Drehteller zum Fotografieren

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aechtstaak
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Drehteller zum Fotografieren

Beitrag von aechtstaak » 30 Dez 2015, 14:46

Guten Tag zusammen,

gerade erst die Vorstellungsrunde gemacht und schon Fragen über Fragen ;)

Grundsätzlich etwas zu meinem Kenntnisstand - ich bin mechanisch relativ gut , aber alles was Sensorik, Steuerung und Co angeht bin ich völlig unbeleckt.

Ich habe vor einen Drehteller zu erstellen auf dem ich Produkte fotografieren möchte.
Die Produkte sind eher kleinteilig - Schrauben und sowas .
Wir haben Erfahrungen mit einem Fertig gekauften Drehteller mit manullen Rastungen gemacht. Leider ist die Erschütterung beim rasten nicht wirklich gut. Man muß die Artikel so stark fixieren das man danach alles wieder fotoshoppen muß.
Ich benötige insgesamt 24 Einzelaufnahmen die dann wieder mit einer Software zu einem 360 Grad Bild zusammengesetzt werden

Es gibt fertige Systeme, die drehen sich und beim drehen wird automatisch die Kamera an den jeweiligen STellen ausgelöst. Sowas soll 7000 Dollar kosten.

Das Ziel für mich wäre entweder die Drehbewegung so fein abzustimmen das sie in einer festgesetzten Zeit einmal um die Achse dreht - dann könnte ich mit der Kamerasoftware eine Auslösung z.B. alle 15 Sek einstellen und somit die Bilder nach Zeit steuern
Ich habe allerdings ein wenig bedenken das dieses wirklich zielführend ist weil die Drehung wirklich exact sein muß
Alternativ sind am Drehteller 24 Sensoren ( verzeiht die vielleicht falsche Wortwahl) die etwas asuslösen das dann die Kamera manuell auslöst.

Als Basis habe ich mir gedacht den Drehteller und den Unterbau von Martin Romann, https://ftcommunity.de/data/downloads/b ... ierung.pdf zu nutzen.
Wichtig ist noch das das Ganze ruckelfrei ist, damit die drappierten Artikel mit möglichst wenig Befestigungen liegen bleiben.
Ist dafür ein Schrittmotor notwendig? Soweit ich mir das angelesen habe ist der eher dafür da um sanft die Bewegungen zu ändern, aber nicht um möglichst gleichmäßig zu laufen
Ich gehe davon aus das ich den Teller sehr langsam drehen lassen muß damit das Ganze auch sicher etwas wird. Welcher Motor wäre hier dann der richtige - zur Zeit habe ich den XS zur Verfügung?

Ich habe so blöde Fragen hier noch nicht gelesen - sorry das ich das Niveau so senke - aber ich hänge gerade fest an den vielen grundlegenden Fragen.

bis denne

André

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steffalk
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Re: Drehteller zum Fotografieren

Beitrag von steffalk » 30 Dez 2015, 15:24

Tach auch!

Jeder hinreichend kräftige ft-Motor kann das. Entsprechende Untersetzungen davor, und schon läuft alles schön ruhig und gleichmäßig.

Für den Sensor einfach an 24 gleichverteilten Punkten irgendwas anbauen (S-Riegel, Bausteinzapfen, Verbinderstück, irgendwas), was einfach einen Taster betätig. Die Minitaster sind etwas schwergängiger, die älteren 30x30x15-Taster ganz leichtgängig. Wenn das immer noch zu sehr hemmt, eine Lichtschranke (Lampe, Fotozelle/Fototransitor und irgendwas aus einer beliebigen Elektronik-Generation von ft oder zum Overkill ein Computerinterface dran). Die muss dann die Kamera geeignet auslösen.

Taster, Elektronik-Bauteile und einige einfache Schaltungen finden sich in der ft:pedia. Such mal in der Artikelübersicht nach "Perlentauchen" und "Motorsteuerungen". http://www.ftcommunity.de/ftpedia

Gruß,
Stefan

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Re: Drehteller zum Fotografieren

Beitrag von Dirk Fox » 30 Dez 2015, 15:44

Hallo André,

wenn ich Dich richtig verstehe, soll der Teller langsam und gleichmäßig drehen, und Du schießt in definierten Zeitabständen Fotos.

Dazu benötigst Du lediglich eine geeignete Untersetzung (Zahnräder, Schneckengetriebe, Ketten) für den gleichmäßigen Antrieb des Tellers (da kannst Du praktisch jeden ft-Motor verwenden) und irgendeine Regelung, um die Geschwindigkeit einzustellen. Eine Möglichkeit ist ein Sensor, der je Umdrehung des Tellers einen Impuls erhält (am besten berührungsfrei: Reed-Kontakt und Magnetbaustein). Dann kannst Du beschleunigen, wenn er zu langsam ist, und verzögern, wenn er zu schnell dreht. Allerdings brauchst Du ein paar Runden zum Einschwingen. Dann hat der Teller genau die gewünschte Geschwindigkeit und hält sie auch - und Du must nur die automatische Auslösung an Deiner Kamera einstellen.

Mit den Encodermotoren (75 Impulse je Umdrehung) oder einem beliebigen Motor plus Rast-Impulsrad (4 Impulse je Umdrehung, http://ft-datenbank.de/details.php?Arti ... d2b5d23a89) kannst Du die Drehung des Tellers nach einer definierten Gradzahl anhalten und dann fotografieren. Das erscheint mir aber eher zu ruckelig.

Beste Grüße,
Dirk

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Re: Drehteller zum Fotografieren

Beitrag von DenkMal » 30 Dez 2015, 21:10

Hallo,

Ideen:
a) mit dem Winkelstein 15° lässt sich einfach ein 24-seitiges Polygon aufbauen. Im Grunde ein liegendes Riesenrad. Die Polygonecken betätigen den Taster.

b) Vmtl. besser bzgl. Genauigkeit: eine 1:24 Übersetzung zwischen Signalgeber und Drehteller: als Signalgeber auf der Achse eine Drehscheibe mit z.B. Winkelstein 60° dran zum Taster betätigen.

Beide Fälle hast du nur einen sehr einfachen Signalgeber.

Die Tasterbetätigung sollte zeitlich kurz genug sein, um die Toleranz im Druckpunkt des Tasters zu reduzieren. Damit die Winkeländerung zwischen zwei Photos auch schön gleich bleibt. Evtl. ist optisch präziser.

Viel Erfolg!
Michael

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H.A.R.R.Y.
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Re: Drehteller zum Fotografieren

Beitrag von H.A.R.R.Y. » 31 Dez 2015, 00:51

Hallo aechtstaak,

für den XS-motor hast du sicher auch ein passendes U-Getriebe. Entsprechend weiter untersetzt, dreht er den beschriebenen Teller sicher ohne Probleme und auch einigermaßen gleichmäßig. Eine Untersetzung 24:1 läßt den Teller einmal drehen, wenn der Getriebabtrieb sich 24 mal dreht. Gemäß DenkMal b) an diesen Getriebeabtrieb einen Nocken und einen Taster anflanschen und dann den Schaltkontakt für die Kamerafernauslösung nehmen - wie auch immer die aussieht. So würde ich das mal versuchen. Eventuell hält der Motor für die Belichtung kurz an, ist aber bei den auftretenden geringen Geschwindigkeiten wohl eher nicht nötig. Versuch mit dem auszukommen, was Dein Bauteilefundus hergibt.

Schrittmotore müssen nicht wirklich sein, die Sache mit den Encodermotoren erscheint mir auch zu kompliziert.

Grüße
H.A.R.R.Y.
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