Elektronikbausteine - Silberlinge - Nostalgie oder aktuell?
Verfasst: 04 Dez 2018, 12:58
Liebe Forums-Leser,
seit meiner Kindheit -Bj 66- habe ich für Fischertechnik geschwärmt. Als ich mit ca. 10 Jahren erstmals mit der Elektronik in Kontakt kam war es um mich geschehen, damals waren die Anfänge in den EMx und ECx Kästen begründet. Für mich kam eine Zeit des weinens und freuens!?
Freuen über die neu entdeckte Welt und der neuen und vielfältigen Möglichkeiten - des Weines, weil ich im zarten Alter von 10 Jahren viele Monate brauchte um mir einen (EINEN) Elektronikbaustein von meinem Taschengeld kaufen zu können, geschweige denn einen ganzen Kasten EM oder EC - an einen Hobby-Kasten war überhaupt nicht zu denken, weit weit weit weg - unerreichbar.
Da geschah etwas unvorstellbares grausames ....
Natürlich war auch ich bald auf den Fischertechnik-Fan-Club zu dieser Zeit gestossen und bekam regelmäßig die Club-Zeitung in der ähnlich wie in den heutigen Ausgaben eine Bauanleitung für ein tolles Modell zu finden war. In der Ausgabe 03/77 war die Bauanleitung für einen 'Tresor' enthalten, der mich gefesselt hat und den musste ich nachbauen.
Die ersten Anläufe das Modell von dem Bild nachzubauen liefen auch ganz gut, bis auf den Mini-Motor (den ich mir bis dahin nicht leisten konnte).
Das Warten auf die angeforderte Bauanleitung war schier unerträglich. Da war sie - endlich - natürlich im Bewusstsein, dass ich bestimmt noch ein paar Teile brauchen werde, habe ich mir sofort die Anleitung vorgenommen und nach dem durchblättern ungläubig beiseite gelegt (ich glaube ich war damals den Tränen nahe ).
Sieben, ganze SIEBEN Silberlinge waren auf der Rückseite vom Modell verbaut gewesen! Die waren auf dem Bild in der Club-Zeitung natürlich nicht zusehen gewesen. Jeder Baustein kostete zu dieser Zeit zwischen 39,90 und 59,90 DM. Es hatte Jahre gedauert bis ich endlich alle Bausteine zusammen zu bekommen hatte und somit irgendwann den Tresor nachzubauen konnte.
Aus dieser Geschichte ist damals ein Ansporn entstanden, wo ich mir gesagt hatte: 'Das muss doch auch preiswerter gehen! Die Boxen sind ja riesig, da bekommt man doch locker zwei von jeder Funktion unter.' - naja eben aus Kindersicht. Als Gnom habe ich dann meine ersten Schritte in die Elektronikwelt unternommen indem ich die Silberlinge auseinandergebaut habe und diese angefangen nachzubauen! Die haben sogar funktioniert (nicht alle), aber die Lösung war nicht befriedigend und ich hat zu der Zeit weder die Erfahrung noch die Mittel hier weiteres zu bewegen.
Nach ca. 40 Jahre zum 50.Geburtstag von FT habe ich erneut einen Anlauf genommen, diesmal lässt sich das Ergbnis sehen und meine Frage an Euch - die FT Fan Gemeinschaft - ist, besteht überhaupt noch Interesse an Elektronikbausteinen? (Nostalgie oder noch aktuell?)
Bei meinen Suchen am Zweitmarkt habe ich gesehen, dass heute immer noch Silberlinge zu recht hohen Preisen gehandelt (50-100 Euro) werden! Ist das ehr ein Sammlerpreis oder besteht ein echtes Interesse an der Funktion der Bausteine?
Nicht jeder ist mit der Elektronik so vertraut, dass er sich mal eben selber ein Flip-Flop aufbauen kann (vor allem die jüngeren Generationen nicht). Manche lernen Flip-Flops, Gatter oder Schieberegister nur noch über Programme kennen, kein anfassen mehr, kein fühlen, riechen, sehen oder wie die Technik dazu überhaupt aussieht. Muss man eine Kaffee-Maschine unbedingt mit einem Computerprogramm steuern oder brauch ein jedes FT-Modell eine Ansteuerung über das ROBO-TX? Vielleicht ist es praktischer eine Lichtschranke und einen Taster durch ein Gatter zu verknüpfen und den Motor über einen Treiberbaustein (neue Technik) einzuschalten!
Die von mir entworfenen Elektronikmodule sind von der Optik keine Silberlinge, aber leistungsfähiger, gut anzusehen, leicht zu handhaben, ein Ersatz für die damaligen Silberlinge allemal und viele neue sinnvolle Funktionen, die auch eine Ergänzungen zum ROBO-TX bilden.
Für mich ist die Frage, ob sich der Aufwand lohnen würde diese Elektronikmodule produzieren zu lassen?
Euer
Hans-Christian
P.S.
Hier mal ein kurzer Überblick zu den von mir bisher entworfenen Elektronikmodulen (Bilder kann ich gerne auf Anfrage nachliefern):
Zählermodul (aufwärtszähler; 19mm LED Anzeige)
Zählermodul (auf- und abwärtszähler; 19mm LED Anzeige)
Versorgungsmodul (ähnlich Gleichrichterbaustein mit Kleinspannungsbuchse für aktuelles FT Netzteil)
Taktgeneratormodul (regelbar; 8 stufig))
Mono-Flop-Modul (2 Stück im Modul; mit unterschiedlichen Zeitspannen und externer Kondensator möglich)
D-Flip-Flop-Modul (2 Stück im Modul)
JK-Flip-Flop-Modul (2 Stück im Modul)
RS-Flip-Flop-Modul (4 Stück im Modul)
Hochleistungsmodul (zum schalten von externen Spannung bis 30V und Stromlasten bis 2,5A bei Frequenzen bis 50kHz)
AND-NAND-Modul 4 Eingänge (2 Stück im Modul)
AND-NAND-Modul 2 Eingänge (4 Stück im Modul)
OR-NOR-Modul 4 Eingänge (2 Stück im Modul)
OR-NOR-Modul 2 Eingänge (4 Stück im Modul)
EXOR-EXNOR-Modul (4 Stück im Modul)
Multifunktionsmodul (ähnlich Grundbaustein; mit intergiertem Tongenerator und Minilautsprecher)
Steuermodul (Ergänzung für programmgesteuerte Module; 8 zusätzliche logische Ausgänge mit Speicherfunktion)
Meldemodul (Ergänzung für programmgesteuerte Module; 8 zusätzliche Eingänge mit Speicher- und Rücksetzfunktion)
Relaismodul (2 Relais mit jeweils 2 gekoppelten Umschaltern = 2 * Relaisbaustein; schaltbar mit + oder -)
Inverter-Plus-Modul (5 Inverter, die bis 200mA Schaltleistung haben)
LED-Bausteine mit einer Leistungsaufnahme von nur 1mA !!!
Durch Kombination der Module lassen sich auch für Lernzwecke z.B. Halb- und Volladdiere, Multiplexer, Demultiplexer, T-FFs, Schieberegister, Zähler, etc. aufbauen.
seit meiner Kindheit -Bj 66- habe ich für Fischertechnik geschwärmt. Als ich mit ca. 10 Jahren erstmals mit der Elektronik in Kontakt kam war es um mich geschehen, damals waren die Anfänge in den EMx und ECx Kästen begründet. Für mich kam eine Zeit des weinens und freuens!?
Freuen über die neu entdeckte Welt und der neuen und vielfältigen Möglichkeiten - des Weines, weil ich im zarten Alter von 10 Jahren viele Monate brauchte um mir einen (EINEN) Elektronikbaustein von meinem Taschengeld kaufen zu können, geschweige denn einen ganzen Kasten EM oder EC - an einen Hobby-Kasten war überhaupt nicht zu denken, weit weit weit weg - unerreichbar.
Da geschah etwas unvorstellbares grausames ....
Natürlich war auch ich bald auf den Fischertechnik-Fan-Club zu dieser Zeit gestossen und bekam regelmäßig die Club-Zeitung in der ähnlich wie in den heutigen Ausgaben eine Bauanleitung für ein tolles Modell zu finden war. In der Ausgabe 03/77 war die Bauanleitung für einen 'Tresor' enthalten, der mich gefesselt hat und den musste ich nachbauen.
Die ersten Anläufe das Modell von dem Bild nachzubauen liefen auch ganz gut, bis auf den Mini-Motor (den ich mir bis dahin nicht leisten konnte).
Das Warten auf die angeforderte Bauanleitung war schier unerträglich. Da war sie - endlich - natürlich im Bewusstsein, dass ich bestimmt noch ein paar Teile brauchen werde, habe ich mir sofort die Anleitung vorgenommen und nach dem durchblättern ungläubig beiseite gelegt (ich glaube ich war damals den Tränen nahe ).
Sieben, ganze SIEBEN Silberlinge waren auf der Rückseite vom Modell verbaut gewesen! Die waren auf dem Bild in der Club-Zeitung natürlich nicht zusehen gewesen. Jeder Baustein kostete zu dieser Zeit zwischen 39,90 und 59,90 DM. Es hatte Jahre gedauert bis ich endlich alle Bausteine zusammen zu bekommen hatte und somit irgendwann den Tresor nachzubauen konnte.
Aus dieser Geschichte ist damals ein Ansporn entstanden, wo ich mir gesagt hatte: 'Das muss doch auch preiswerter gehen! Die Boxen sind ja riesig, da bekommt man doch locker zwei von jeder Funktion unter.' - naja eben aus Kindersicht. Als Gnom habe ich dann meine ersten Schritte in die Elektronikwelt unternommen indem ich die Silberlinge auseinandergebaut habe und diese angefangen nachzubauen! Die haben sogar funktioniert (nicht alle), aber die Lösung war nicht befriedigend und ich hat zu der Zeit weder die Erfahrung noch die Mittel hier weiteres zu bewegen.
Nach ca. 40 Jahre zum 50.Geburtstag von FT habe ich erneut einen Anlauf genommen, diesmal lässt sich das Ergbnis sehen und meine Frage an Euch - die FT Fan Gemeinschaft - ist, besteht überhaupt noch Interesse an Elektronikbausteinen? (Nostalgie oder noch aktuell?)
Bei meinen Suchen am Zweitmarkt habe ich gesehen, dass heute immer noch Silberlinge zu recht hohen Preisen gehandelt (50-100 Euro) werden! Ist das ehr ein Sammlerpreis oder besteht ein echtes Interesse an der Funktion der Bausteine?
Nicht jeder ist mit der Elektronik so vertraut, dass er sich mal eben selber ein Flip-Flop aufbauen kann (vor allem die jüngeren Generationen nicht). Manche lernen Flip-Flops, Gatter oder Schieberegister nur noch über Programme kennen, kein anfassen mehr, kein fühlen, riechen, sehen oder wie die Technik dazu überhaupt aussieht. Muss man eine Kaffee-Maschine unbedingt mit einem Computerprogramm steuern oder brauch ein jedes FT-Modell eine Ansteuerung über das ROBO-TX? Vielleicht ist es praktischer eine Lichtschranke und einen Taster durch ein Gatter zu verknüpfen und den Motor über einen Treiberbaustein (neue Technik) einzuschalten!
Die von mir entworfenen Elektronikmodule sind von der Optik keine Silberlinge, aber leistungsfähiger, gut anzusehen, leicht zu handhaben, ein Ersatz für die damaligen Silberlinge allemal und viele neue sinnvolle Funktionen, die auch eine Ergänzungen zum ROBO-TX bilden.
Für mich ist die Frage, ob sich der Aufwand lohnen würde diese Elektronikmodule produzieren zu lassen?
Euer
Hans-Christian
P.S.
Hier mal ein kurzer Überblick zu den von mir bisher entworfenen Elektronikmodulen (Bilder kann ich gerne auf Anfrage nachliefern):
Zählermodul (aufwärtszähler; 19mm LED Anzeige)
Zählermodul (auf- und abwärtszähler; 19mm LED Anzeige)
Versorgungsmodul (ähnlich Gleichrichterbaustein mit Kleinspannungsbuchse für aktuelles FT Netzteil)
Taktgeneratormodul (regelbar; 8 stufig))
Mono-Flop-Modul (2 Stück im Modul; mit unterschiedlichen Zeitspannen und externer Kondensator möglich)
D-Flip-Flop-Modul (2 Stück im Modul)
JK-Flip-Flop-Modul (2 Stück im Modul)
RS-Flip-Flop-Modul (4 Stück im Modul)
Hochleistungsmodul (zum schalten von externen Spannung bis 30V und Stromlasten bis 2,5A bei Frequenzen bis 50kHz)
AND-NAND-Modul 4 Eingänge (2 Stück im Modul)
AND-NAND-Modul 2 Eingänge (4 Stück im Modul)
OR-NOR-Modul 4 Eingänge (2 Stück im Modul)
OR-NOR-Modul 2 Eingänge (4 Stück im Modul)
EXOR-EXNOR-Modul (4 Stück im Modul)
Multifunktionsmodul (ähnlich Grundbaustein; mit intergiertem Tongenerator und Minilautsprecher)
Steuermodul (Ergänzung für programmgesteuerte Module; 8 zusätzliche logische Ausgänge mit Speicherfunktion)
Meldemodul (Ergänzung für programmgesteuerte Module; 8 zusätzliche Eingänge mit Speicher- und Rücksetzfunktion)
Relaismodul (2 Relais mit jeweils 2 gekoppelten Umschaltern = 2 * Relaisbaustein; schaltbar mit + oder -)
Inverter-Plus-Modul (5 Inverter, die bis 200mA Schaltleistung haben)
LED-Bausteine mit einer Leistungsaufnahme von nur 1mA !!!
Durch Kombination der Module lassen sich auch für Lernzwecke z.B. Halb- und Volladdiere, Multiplexer, Demultiplexer, T-FFs, Schieberegister, Zähler, etc. aufbauen.