Hallo zusammen,
von den beiden oben beschrieben Umsetzungsideen ist die einfachere (nach oben offenes Gehäuse) fertig. Es hat die Außenmaße 75x75x30mm. Der eigentliche Hub ist 64,6x64,6x44mm groß. Danke an die FT Community Mitglieder, die mich beim Einstieg ins Thema CAD unterstützt haben!
Bei der Arbeit am ersten Gehäuse kamen Fragen auf zu denen ich alle am 3D-Druck Interessierten um ihre Einschätzung bitte.
1. Entwicklung von FT-kompatiblen Teilen in Form eines gemeinsamen Projekts erlaubt und sinnvoll?
MoG hatte einen als FT Community Projekt realisierten USB Hub im FT Design angedacht. Ist die gemeinsame Entwicklung und Nutzung legal und aus Sicht des Unternehmens Fischertechnik akzeptabel?
Gibt es ausreichenden Bedarf: Wer hätte grundsätzlich Interesse an einem solchen Hub? Und welche Teile wollt ihr sonst noch bereitstellen bzw. nutzen? Es geht weniger um konkrete Ideen, mehr um ein Mengengerüst.
2. Welches FT Bauteil verwendet ihr um die richtige Nutenbreite zu bestimmen?
Die Nuten müssen zu den Originalbauteilen passen damit der USB Hub zumindest rudimentär in einem Modell verbaubar ist. Wie bestimme ich als Anfänger die richtige Nutenbreite im Sinne einer Druckerkalibrierung? Sogar unbenutzte Originalbauteile unterscheiden sich merklich in ihrem Rastverhalten in einer selbstkonstruierten Nut. Ein schwarzer BS30 fühlte sich genau richtig an, ein roter Baustein 5 (37237) glitt merklich strammer, ein roter Baustein 15 Bohrung (32064) merklich leichter. Und ein roter Verbinder 30 (31061) mit seiner vielfach größeren Reibungsfläche war nur mit Kraft in Position zu bringen. Dazu kommt die Streuung zwischen unterschiedlichen Versionen eines Bauteils.
3. Reicht der Austausch von STL-Dateien?
Plattformen für 3D-Druckmodelle wie Thingiverse verwenden das STL-Format als kleinsten gemeinsamen Nenner weil bei vielen Modellen so geringe Anforderungen an die Maßhaltigkeit bestehen, dass sie per Skalierung des Gesamtmodells entlang der drei Dimensionen erfüllt werden können (Blumenvasen, Comicfiguren etc.). Bei FT Komponenten ist Maßhaltigkeit unverzichtbar. Ob die Streuung der zahlreichen 3D Drucker ausschließlich über eine Skalierung des Gesamtmodells in den Griff zu bekommen ist?
4. Wie kann der individuelle Anpassungsaufwand minimiert werden?
Wie lauten eure Empfehlungen? Meine bisherigen Erfahrungen deuten darauf hin, dass eine XYZ-Skalierung des Gesamtmodells für ein wirklich gutes Ergebnis nicht ausreicht, vor allem bei den Nuten. Gleichwohl muss der Aufwand überschaubar sein sonst ist Nachkonstruieren einfacher als Anpassen.
5. An welchen Stellen ist Vereinheitlichung sinnvoll?
Lässt ich der Anpassungsaufwand durch Standards und gemeinsame Vorgehensweisen reduzieren? Die nun beschriebenen Ideen entstanden beim CAD-Einstieg mit dem Programm Fusion 360, das für Hobbyanwender kostenlos nutzbar ist.
- Viele CAD Programme erlauben die Definition und Verwendung von Variablen. Theoretisch besteht der Anpassungsaufwand nach dem Herunterladen eines FT Community Modells im Editieren der Variablenwerte, z.B. der Nutenbreiten (getrennt für seitliche und Ober-/Unterseite). Wie sieht die Realität aus?
- Gemeinsam gepflegte Variablenliste: Eine einheitliche Benennung von Variablen über alle (neuen) Community Modelle hinweg erhöht den Wiedererkennungswert.
- Muss man sich auf ein für Communitiy Projekte genutztes CAD-Programm einigen oder gibt es ausreichend leistungsfähige Datenformate, die von unterschiedlichen CAD-Programmen gelesen und geschrieben werden können - analog zu den Word-, Excel- oder LibreOffice-Formaten im Office-Bereich? Neben der Verwendung von Variablen habe ich die Zeitleiste der Konstruktionsschritte zu schätzen gelernt. Viele nachträgliche Anpassungen lassen sich zeitsparend per Aufruf und Ändern eines Schrittes umsetzen. Wäre schön, wenn das programmübergreifend funktionieren würde.
- Einheitliche Dokumentationsvorlage: Bei direkt nach dem Druck einsetzbaren Komponenten beschränkt sich die Dokumentation wahrscheinlich auf die Benennung des verwendeten 3D Druckers, des Filaments und der Druckparameter. Andere, und dazu gehört wahrscheinlich auch der USB Hub, brauchen mehr, z.B. eine Teileliste, Bezugsquellen, ungefähre Kosten, eine Beschreibung von Zweck, Einsatzgebiet, benötigten Fertigkeiten sowie Stolpersteinen bei der Umsetzung. Welche Kapitel seht ihr für eine Vorlage als sinnvoll an?
- Sammlung von Best Practice-Empfehlungen: "3D-gedruckte Zapfen machen langfristig Probleme, besser nur Nuten verwenden", ...
- Eigener Nummernkreis für FT Community Modelle: Wahrscheinlich gibt es schon viele FT-kompatible Bauteile, aber man findet sie leider nur durch Zufall. TST ist ein Großmeister eigener Kreationen. Und für das Modell "Wall-E" hat DirkW eine tolle Anleitung samt Teileliste und Bezugsquellen erstellt. Das Modell enthält mindestens eine selbsterstellte bzw. modifizierte Komponente (Wall-E's Kopf). Die Verwendung und gemeinsame Pflege eines eigenen Nummerkreises könnte Grundlage für die in anderen Forumsbeiträgen angedachte Aufnahme in die FT Datenbank sein, womit wir auch eine zentrale Übersicht bekämen.
6. Eure Ideen, Tipps, Stolpersteine und Kommentare?
Interessant sind beispielsweise eure Abwägungen und Erfahrungen beim verwendeten Druckmaterial: Welches Produkt in welcher Farbe eignet sich besser oder schlechter im Hinblick auf Optik, Maßhaltigkeit, Warping, Haltbarkeit und Kosten? Kann man ein Modell, das mit Filament A gut druckbar ist ohne Anpassung der Maße mit Filament B drucken? ...
Ein Tipp von meiner Seite: STL-Dateien, z.B. aus dem FT Designer, lassen sich mit wenigen Schritten in Fusion 360 importieren. Erspart das manuelle Konstruieren des Nutprofils. Nur die Nutbreite muss auf das eigene Druckermodell angepasst werden.
Schon jetzt vielen Dank für eure Beiträge!
Robert