Spannung Kompressor 30866

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Spannung Kompressor 30866

Beitrag von Entdecker » 05 Nov 2015, 18:48

Hallo community,

Ich habe einen gebrauchten Kompressorbaukasten 30866 bekommen und habe da ein Verständnisproblem. Unten an der Halterung des Motors steht 6V. Also habe ich ihn probeweise über den TX angeschlossen und mit Stufe 5 und 6 angesteuert. Da regt sich jedoch bei 6V fast nix. Erst wenn ich ihn am TX voll (Stufe 8, knapp 9V) laufen lasse funktioniert er wie er soll (Betätigung des Abschaltventils). Dann ist er jedoch sehr zügig unterwegs. Gehe ist am Interfacetest eine Stufe runter (auf 7, ca. 8,2 Volt) packt er das Abschalten nicht mehr. Ist das so ok? Ich will den Motor nicht verheizen, 50% mehr Spannung ist doch eine ganzes Stück.

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H.A.R.R.Y.
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Re: Spannung Kompressor 30866

Beitrag von H.A.R.R.Y. » 05 Nov 2015, 19:59

Hallo Entdecker,

ich denke, daß der Motor überlastet wird. Bitte probiere mal dies:
a) Motorwelle im Leerlauf, also ausgebaut und nirgendwo angekoppelt, dreht sich leicht von Hand?
b) Motorwelle im Leerlauf, also ausgebaut und nirgendwo angekoppelt, dreht sich bereits bei niedriger Stufe am TXT?
c) Motorschnecke und das Ritzel der Kompressorkurbel sind nicht gegeneinander gepreßt?
d) Wenn Du den "Pneumatik-Kompressor-Kurbelantrieb Z10 m1,5 KR6" testweise etwas zur Seite ziehen kannst, geht es dann besser?
e) Besagte Kurbel dreht auch schön leichtgängig oder klemmt da etwas?

Nebenbei: sind die Druckleitungen und die Tanks wirklich dicht? Im Zweifel mit langem Schlauch an den Kompressor anschließen und in einem wassergefüllten Behälter untertauchen. Einer meiner Tanks war ein 1a Sprudelstein, so undicht waren die Klebenähte.

Wenn das Ritzel seitlich gegen die Schnecke drückt, dann geht das übel auf die Motorlager und verklemmt auch die Welle. Der Motor benötigt eine erheblich höhere Spannung um deutlich mehr Strom zu erhalten umd wiederum dieses unnötig hohe Drehmoment aufzubringen. Eventuell ist auch der Zylinder schwergängig. Das kann ich aus der Ferne nicht beurteilen. Am besten gehst Du vom nackten Motor aus schrittweise vor, nimmst immer ein Getriebeteil mehr dazu und beobachtest wann das Problem auftritt.

9V sind auf Dauer ungesund für den Motor, Du riskierst so ihn zu verheizen.

Grüße
H.A.R.R.Y.
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PHabermehl
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Re: Spannung Kompressor 30866

Beitrag von PHabermehl » 05 Nov 2015, 20:16

Guten Abend,

Schnecke und Kompressorritzel mit etwas Silikonöl schmieren ist auch eine gute Idee, das verringert die Reibung drastisch und erhöht die Lebensdauer, vor allem vom Ritzel.

Ich habe bei einem Kompressor-Anhänger das Ritzel tauschen müssen, weil es "weggeraspelt" war. Der Motor war auch recht müde, aber mit Schmierung ging es deutlich besser.

Gruß
Peter
https://www.MINTronics.de -- der ftDuino & TX-Pi Shop!

viele Grüße
Peter

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Re: Spannung Kompressor 30866

Beitrag von Entdecker » 05 Nov 2015, 22:25

Danke für eure Antworten, werde es spätestens am Wochenende in Angriff nehmen.

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Re: Spannung Kompressor 30866

Beitrag von Entdecker » 07 Nov 2015, 10:04

Wir habe heute Zeit gehabt micht genauer mit dem kompressor zu beschäftihen:

1. Motor und Kurbel drehen leicht, Spiel ist vorhanden
2. Zylinder ist ebenfalls leichtgängig
3. Motor dreht sich ab 3,3V (Stufe 5 am TX, jedoch mit stark surrendem Geräusch aus dem Inneren)
4. Eine Messung am Ausgang des TX hat ergeben, das er von 8,7V (Accu) nur 7,6V auf Stufe 8 weitergibt (liegt das an der internen Elektronik des TX?)
5. Motor mit Kurbel allein im Leerlauf: 6,9V
6. Motor mit Kurbel und Druckzylinder im Leerauf: 6,6V
7. Kompressorkomplett mit neuem Druckbehälter und neuen Schläuchen: 6,3V, drhet erst ab Stufe 7 und muss sich gerade nach dem erneuten Einschalten stark "quälen", auf 8 läuft alles flüssiger (Motor dreht schnell))
8. Bei der Strommessung zeigt mein Messgerät einen Overlay an, eventuell habe ich an der Arbeit ein besseres, allerdings bin ich eher der Mechanische Typ
8. Nach etwa 20 sec schaltet der Kompressor wieder ein, es gibt also einen Druckverlust den ich im Moment noch nicht lokalisieren kann (Druckbehälter, Schläuche hatte ich neu da, liegt es eventuell am kleinen blauen Druckventil oder am Zylinder?) oder ist das bei einen "Spielzeugkompressor" normal? nervig ist es jedoch schon und auch nicht Stand der technik, auch nicht vor 30 Jahren

EDIT:
Habe gerade noch die Sprudelprobe gemacht: Aus dem Druckventil und den Tank bekomme ich unter Wasser keine Luft ausgepustet. Wird es wohl der Druckzylinder sein?

Wäre super wenn ihr nochmals Eure meinung dazu schreiben könntet.
Zuletzt geändert von Entdecker am 07 Nov 2015, 13:46, insgesamt 2-mal geändert.

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Re: Spannung Kompressor 30866

Beitrag von H.A.R.R.Y. » 07 Nov 2015, 16:52

Meinst Du mit "Druckventil" den P-Betätiger (36075 => http://ft-datenbank.de/details.php?Arti ... 914a5af513)?
Bei 20s für das Ablüften des Drucks ist das nur eine sehr feine Undichtigkeit. Notfalls Lecksuchsprays oder Seifenblasenflüssigkeit nehmen.
Den Zylinder würde ich nicht untertauchen, ich weiß nicht wie das Metall der Kolbenstange auf das Bad reagiert. Am Stangendurchlaß sitzt bei den alten Zylindern aber auch keine Dichtung.

Ansonsten hört sich das Ergebnis Deiner Fehlersuche eher nach Motorproblem an. Hast Du einen zweiten Motor?
Zur Strommessung findest Du einen Artikel in der aktuellen ft:pedia auf S. 39 (http://www.ftcommunity.de/ftpedia_ausga ... 2015-3.pdf).

Was mir noch einfällt: Wie benimmt sich der Motor denn direkt an einem Netzteil mit 6V? Also ohne Elektronik dazwischen?

Grüße
H.A.R.R.Y.
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Re: Spannung Kompressor 30866

Beitrag von Entdecker » 08 Nov 2015, 10:40

Vielen Dank nochmal für Eure Hilfe.

@elektrolutz
Ich denke beim PWM-Signal ist das Pfeifen im unteren Bereich von der Frequenz abhängig. Ich kenne das von Slotcars (Autorennbahn), die über einen PWM-Controller gesteuert werden. Ist die Frequenz des Conrollers zu klein, pfeifen bestimmte Motoren.
Bei 7 hatte ich nur mal verschiedene Stufen am TX probiert, um den Motor nicht zu überlasten. Das war im ersten Moment meine Idee, die Spannung auf 6Volt zu bringen. Besser ist dann sicher der Betrieb über eine normale Spannungsversorgung.
Nach meiner Erfahrung halten pneumatische Systeme im Ruhezustand den Druck über sehr lange Zeit (bis zu Stunden) bevor den Kompressor wieder anläuft. 20 Sekunden sind hier einfach zu wenig. Technisch macht da ja auch kaum Sinn (20s).
Mein Multimeter kann nur 200mA. Da ich in der nächsten Woche nicht an die Arbeit komme, habe ich den Kompressor an das Labornetzteil meiner Autorennbahn angeschlossen. Hätte ich auch eher drauf kommen können. Zwischen Anlaufen und Abschalten gönnt sich der Kompressor 400-500mA. Leider habe ich keinen weiteren Motor dieser Art, nur einen neuen schwarzen Motor. Bin erst ca. 2 Jahr mit ft dabei. Denn Schwarzen hatte ich auch schon irgendwann mal gessen. Die Stromaufnahme lag unter 200mA. Cu-Kabel habe ich jetzt auch probehalber verwendet.

@Harry
Ja mit "Druckventil" meinte ich den den P-Betätiger (36075). Beim Aufpusten war der Betätiger dicht. Drum fragte ich mich just beim Schreiben dieser Zeilen wieviel mbar kann ich eigentlich pusten? Habe dann einfach eine von den neuen blauen Pumpen angehangen. Im Ergebnis ist der P-Betätiger doch ein Sprudelstein, die Tanks sind dicht. Ich hoffe es gibt die Kerle noch oder muss ich den versuchen den mit Kleber abzudichten? Bei 6V benimmt sich der Motor wie oben beschrieben.

Wäre jemand so nett und kann bitte mal die Stromaufnahme des alten grauen Motors messen. Da weiß ich woran ich bin.

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Re: Spannung Kompressor 30866

Beitrag von H.A.R.R.Y. » 08 Nov 2015, 16:39

Entdecker hat geschrieben:Ergebnis ist der P-Betätiger doch ein Sprudelstein, die Tanks sind dicht. Ich hoffe es gibt die Kerle noch oder muss ich den versuchen den mit Kleber abzudichten?
Die P-Betätiger sind schwer zu bekommen. Aber 20s sind ein recht guter Wert, den Betätiger würde ich nicht als defekt bezeichnen. Du solltest wissen, daß diese Betätiger (ein- und doppelseitige) aus einem Grundkörper, der eingelegten Gummimembran und einem dünnen Deckrahmen bestehen. Die Membran ist nicht (!) verklebt sondern wird vom Rahmen gehalten. Ob der Rahmen ab Werk geklebt ist, weiß ich nicht, ich tippe aber auf gesteckt. Es gibt hauchzarte Haltenippel, die aber meist abgebrochen sind. Ein zerfallener Betätiger wird bei mir geflickt indem der Rahmen aufgeklebt wird. Durch die Nut, in der die Membran liegt, geht ein klein bißchen Luft in die Umgebung, ist aber für die meisten Anwendungen kein Thema. Um den Betätiger dicht zu bekommen muß sie mit dem Grundkörper verklebt werden. Das ist riskant denn wenn Kleber auf die Innenseite gerät, funktioniert sie nicht mehr richtig. Es gibt übrigens auch Betätiger mit Rissen im Grundkörper, besonders am Schlauchstutzen. Du siehst ja bei der Sprudelprobe wo es perlt.
Entdecker hat geschrieben:Zwischen Anlaufen und Abschalten gönnt sich der Kompressor 400-500mA.
Den Motortyp habe ich noch nicht gemessen. Bei 6V sind das immerhin 3W Aufnahme. Ohne Kennlinie ist das schwer zu beurteilen. Wie hoch ist die Leerlaufstromaufnahme? Wie hoch ist der Blockadestrom (Welle dreht nicht) bei 6V? Bitte nur kurz ans Netzteil anschließen. Je nach Stellung des Rotors (Motorwelle) kann die schwanken. Nimm den mittleren Wert aus den Ablesungen.
Ich mag Dir nochmal die genannte ft:pedia ans Herz legen, diesmal ab S.34 besonders den Abschnitt "Faustregeln für die Praxis".

Grüße
H.A.R.R.Y.
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