Hallo Alle zusammen,
besonders die, denen die Glasmurmelbahn so gefallen hat.
MudliFadli hat geschrieben:Jaja, ich hab es schon kapiert - die Kugelbahn ist für ECHTE ft'ler nix
Also das mag ich so nicht stehen lassen. Jede Kugelbahn ist was für echte ft'er! Nur die Mittel sind unterschiedlich. Für die meisten ft-Nutzer sind die vorgefertigten Elemente (Flexschienen, Weichen und so) extrem hilfreich, da Selbstbau ein gewisses handwerkliches Geschick erfordert. Und die Flexschienen sind für den Job auch gut geeignet. Nur mag ich sie nicht, weil ich die auftretenden Energieverluste nicht berechnen kann - dafür sind sie nicht formstabil genug und die mäanderförmige Struktur sowie das hin und her pendeln der Kugeln in der Bahn sind mathematisch für mich nicht beherrschbar. Mit den Aluschienen sind die Verhältnisse dafür gerade noch einfach genug. Außerdem hatte ich von den Haba-Bahnen schon etliche (günstige) Glasmurmeln mit 16mm rumliegen. Das war ja gerade der Reiz: 16mm Murmeln mit 15mm ft-Rastermaß zu kombinieren.
Die "Schienen" der Glasmurmelbahn sind aus dem Baumarkt, Aluminium-Profil mit 4mm Durchmesser. Das gibt es von Alfer und GAH Alberts in Längen zu 1m oder 2m. Im Gegensatz zu den ft-Stahlachsen (auch 4mm

) kann ich das in beliebige Länge sägen (okay, das ginge auch noch mit den ft-Stahlachsen) und mit Hausmitteln (z.B. Kochtopf + Fingerspitzengefühl) in Form biegen. Die Präzision meiner "Biegemaschine" läßt da allerdings zu wünschen übrig, die Schienen sind in den Kurven nicht 100%ig parallel. Die Bahn hatte nicht umsonst auch deswegen den Titel "A Tribute To Imperfection". Faustregel: je enger der Radius, umso schwieriger ist er wegen des Kraftaufwandes exakt in Form zu biegen, je weiter der Radius, umso schwieriger ist er wegen der Auffederung des Materials in die exakte Form zu bringen. Falls ihr es auch mal versuchen möchtet: Radius um 12cm ist gut zum Üben.
Ich hoffe, ihr habt noch keine ft-Achsen verbogen (oder Neusprech = gemoddet).
Die Geometrie der Kurven ist mit Skizze, etwas Grundkenntnis von Kreisen, Umfängen und des rechtwinkligen Dreiecks schnell erledigt - Excel kürzt die Taschenrechnerei effektiv ab. Die Geschwindigkeiten auf den Bahnstücken vorab per Rechnung abzuschätzen ist dagegen nicht trivial, was da so im Internet steht (insbesondere auch zum Thema Looping) ist bestenfalls die halbe Wahrheit. Die Kenntnis der Geschwindigkeit ist aber sehr hilfreich, wenn es um Loopings oder Steilkurven (Fliehkraft, wie MudliFadli schon ganz richtig erkannt hat) geht.
Die Winkel, die die Schienen halten, sind in Wirklichkeit Klemmhülsen 35980 (
http://ft-datenbank.de/details.php?Arti ... 0e37f0ed8b). Von allen Teilen, die runde Nuten haben, sind das die Einzigen, bei denen
die Schienen oben weit genug herausschauen, so daß die Stützen die Murmeln nicht berühren! Außerdem klemmen sie auf allem was 4mm und rund ist, damit eignen sie sich perfekt für meine Zwecke. Diese Klemmhülsen sitzen auf jeweils einem Winkelstein 30° 31011 (
http://ft-datenbank.de/details.php?Arti ... 75910deb1e), die auf einem BS 30 31003 (
http://ft-datenbank.de/details.php?Arti ... 660d9d87ce - andere Farben gehen natürlich auch) montiert sind - die Flächen sind zueinander geneigt. Damit der Schienenabstand so ungefähr zum Kugeldurchmesser (Glasmurmel mit 16mm) paßt - und die Montage erheblich einfacher wird - sitzt zwischen den beiden Winkelsteinen noch ein Federnocken 75032 (
http://ft-datenbank.de/details.php?Arti ... ca098d2852) in der Nut. Die Winkelsteine stehen dann etwas über die Stirnflächen des BS30 hinaus. Das ist die Grundgeometrie, die darf natürlich nach belieben abgewandelt werden. Auf dem Foto der Verteilwippe (
https://www.ftcommunity.de/details.php?image_id=39527 - Danke an Gudula und Dirk) sieht man die Details der Schienenhalterung am besten, auch wo und wie die Schienenstöße liegen. Nur die besagten Federnocken sind alle verdeckt.
Für gerade Strecken sind anstelle des Aluminiums natürlich auch ft-Stahlachsen oder 4mm-Rundstäbe aus Buchenholz ebenso geeignet. Auf Holz laufen die Murmeln obendrein leiser.
Für die 12,7mm-Stahlkugeln von ft müßte die Geometrie der Schienen so angepaßt werden, daß die Lücke dazwischen so etwa 4mm aufweist. Ich meine, daß weder die Klemmhülsen schlank genug wären, noch die Winkelsteine nahe genug aneinandergeschoben werden können um das hinzubekommen. Hier wäre eine andere Konstruktion von Nöten.
rob-van-baal hat für die community noch ein schönes Video der Convention 2014 online gestellt:
http://youtu.be/SHFj3Tncvr8 - 11 lohnende Minuten.
Eine echte Fundgrube für Kugelbahnfans ist auch Jürgen's Kugelbahnseite:
http://www.kugelbahn.info/deutsch/haupt/einl.html
Grüße
H.A.R.R.Y.
PS: es gibt keine dummen Fragen, nur seltsame Antworten - Stichwort "42"
[EDIT] Den Teil mit dem Unterstrich umformuliert, vorher stand da mißverständlicher Unsinn [/EDIT]