Moin Leute,
da will ich auch mal etwas schreiben... Meinen Hintergrund findet Ihr hier:
viewtopic.php?f=19&t=3644.
1) Mädchen können auch MINT!
Technisches Spielzeug wird oft mit Jungs und Männern in Verbindung gebracht. Ausgebildete Ingenieure sind überwiegend Männer (der Damenanteil steigt
... bei Chemikern (m/w/d) sieht das schon anders aus.
Ohne Quellenangabe kann man sagen, dass viele Mädchen/Frauen MINT mögen und/oder können. --- Man muss sie nur lassen. Das Ganze muss ohne Zwang und männliche Ressentiments laufen. Ich will damit nicht die 1000+x Frauen-in-MINT-Initiative heraufbeschwören. Man muss die Mädchen/Frauen einfach nur --- und tatsächlich! --- respektieren, ernst nehmen, akzeptieren. Manch eine Gender-Aktion hat geholfen, manch eine hat zu weit geführt...
2) Sport ist wichtig!
Haptisches und Motorisches Erleben und Machen kommt heute leider oft recht kurz. Schulsport ist arg begrenzt und macht in seiner Art nicht jedem (m/w/d) Spaß. Für Freizeitsport bleibt nicht immer Zeit und/oder Geld. Gerade vor dem Hintergrund, dass die Agrargesellschaft schon lange her ist, die Industriegesellschaft in Teilen vorbei, oft die Dienstleistungsgesellschaft läuft, und sich die Informationsgesellschaft anschließt (wow, Bullshit-Bingo?
), sollte daran erinnert werden, dass "Begreifen" und "Greifen" denselben Stamm haben. Insbesondere im Ingenieursbereich und im experimentellen Bereich der Naturwissenschaften kann man doch wirklich viel anfassen und in die Hand nehmen, drehen, wenden, öffnen, schließen, klappen, etc. Da habe ich in der Mathematik ganz andere Erfahrungen gemacht, manchmal auch zum Leidwesen machen müssen. Dass der Mensch vor Computer, Tablet und Smartphone körperlich verkümmert, kommt früh genug. Insbes. wenn man bedenkt, dass viele "handwerkliche" Berufe durch technische Automatisierung "wegrationalisiert werden. Nein, Computer und Roboter nehmen uns nicht "die" Arbeit weg. Aber die Welt gestaltet sich neu. Fensterputzen muss man heute nicht mehr zwingend als Mensch selbst machen. Es findet eine Verschiebung hin zum Intellektuellen und Kreativen statt.
Da darf man m.M.n. in der Kindheit und Schule noch (zumindest dort) noch spielen und basteln. In diesem Sinne finde ich Universalbaukästen mit statischen und dynamischen Elementen interessanter als Robotik und Programmieren.
3) Programmieren kann längst nicht jeder (m/w/d) --- muss er auch nicht!
Ich möchte noch einmal die Universalbaukästen mit statischen und dynamischen Elementen lobend gegenüber Robotik und Programmieren empfehlen, da sie oft auf einfache Weise sehr gut Kreativität und Intelligenz fördern. Es wird zwar heute (von Seiten der Politik und Wirtschaft(Industrie-Lobby) gerufen: Programmier-Kurse in die Schulen! Aber 1) nicht jeder (m/w/d) mag Programmieren, 2) nicht jeder kann oder wird können das wirklich(!) gut, 3) nur Programmierer braucht die Welt auch nicht!
4) Die Fähigkeit zu Denken ist wichtig! Ein Aufruf zu mehr Mathematik
Ja, ich habe mich schon immer für Mathematik interessiert, gemacht, studiert, betrieben... Ich habe an der Uni das Schema von "Definition, Satz, Beweis" (äh, und Beispiel?
) sowie den axiomatischen Aufbau der Mathematik kennengelernt. Der axiomatische Aufbau der Mathematik sorgt dafür, dass Mathematik sehr reichhaltig und interessant sein kann, die abgeleiteten Regeln (immer bestimmte Axiome voraussetzend) wirklich so etwas wie "die Wahrheit" widerspiegeln, aber gerade deswegen letztlich auch nicht viel Inhalt bleibt: ohne die (richtigen) Axiome bzw. bei misslicher Kombination ergibt sich nix Gesundes...
Wenn ich die Schulmathematik (nennen wir sie mal so) neu gliedern und mit Inhalt befüllen dürfte, würde ich viel mehr Wert auf Fachdidaktik und Metakompetenzen legen. Und die helfen dann auch beim Denken allgemein. Und so kann (muss nicht) man auch ein guter Programmierer werden. Zumindest aber gut und klar denken im Alltag.
Anmerkung: Ich habe hier schon einen längeren Text produziert, aber trotzdem sind die Punkte recht kurz. Wir können gerne allgemein diskutieren und/oder (mathematisch würde "oder" reichen
) auf einzelne Punkte näher eingehen.
Schönen Abend,
Gunner