CVT sind schon faszinierend!
Die DAF-Variomatik (Markenname, generisch: Variator-Antrieb -->
https://de.wikipedia.org/wiki/Stufenloses_Getriebe ) hat zwei konische Scheiben pro Achse und einen Keilriemen, der an den Schultern zusammen gedrückt wird. Der Abstand der Scheiben bestimmt den Radius, auf dem der Riemen umläuft. Der Riemen läuft "rund", weil er über die ganze Umdrehung den gleichen Abstand der Scheiben vorfindet, also im gleichen Radius läuft. Die Verstellung ist stufenlos.
Variator-Antriebe kenne ich seit Kindestagen vom Mähdrescher: da wird die Geschwindigkeit von Haspel und Schneidwerk und Dreschtommel über jeweils einen Variator gesteuert.
Audi hat in der 'Multitronic' (
https://de.wikipedia.org/wiki/Multitronic ) anstelle des Keilriemens metallische Schubkettenglieder (gestapelte Laschenpakete) mit ansonsten der gleichen Idee dahinter.
Dieses "Controlled Rotation System" verwendet eine Anzahl von keilförmigen Segmenten (sagen wir mal, Pizzastücke, die in der Mitte schon angebissen sind). Auf diesen Segmenten läuft eine Kette oder ein Riemen ("Zugmittel",
https://de.wikipedia.org/wiki/Zugmitteltrieb ). Beide Komponenten sind mit Noppen als Mitnehmer versehen. Die Segmente laufen in radialen Bahnen und können also von innen nach außen verstellt werden. Auch hier läuft also das Zugelement auf verschiedenen Radien. Die Unterschiede zum Variator sind:
1. Der Riemen wird von innen getragen, nicht von den Seiten (an den Schultern) geklemmt
2. Das läuft nicht stufenlos, weil die Abstände der Segmente mit den Noppenabständen im Zugmittel zusammen passen müssen
3. Das läuft nicht ganz rund, weil das Zugmittel nicht auf einer durchgehenden Kreisbahn läuft: die Segmente ergeben, zusammen genommen, nur beim kleinsten Radius einen Kreis. Werden sie nach außen geschoben, dann bilden sie ein Vieleck, dessen Ecken mit dem Radius der kleinsten Einstellung abgerundet sind. Die angetriebene Welle hat also Torsionsschwingungen, ähnlich zu denen, die jeder Kolbenmotor auf die Kurbelwelle aufbringt.
Sowas wurde in der Tat schon mal als Fahrradantrieb gebaut: im Prinzip angefangen mit einem Zahnrad, das mit radialen Schnitten zersägt wurde und dessen Segmente auf radial verlaufenden Schienen verschoben wurden. (Der Name fällt mir vielleicht wieder ein. Nein, die NuVinci ist wieder etwas anderes, und unter "Dual Slide Gear" kommt nichts gescheites).
Edit hat da was gefunden: siehe:
http://hettlagedrive.de/
Beide Systeme brauchen zwei parallele Achsen. Die auf der Webseite behauptete "single-axle"-Bauart ist wohl dem Marketing geschuldet. Und die "Sensation" ... na ja
Stufenlose Antriebe (CVT) gibt's auch in fischertechnik, wenn auch mit etwas anderem Verfahren, siehe:
https://ftcommunity.de/bilderpool/model ... thomas004/
Gruß
Harald
--- Ich liebe es, wenn ein Modell funktioniert. ---