Experimentier- und Konstruktion- Kits, langsam unüberschaubar

Hier darf über ALLES gequatscht werden, also Katzenfotos, Wetter in Ostwestfalen,
warme-Würstchen-Wünsche für Conventions und so weiter, solange gängige
Umgangsformen gewahrt werden.
Karl
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Experimentier- und Konstruktion- Kits, langsam unüberschaubar

Beitrag von Karl » 13 Jan 2021, 17:50

Hallo,
so langsam wird dieser Bereich für Experimentier- und Konstruktion- Fans unüberschaubar,
immer mehr entdeckt man neues.
Habe dieses System heute durch Zufall entdeckt.
Zum bauen braucht man allerdings ganz einfache Werkzeuge welche teilweise in Sets enthalten sind.
https://totemmaker.net/product/totem-maker-kit/
Über die Art und Weise wie die Kontruktionen realisiert werden kann jeder seine Meinung bilden.
Modulare Elektronik soll laut Webseite noch folgen.

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EstherM
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Re: Experimentier- und Konstruktion- Kits, langsam unüberschaubar

Beitrag von EstherM » 13 Jan 2021, 18:10

Hallo Karl,
hast Du das System schon ausprobiert?
Kannst Du da was konkretes zu sagen?
Was findest Du daran gut?
Warum ist die Information für uns relevant?

Gruß
Esther

Karl
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Re: Experimentier- und Konstruktion- Kits, langsam unüberschaubar

Beitrag von Karl » 13 Jan 2021, 18:40

Hallo Esther,
Ich habe es heute erst mal entdeckt und einfach hier bekannt gegeben. Also kann ich es noch nicht
ausprobiert haben. Über den Fischertechnik-Tellerrand zu schauen schadet gewiss nicht.
Es könnte ja sein, irgend jemand hier hat schon Erfahrungen damit und man kann dann auch eventuell
unverbindlich darüber plaudern.
Überlege mir erst einmal so ein kleineres Set zuzulegen. Wenn mir in Verbindung mit Fischertechnik brauchbare
Ergebnisse gelingen sollten, sind her gewisse Einzelforen für konkrete Infos angebrachter.
Als Mechaniker und Elektroniker habe ich über neue Systeme zwar gewisse Vorstellungen aber
es fehlt letztendlich noch das "Feingefühl". Dieses bekommt man natürlich, jeder unterschiedlich, auch erst
wenn man mit den Teilen hantiert.
Bin nun mal nicht der Typ welcher nach alten Anleitungen Modelle nachbaut. Allerdings akezeptiere ich
die Leute hier welche es hier machen, gleich ob Neuling oder nicht. Werde die Tätigkeiten des
Nachbauens auch nicht verurteilen oder schlecht reden.
Sollte die Info hier fehl am Platze sein können die Moderatoren diesen Thread löschen.

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Re: Experimentier- und Konstruktion- Kits, langsam unüberschaubar

Beitrag von fishfriend » 13 Jan 2021, 18:52

Hallo...
Auf der Nürnberger Messe wird man erschlagen von der Anzahl von Kästen.
Wobei noch nicht mal alle in der EU zugelassen sind.
Wenn man 6..7 verschiedene Anbieter von Schleim hat, muss der Händler entscheiden welchen er nimmt.
Es schaft ja eh nur ein Bruchteil von dem Angebot es in den Laden.

Oder wenn man sich Holzeisenbahn (z.B. Brio=Ravensburger) anschaut, so vertreiben einige auch sofort andere Sachen mit dabei.
So haben die Händler einen Ansprechpartner.

Anderes Beispiel sind die Metallbaukästen. WIeviele verschiedene Anbieter gibt/gab es in Deutschland?
Wenn dann noch Supermärkte die als Angebot raushauen, habe ich manchmal das Gefühl das es ehr Wegwerfartikel sind. Na ja...
Mit freundlichen Grüßen
fishfriend
Holger Howey
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Re: Experimentier- und Konstruktion- Kits, langsam unüberschaubar

Beitrag von PHabermehl » 13 Jan 2021, 19:02

Hallo Karl,

das sieht auf den ersten Blick nicht nur nach einem interessanten Konstruktionsspielzeug aus, sondern tatsächlich nach mechanischem Prototypenbau. Gar nicht uninteressant, und m.E. ist der Beitrag hier in der Plauderecke auch ganz gut aufgehoben. Es schadet ja nicht, sowas zu wissen/kennen.

Spontan dachte ich z.B., dass ich aus den Teilen, besser als aus dem mechanisch (ohne Verwendung von Alus) etwas instabilen fischertechnik, den schon lange in Planung befindlichen Prototypen eines motorisierten Filamenthalters für den 3D-Drucker bauen könnte.

Gruß
Peter
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viele Grüße
Peter

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Re: Experimentier- und Konstruktion- Kits, langsam unüberschaubar

Beitrag von fishfriend » 13 Jan 2021, 19:24

Hallo...
ft Instabil? Mein ft NASA Crawler hatte eine Kiste Mineralwasser gehoben und transportiert. Und der war aus Staik.
Das ist ehr die Frage der Bauweise. Sollen wie einen "Bauwettbewerb" machen? :-)

Klingt erst mal blöd, aber ist es Spielzeug? Fängt bei Bleifarben an und hört bei Nickel noch nicht auf.
Was mir nicht gefällt sind die Spähne, also für das Wohnzimmer nicht geeignet und vermutlich auch nicht für das Kinderzimmer.
Ist es dann noch ein Vergleich? Also ft und das?
Erfüllt z.B. ein Arduino "die" Spielzeugnormen? SInd dann die Kästen, Roboter und Co, Spielzeug?
Steht dann in der Anleitung irgendwo "Kein Spielzeug" oder "Bausatz nur für Lehrzwecke"...

Mit freundlichen Grüßen
fishfriend
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Re: Experimentier- und Konstruktion- Kits, langsam unüberschaubar

Beitrag von Karl » 13 Jan 2021, 20:00

Hallo,
Metallbaukästen sind eine Sache für sich.

Prinzipiell gibt es in D nur noch die Firma Eitech.

Jaaa, und Knobloch nicht vergessen. Nur kennt diese kaum jemand.

Tronico hat Modelle basierend größtenteils auf Eitech-Elemente.

Meccano, mittlerweile sehr zurückgezogen mit reduziertem Programm, zöllige Maße.
Märklin, zölligen Maße, Programm ganz eingestellt.
Trix, Programm ganz eingestellt. Hatten die kindgerechten M3 Schräubchen.
Dazu viele andere Firmen welche nicht mehr herstellen oder existieren.

Metallus, mehr Einzelteile für Märklin, Trix usw. Hatte mal ein größeres Programm an
Baukästen. Haben einige eigene Sonderteile.

Maker-Beam und Open-Beam sind prinzipiell auch Metallbaukästen mit 10er und 15er Alu-Profile samt Zubehör.

Merkur aus Tschechien hat ein kpl. Programm, auch Spur 0 Blecheisenbahnen.
Stabilkästen von Merkur haben die M 3,5 er Schraubverbindungen im 10mm Raster und
teilweise im 5mm Raster. Wellen normal 3,7mm - 3,8mm Durchmesser. M4 und 4mm Wellen einfachst
auch zu verwenden wenn die Teile teilweise etwas nachgearbeitet werden.
Leider ist der Vetrieb hier in D mittlerweile eingeschränkt worden.

Fischertechnik und Lego-Technic haben betreffend der Konstruktionskästen den Vorteil, man kann ohne
Werkzeuge damit hantieren. Den Schraubenzieher oder Schraubendreher für die Steckerchen
lassen wir mal außer acht.

Die von mir oben verlinkte Firma "Totem" oder "Totemmaker"befindet sich in Litauen.
Hat das System basierend auf Kunststoff-Elemente mit Metall-Verbindungsteilen.
Die Profile können laut deren Angaben einfach mit einer Kleinsäge und die Platten mit
dem Messer bearbeitet werden. Finde dir Rastermaße von 10mm und 5mm nicht übel
Ebenso die Langlöcher, 3,1mm in der Breite und 6mm in der Länge.

Es sind im Bereich der "Klemmbausteine" viel mehr Firmen, meist asiatischen Ursprungs,
welche hier in D ihre Sachen vertreiben.
Ob mit oder ohne EU-Zulassungen bleibt erstmal dahingestellt.

Nachtrag: Makeblock hat auch einige mechanische Konstruktionselemente.
https://eckstein-shop.de/Profile, als Beispiel vertreibt solche.
Erwähnenswert auch die V-Slot-Profile und Zubehör.
http://www.3d-proto.de/index.php?p=shop ... ailRadSatz

Praktisch hat man eine riesige Auswahl an Ausweich- und Zugehör- Teilen falls die Firma Fischertechnik
ihr Programm immer mehr einschränkt. Nicht immer liefert ein 3D-Druck ein günstiges Ergebnis.

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EstherM
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Re: Experimentier- und Konstruktion- Kits, langsam unüberschaubar

Beitrag von EstherM » 13 Jan 2021, 21:58

Hallo zusammen,
Karl hat geschrieben:
13 Jan 2021, 18:40
Über den Fischertechnik-Tellerrand zu schauen schadet gewiss nicht.
Eben gerade deswegen hätten mich mal konkrete Erfahrungen mit dem System interessiert.

Eitech ist wohl in Deutschland wirklich der Hauptanbieter von Metallbaukästen. Tronico lässt seine Teile in China fertigen, wirbt aber damit, dass sie Eitech-kompatibel sind. Leider werben sie auch mit "Spielzeug für Männer". Sowas kaufe ich für mich nicht.

Ich finde ein Metallbausystem eine interessante Alternative. Die Metallmodellbauer sind aber, nach meinen Recherchen, eine ganz andere Welt. Wenn Karl und ich nicht Angst haben müssen, hier deswegen gesperrt zu werden, können wir gerne noch mehr Erfahrungen zu dem Thema austauschen.

Gruß
Esther

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Re: Experimentier- und Konstruktion- Kits, langsam unüberschaubar

Beitrag von Karl » 13 Jan 2021, 22:46

Hallo Esther,
klar, die Metall-Konstruktionskästen sind eine andere Welt.
"Troniko" lässt in China herstellen, ist mir neu. Warum auch nicht ? Die Löcher sind bei Tronico eckig.
Bieten mittlerweile Teilesätze womit das "freie Bauen" sicherlich sehr eingeschränkt ist.
https://www.tronico.de/metallbausatz-14 ... 0-alter-14

Eitech liefert auch Einzelteile unter anderem auch für Hersteller von Lehr- und Bastel- Kästen.
E Habe selbst noch sehr viel Eitech und auch von Merkur aus Tschechien.
Früher die meiste Technik aus Holz, dann aus diversen Metallen, aktuell das Meiste aus Kunststoff.
Betreffend Erfahrungen mit den "Totem" Bauteilen, dieses System ist für mich, wie geschrieben, neu.
Sicherlich wird in Zukunft hier etwas in Kombination mit Fischertechnik zu berichten sein, gleich von wem.
Metallkästen haben auch ihren Reiz, nicht nur für Männer, auch für Frauen und Kinder.

Ich habe meinen ersten Trix-Kasten mit vier Jahren bekommen. Wie ich damals mit den kleinen Schräubchen in
dem friemeligen System zurecht gekommen bin, ich weiß es nicht mehr und meine Eltern waren, laut ihren
Erzählungen, irgendwie immer wieder erstaunt gewesen. Ich kam damit auf jeden Fall gut klar.
Eines bin ich sicher, in Biologie wäre ich, nee bin ich immer noch, für tiefere Einblicke ein "Dauerfrischling". ;)

Nachtrag: Wenn schon hier von Fischertechnik die mechanischen Teile in "Reinstform" gewünscht, dann aber
auch nur die elektrischen und elektronischen Produkte von Fischertechnik anwenden. 3D-Drucke nur
aus dem Fischertechnik-Drucker.
Wenn es Teile nicht mehr gibt..., halt Pech gehabt.

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EstherM
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Re: Experimentier- und Konstruktion- Kits, langsam unüberschaubar

Beitrag von EstherM » 18 Jan 2021, 14:51

Hallo zusammen, hallo Karl,
Karl hat geschrieben:
13 Jan 2021, 22:46
Ich habe meinen ersten Trix-Kasten mit vier Jahren bekommen. Wie ich damals mit den kleinen Schräubchen in
dem friemeligen System zurecht gekommen bin, ich weiß es nicht mehr und meine Eltern waren, laut ihren
Erzählungen, irgendwie immer wieder erstaunt gewesen.
Damals wars Du ja noch kleiner, vielleicht kamen Dir die Schräubchen deswegen nicht so klein vor. ;)

Aber im Ernst: "friemelig" triffst es ganz gut. Das Verhältnis von Arbeitszeit zum verbauten Volumen ist definitf größer als bei ft. Ich wundere mich nur, dass die Kommentare auf den Verkaufsplattformen das nicht stärker widerspiegeln.
Die echten Metallmodellbauer schreckt die Friemligkeit aber nicht.
Das bei uns gezeigte Modell (https://ftcommunity.de/bilderpool/sonst ... ery-index/) scheint in deren Universum eher noch zu den "Kleinmodellen" zu gehören.

Gruß
Esther

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H.A.R.R.Y.
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Re: Experimentier- und Konstruktion- Kits, langsam unüberschaubar

Beitrag von H.A.R.R.Y. » 18 Jan 2021, 18:27

EstherM hat geschrieben:
13 Jan 2021, 21:58
Ich finde ein Metallbausystem eine interessante Alternative. Die Metallmodellbauer sind aber, nach meinen Recherchen, eine ganz andere Welt. Wenn Karl und ich nicht Angst haben müssen, hier deswegen gesperrt zu werden, können wir gerne noch mehr Erfahrungen zu dem Thema austauschen.
Für solche Diskussionen wird man(n) hier gesperrt (also in diesem Forum)?
Oh tempora, oh mores ...
Auf Euren Erfahrungsaustausch wäre ich sehr neugierig und würde eventuell auch ein wenig mitschreiben wollen. Soll man mich doch (auch) sperren {Weswegen eigentlich? Hochverrat? Blasphemie? Häresie? ;) }.

Aber in dem Punkt "Metallmodellbauer" stimme ich EstherM völlig zu. Und nicht nur Metallmodellbau. Technischer Modellbau, ohne Rückgriff auf irgendein Konstruktionssystem, ist eine erheblich andere Liga als mit ft oder anderen Baukästen zu arbeiten. Ich finde diese Metallbaukästen oder auch das Material aus "Werklehrmittel" bei Conrad erfordert schon ganz andere Kenntnisse und Werkzeuge als der durchschnittliche fischertechniker hat. Dafür gibt es aus dem Bereich Meccano jedoch eine unglaubliche Vielfalt an Zahnrädern, Riemenscheiben, Kugellagern mitsamt Lagerböcken, ... und mit genug Grundwissen lässt sich vieles Fremdmaterial dort auch noch einbringen.

Grüße
H.A.R.R.Y.
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Re: Experimentier- und Konstruktion- Kits, langsam unüberschaubar

Beitrag von PHabermehl » 18 Jan 2021, 18:53

EstherM hat geschrieben:
13 Jan 2021, 21:58
Wenn Karl und ich nicht Angst haben müssen, hier deswegen gesperrt zu werden, können wir gerne noch mehr Erfahrungen zu dem Thema austauschen.
Großer Gott, wie kommt's denn zu der Annahme? Das hier ist die Plauderecke, genau da gehört ein solches Thema hin, und es ist definitiv richtig hier im Forum der fischertechnik MODELLBAU community.

Wir sperren wegen regionaler Zugehörigkeit, Sprache, Haut- und Haarfarbe, Alter, Geschlecht, Pickeln im Gesicht, Konfession und politischer Grundhaltung egal in welcher Richtung und vielem mehr, aber doch nicht wegen einer Sympathie für Metallbaukästen... :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:

Uff, hoffentlich werde ich für den Beitrag nicht gesperrt. Der letzte Absatz war übrigens als humoristisch-ironischer Beitrag gemeint.

Gruß
Peter, nach Diktat verreist
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viele Grüße
Peter

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Re: Experimentier- und Konstruktion- Kits, langsam unüberschaubar

Beitrag von Dirk Fox » 19 Jan 2021, 20:10

Hallo zusammen,

keine Frage, es gibt interessante Alternativen zu fischertechnik.

- Metallbaukästen: Die haben mich immer fasziniert, aber ich habe mir an Märklin-Modellen als Kind die Finger blutig geschraubt. Als ich die S-Riegel bei fischertechnik entdeckt habe, war ich begeistert... das, was man mit Metallbaukästen hinbekommt, macht fischertechnik mit Getrieben (Mechanik) und Winkelträgern/Streben (Statik), wenn auch nicht in derselben Vielfalt (z.B. weniger Zahnrad-Größen). Dasselbe gilt m.E. für Eitech und Trix, wahrscheinlich auch für Meccano (hatte ich nie). Dafür fehlt hier vieles, was fischertechnik (über Mechanik und Statik hinaus) kann.

- Makeblock macht auf mich den Eindruck eines Sammelsuriums von Teile-Arten. Die Bausätze sind inzwischen stark bei Wettbewerben vertreten, also haben sie wohl für sich genommen Qualitäten, aber von einem "System" sind sie m.E. weit entfernt. Keine Konkurrenz zu fischertechnik, aber ein möglicher MINT-Einstieg ("Bausatz"). Gehört eher in die Kategorie, in die derzeit DJI mit dem Robomaster EP geht: Robotermodell wird nach Vorlage gefertigt, Anbauten sind aber möglich. Ist mir zu "fertig", zu wenig kreative Leistung.

- Makerbeam ist so was wie die Grundbausteine von fischertechnik "am Stück", aus stabilem Alu (etwa wie die fischertechnik-Alus plus Winkel). Die Winkel erlauben sehr stabile Verbindungen, das Ergebnis sieht professionell aus. Aber: Kein Baukastensystem (keine Statik, keine Mechanik, keine Pneumatik, keine Elektronik, kein Computing), begrenzte Wiederverwendbarkeit der Alus.

- UMT ist eine "Mischform" aus allem: Die Elemente (Lagersteine, Streben, Platten, ...) werden aus langen Teilen abgesägt, dazu gibt es Räder, kleine Motoren, Zahnräder, Schnecken, Riemenscheiben, Kurbeln, Achsen. Es ist eher ein Systembaukasten - aber ohne Maß: Anders als bei fischertechnik sind die Modelle daher meist schief und krumm (und funktionieren eher schlecht als recht). Dafür lernt man sägen.

Für mich überwiegen die Vorteile eines Systems im Maß die Nachteile (Flexibilität), daher haben Lego Technik und fischertechnik hier die Nase vorn: Mehr Möglichkeiten, schneller stabile und funktionierende Ergebnisse, vollständige Wiederverwendbarkeit der Bauteile, größerer thematischer Einsatzbereich der Bauteile. Gegenüber Lego Technik ist fischertechnik m.E. noch systematischer (Maße, Anbaubarkeit), wenn sie sich auch diesbezüglich über die Jahre hier und da ein paar Sünden erlaubt haben... und durch die reduziertere Teilevielfalt beherrschbarer (vor allem für Kinder).

Herzliche Grüße,
Dirk

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Re: Experimentier- und Konstruktion- Kits, langsam unüberschaubar

Beitrag von Dirk Fox » 19 Jan 2021, 20:14

... und, noch etwas:

Dass immer mehr solcher Konstruktionsbaukästen auf den Markt kommen, zeigt, dass hier der Bedarf gerade wächst (MINT in den Schulen, Maker-Bewegung). Da sollte fischertechnik eigentlich seine Stärken (und 55 Jahre Markterfahrung) ausspielen können - hoffentlich gelingt ihnen das.

Aber René hat natürlich recht: Wir reden hier über Materialien, die es erlauben, Prototypen "zusammenzustecken". Echter (Modell-)Bau ist eine andere Liga. Dafür brauchen wir aber wieder unsere Werkbänke in den Kellern - mit Ständerbohrmaschine, Schwingschleifer, Schraubzwinge, ...

Herzliche Grüße,
Dirk

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Re: Experimentier- und Konstruktion- Kits, langsam unüberschaubar

Beitrag von EstherM » 19 Jan 2021, 20:15

Hallo zusammen,
wenn ihr meint, werde ich mal vorsichtig meine Erfahrungen mit einem Metallmodellbaukasten darstellen. Ich hatte im HInterkopf, dass es mal einen User gab ("Opel" oder so ähnlich), der sich durch beharrliche Verteidigung eines Noppenbausystems sehr unbeliebt gemacht hat. Aber vielleicht verwechsel ich da auch was. Ich werde mich also zurückhalten.

Ich habe kürzlich meiner Tochter einen praktisch unbenutzten Kasten der Marke Eitech abgeluchst, für den sie keine Verwendung mehr hat.
Der Vorteil gegenüber ft ist, dass die Teile viel weniger Platz brauchen. Das System eignet sich daher auch zum Bauen auf dem Sofa. Es ist allerdings manchmal, wie von Karl schon genannt, sehr friemelig: s. Bild.
P1050245.jpg
P1050245.jpg (78.59 KiB) 6024 mal betrachtet
Ich denke auch, dass der Einsatz eines Arduinos und diverser Sensoren unproblematisch sein sollte, weil man sie einfach festschrauben kann. Die Achsen haben einen Durchmesser von 4 mm, sind allerdings nicht ganz rund. Zahnräder kann man entweder darauf fest oder frei fixieren. Ich werde berichten, wenn es was neues gibt.

Gruß
Esther

Karl
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Re: Experimentier- und Konstruktion- Kits, langsam unüberschaubar

Beitrag von Karl » 19 Jan 2021, 23:29

Hallo Esther,
von Ihnen ein schönes Beispiel einer "Friemeligkeit" mit handlichen M4 Schrauben.

Hier ein "Nachbau" des ( Mangold ? )-Trix-Systems für M3 Schräubchen mit Muttern.
https://metallus.de/index.php?&page=einzelteile_MXW
https://metallus.de/index.php?&page=einzelteile_MXF
Die Breiten der Streben entspricht mit 15mm denen der Fischertechnik-Klötzchen.
Die Preise lassen wir mal außer acht. Nehme stark an daß es für diese
Artikel nur einen, wenn überhaupt, sehr kleinen Kundenkreis gibt.

Es gibt neben den beiden "Massenherstellern" Eitech, Merkur und Tronico noch einen
aktiven "Edelhersteller" in der Schweiz
https://www.stokys.ch/de-ch/home/
https://www.stokys.ch/de-ch/produkte-sh ... 0-bis-pro/

Die Krönung aller Metall-Konstruktionskästen war, und ist womöglich noch ( ? ), das FAC-System eines nordischen Herstellers
https://meccanokinematics.net/fac/manuals/
https://www.worthpoint.com/worthopedia/ ... 1859451279
http://www.facsystem.se/facbyggn_ramsag_eng.asp
http://www.facsystem.se/bilder/byggnati ... ph-019.jpg
Nehme an, für den Bau eines größeren und komplexen Modells war und ist der finanzielle Preis
für Hobby-Schrauber sicherlich nicht ohne.

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Re: Experimentier- und Konstruktion- Kits, langsam unüberschaubar

Beitrag von H.A.R.R.Y. » 20 Jan 2021, 07:29

Hallo Esther,

warum die Schrauben so angeordnet sind, hast Du halbwegs im Dunkeln gelassen ;)

Sicher hast Du Deine Gründe dafür die Muttern mit den Gewindeüberständen im Winkel zusammentreffen zu lassen. Andererseits scheint es auch genau andersherum zu passen - also die zwei Schraubenköpfe sind im Winkel nebeneinander und die Gewinde ragen aussen über?

Arduinos, Elektronik jeder Art und auch andere Teile kannst Du ebenfalls an ft festschrauben. Bausteine mit Löchern gibt es und im Notfall wird eine Holzleiste als Adapter hergenommen.


Hallo Dirk,
Dirk Fox hat geschrieben:
19 Jan 2021, 20:14
Dafür brauchen wir aber wieder unsere Werkbänke in den Kellern - mit Ständerbohrmaschine, Schwingschleifer, Schraubzwinge, ...
Als Grundausrüstung habe ich mir letzten Sommer einen Bohr-/Fräsständer und eine kleine Tischkreissäge zugelegt. Kaum hat man die passenden Werkzeuge, gelingen auch gerade Konstrukte. Das heisst nun nicht, das ft plötzlich aussen vor ist. Ich finde es ergänzt die Möglichkeiten sinnvoll, wie hier zum Biegen dünner Drähte:
Drei-Rollen-Biegemaschine
Drei-Rollen-Biegemaschine
P1070741.JPG (83.67 KiB) 5925 mal betrachtet
Oder auch einfach um vorher Herauszufinden ob die Idee gelingen kann.

Und mal ehrlich: Für erste Experimente ist mir alles recht, egal ob ein Märklin-Kasten, etwas aus dem Hause Lego oder was auch immer. Irgendwo hier im Forum wurde mal über "die Kids spielen durcheinander" diskutiert. Ich persönlich mache das immer noch. Brauche ich einmal einen Abstandhalter mit 9,6 mm oder gar 8 mm, nehme ich ein paar Teile vom Lego. Sind 5 mm, 7,5 mm (usw.) gefragt, wird es etwas von fischertechnik. Und so weiter, wie es gerade passt.

Grüße
H.A.R.R.Y.
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Re: Experimentier- und Konstruktion- Kits, langsam unüberschaubar

Beitrag von Karl » 20 Jan 2021, 08:12

Hallo H.A.R.R.Y.,
Esther achtet auch auf die Optik. Von außen muß das Konstrukt stimmig sein.
Meine, es sind bei Eitech auch noch etwas kürzere Schrauben vorhanden. Muß ich allerdings
auch erst einmal bei mir in die Eitech-Schraubenkiste schauen.

Eitech hat relativ weiches Material, Merkur ist schon um einiges fester.
Märklin ist sehr spröde. Habe auch noch eine kleine Schachtel mit ein
paar Teilen irgendwo rumliegen. Konnte mich mit dem zölligen System
nicht so richtig anfreunden.
Über das Material von Meccano, Tronico und Stokys kann ich mir kein Urteil erlauben.

Ich sehe es auch so mit den Anwendungen von Fremdteilen.

Habe mir letztens noch ein Zubehörteil für meine kleine Bohre/Fräse gegönnt.
https://www.voelkner.de/products/19362/ ... gKz6fD_BwE
Ist Gold wert da schön eckig, winkelig geschliffen und klemmt auch nicht "wackelig".
Schön für kleine Teile.

Ein Link mit Bildern. Interessant wie "große Kinder" mit Metallbauteil-Konstrukte spielen.
http://www.freundeskreis-metallbaukasten.de/
http://www.metallbaukasten.de/
Leider tut sich in dem Bereich der Metallbaukästen wohl nicht mehr allzu viel.

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Re: Experimentier- und Konstruktion- Kits, langsam unüberschaubar

Beitrag von fishfriend » 20 Jan 2021, 14:32

Hallo...
https://hackaday.com/2016/08/08/differe ... -vcf-2016/
Leider hab ich den anderen Link nicht mehr, aber das größere "Modell" was es mal gab (das ich mal im Internet gesehen habe), war mit Metallbaukästen, ein Integrierer und/oder Differenzierer (?). "Raumfüllend", fast so wie im Link nur wesendlich größer, ich meine in Australien an einer UNI. (1920?)
War so etwas wie ein riesieger analoger Rechner mit sehr vielen Motoren.

Das mit ft aufzubauen ist eine echte Herausforderung, aber warum nicht? (wer die Bauteile hat... :-) )
Mit freundlichen Grüßen
fishfriend
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Re: Experimentier- und Konstruktion- Kits, langsam unüberschaubar

Beitrag von Dirk Fox » 20 Jan 2021, 14:55

Hallo Holger,

ja, Babbages "Differential Engine" gibt es als Meccano-Modell. Das ist wg. der eingeschränkten Übersetzungen mit fischertechnik so kompakt wahrscheinlich nicht möglich: https://www.youtube.com/watch?v=KL_wy-CxBP8

(Hier das gesamte Modell von Robinson: http://www.meccano.us/difference_engine ... index.html)

Beste Grüße,
Dirk

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