Kochlöffel montieren, meist Kleben,
wären auch nicht die größten Probleme. Nur darauf achten daß der Faden in den Führungen und der Spannung
höhenmäßig über dem Montagebrett möglichst in einer Ebene verläuft und der Faden die Spannung etwas größer als 180 Grad
umschlingt. Damit ist sichergestellt daß der Faden nicht so schnell zwischen den Spannungsscheiben entweicht.
Halter für das Akku-Maschinchen..., es gibt doch sicherlich in der Lebensumgebung Bastler oder Modellbauer die auch
gerne helfen.
Einzig die Fadenführung auf der Holzleiste mitsamt der Spannung muß man allerdings gegenüber der Wickeleinrichtung
manuell längst bewegen, damit die Garnwindungen relativ sauber zu liegen kommen.
Dafür kommt zugute daß die Drehzahl der Akkugeräte gut einstellbar und angepasst werden kann.
Aber Übungen machen die "Meisterinnen".

Als zusätzliches Hilfsmittel für die "Mutterspulen" bieten sich die großen Garnständer von Gewerbe- oder Industrie-
nähmaschinen an. Darauf achten daß das Garn oder der Faden nach oben hin abgezogen wird.
Garantieren meist ein sauberes Abwickeln des Fadens von der großen Spule. Das meist hohe Gewicht
der "Mutterspule" wird dann nicht mitgedreht und die Fadenspannung insgesamt wird für das Webschiffchen gleichmäßiger.
Beispiele:
https://www.ebay.de/sch/i.html?_from=R4 ... r&_sacat=0
Eventuell etwas scrollen.

BiBaut
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Re: Spulmaschine für die Weberei

Beitrag von BiBaut » 22 Aug 2023, 08:28

Hallo Karl,
die Idee mit dem Akkuschrauber habe ich auch ausprobiert. Danach habe ich einen Nähmaschinenmotor benutzt, so konnte ich die Spulgeschwindigkeit gleich mit dem Pedal steuern. Bei beiden Lösungen brauchte ich aber einen Gegenpart, d.h. die Spule war in einer Halterung von beiden Seiten eingeklemmt. Da ich meistens nur konische Spulen spule liegt es mir mehr, wenn eine Seite offen ist, es ist einfach leichter zu spulen, insbesondere bei Leinen, wenn man noch eine Spule oder Lederstück am Finger hat um diesen nicht bis auf den Knochen einzuschneiden. Daher habe ich mich doch für die ZSAG entschieden, sie ist stabil, hat mehrere verschiedene Dorne zum Wechseln und tut ihren Dienst nun schon seit vielen Jahren.
Grüßle Bianca

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