Unterschiedlich fest sitzende Bauteile

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FrankHGW
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Unterschiedlich fest sitzende Bauteile

Beitrag von FrankHGW » 23 Okt 2019, 17:46

Hallo an Alle,

ich weiß nicht, ob das hier schon mal diskutiert wurde; falls ja, dann gebt
mir bitte einen Link dorthin ;-)
Gefunden habe ich nichts darüber.

Mir ist beim Zusammenbauen der Kugelbahnen aus meinem "Dynamic M" und der Ergänzung
"Dynamic Tuning Set" aufgefallen, dass einige Bauteile nicht ganz so fest sitzen, wie sie
eigentlich sollten - es sind zwar nicht sehr viele, aber ein wenig kommt schon zusammen.
Am stärksten fiel mir das bei der grünen Wechselweiche auf und zwar bei allen 3 aus den genannten
2 Kästen - in einem Fall löste sich der rote Baustein 15x30 fast schon von selbst von der
"Montage Schiene" der Wechselweiche - aber immer nur jeweis auf der einen und selben Seite
der Naht der Weiche.
Auf der anderen Seite sitzen die "15x30" normal fest.
Am roten"15x30" Baustein liegt es nicht - ich habe verschiedene probiert.

Ist das jetzt normal und im Bereich der üblichen Toleranzen ?
Also mir sind die Kugelbahnen nicht zusammengebrochen, so schlimm ist es nicht ;-)
Aber beim Anfassen und umsetzten einer Bahn von einem Tisch zum anderen sollte man schon etwas vorsichtig sein.
FT war so nett, mir neue Weichen zu schicken, aber so viel besser sind die auch nicht,
das scheint dann am Werkzeug zu liegen.

Gibt es hier im Forum eventuell eine Lösung dazu ?
Ich kann/will ja nun nicht alle, nicht ganz so fest sitzenden, Bauteile bei FT reklamieren.

Vielleicht ist das ja auch mit ein Grund für die Probleme mit dem "Dynamic XL", von denen
ich an verschiedenen Stellen gelesen habe. Durch Vibrationen des Motors löst/verschiebt sich
vielleicht etwas, was nicht gleich zu erkennen ist, da reicht ja evtl. schon ein Millimeter.

Gruß,
Frank
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Harald
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Re: Unterschiedlich fest sitzende Bauteile

Beitrag von Harald » 24 Okt 2019, 18:09

Ich sach mal: das ist normal. EInige Spritzgussformen sind da etwas missraten und
- es fehlen ein paar Hundertstel an Zapfen und Federleisten (35998 Lenkwürfelklaue)
- einige Nuten sind zu weit geworden (31918 WInkelstein gleichseitig, drei Nuten)
- Löcher sind zu eng geworden (36093 BSB Spur N Grundplatte -- könnte hier auch Absicht sein)

Schief zusammengesetzte S-Riegel hat es auch schon gegeben. Die werden aus zwei Hälften (links/rechts) zusammen geschweißt, aber manchmal nicht passgenau und dann sitzen sie schief, wenn man sie in eine Nut einschiebt.

Es gibt auch Rastachsen aus versetzt zusammen gefügten Halbteilen. Die klemmen dann überall, wo sie nicht sollen. Sehr gerne im schwarzen Differenzial, bei dem vielleicht die Bohrung auch etwas eng geworden ist.

Die gelben Statikteile sitzen strammer und biegen sich leichter, wenn sie eingeweicht wurden und das Material aufquillt. Ganz trockene brechen leicht. Dazu gibt es einen Thread (Stichwort: Humidor für ft) "Statikteile zerbrechen"

Abhilfe für "zu schlabberiger Sitz": Papier, Streifen Klebeband, Streifen von Klempners Teflonband dazwischen klemmen.
Abhilfe für "zu enges Loch": Bohrmaschine, besser: Reibahle

Gruß,
Harald

PS: ft-Stahlachsen haben ein dickes und ein dünnes Ende. Wer mit Kugellagern arbeitet, muss passende Achsen selektieren.
Zuletzt geändert von Harald am 24 Okt 2019, 18:37, insgesamt 1-mal geändert.
--- Ich liebe es, wenn ein Modell funktioniert. ---

juh
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Re: Unterschiedlich fest sitzende Bauteile

Beitrag von juh » 24 Okt 2019, 18:16

Haralds Liste kann man noch um diese gedruckte Lösung ergänzen. Bisher nur für normale Zapfenverbindungen, wäre aber leicht auch für andere adaptierbar.

vg
Jan

Lars
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Re: Unterschiedlich fest sitzende Bauteile

Beitrag von Lars » 24 Okt 2019, 19:19

Hallo Harald,

Harald hat geschrieben:
24 Okt 2019, 18:09
Ich sach mal: das ist normal.
so kenne ich ft eigentlich nicht. Als Schüler hat mich die hohe und durchgängige Paßgenauigkeit beeindruckt. Die gab es so eigentlich nur bei Lego. Hatte man es mal mit - sagen wir mal - Asia-Schrott zu tun, sah das sofort ganz anders aus. "Plastik" haftete damals anscheinend - oder vielleicht auch demzufolge - ein Image niedriger Qualität an. Deshalb hängte ft u.a. seinen roten Grundplatten ft-Art. 31001 einen blaues Qualitätssiegel an, um so die Hochwertigkeit des verwendeten Nylon-Kunststoffes zu unterstreichen. Es wird natürlich auch eine Rolle gespielt haben, daß die Generation der damaligen Eltern eher "Stabilbaukästen" mit metallenen Bauteilen kannten.

Harald hat geschrieben:
24 Okt 2019, 18:09
EInige Spritzgussformen sind da etwas missraten und
- es fehlen ein paar Hundertstel an Zapfen und Federleisten (35998 Lenkwürfelklaue)
- einige Nuten sind zu weit geworden (31918 WInkelstein gleichseitig, drei Nuten)
- Löcher sind zu eng geworden (36093 BSB Spur N Grundplatte -- könnte hier auch Absicht sein)
ft spart im Verhältnis zu den 1970er/1980er Jahren an der Qualität. Beim 15/30er-Grundbaustein oder dem 15/15er scheint sie zum Glück zwar noch unverändert zu sein, aber an den roten Kleinteilen sieht man heute Gußnähte, die es so früher nicht oder nur ganz selten gab.

Vielleicht lassen sie die Spritzgußmaschinen schneller laufen und können die Formen schneller wechseln und damit in der gleichen Zeit mehr Teilarten produzieren. Vielleicht unterbleibt auch ein Arbeitsgang nach dem Spritzguß, der solche Nähte glättet. ft kennt heute deutlich mehr von diesen roten Kleinteilen als früher.

Mit freundlichen Grüßen
Lars

FrankHGW
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Re: Unterschiedlich fest sitzende Bauteile

Beitrag von FrankHGW » 24 Okt 2019, 20:38

Hallo und vielen Dank füe eure Antworten und Tipps.

Einen 3D Drucke besitze ich leider(noch) nicht - das ist eine inteessante Lösung.
Vieleicht änder ja eines der Bäder wie hier beschrieben "Statikteile zerbrechen"
etwas.

Gelbe Streben und U-Träger aus Anfang der 90er besitze ich auch, die gehörten zu
einem damalig Roboter Baukasten, aber die fühlen sich ganz normal an und lagerten über
25 Jahre in einer Dachwohnung, nahe Heizung und im Sommer ab und an mal über
30°C im Raum. Aber vermutlich war die Luftfeuchtigkeit auf meiner Seite ;-)

Gruß,
Frank

FrankHGW
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Re: Unterschiedlich fest sitzende Bauteile

Beitrag von FrankHGW » 24 Okt 2019, 20:46

Hallo Lars,

auch FT muss den Produktionsprozess von Zeit zu Zeit anpassen.
Die damaligen Verfahren zur Herstellung wären heute vermutlich
nicht mehr wirtschaftlich tragbar.
Sonst würden die großen Kugelbahn Dynamic Kästen, um nur mal ein Bsp. zu nennen,
nicht ca. 130€ sondern vielleicht um die 200€ kosten und das "bisschen" mehr an Qualität
würden viele gar nicht sehen/bemerken (außer wir) - wohl aber den höheren Preis ;-)

Gruß,
Frank

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