Moin Leute,
ich sollte das hier mal auflösen. Und ja, ich wars mal wieder
Ich beginne die Geschichte mal von vorne. Es stand die Idee im Raum, zum ersten April irgendetwas mit einem Crossoverbauteil zu schreiben. Das bot sich insofern auch an, weil ich in den letzten Tagen einen technischen Zeichner samt seiner CAD-Workstation zu Besuch hatte, der dann die schönen Renderings gezaubert hat (Danke, Fabian!).
Der übliche Schriftzug auf dem Legostein musste natürlich durch irgendetwas anderes ersetzt werden, so entstand die Idee zu OLEG. Jetzt fehlte noch die Backstory. Enter: Der schrullige Russe...
In den letzten Jahren waren die Aprilscherze immer im Team abgesprochen, Admins und Moderatoren wussten Bescheid und der Scherz richtete sich "gegen" die User.
In diesem Jahr wollte ich den Spieß mal umdrehen - die Forenmoderatoren waren nicht eingeweiht, niemand von ihnen wusste, wer dahinter steckt. Werbung im Marktplatz war ja schon öfter ein Thema, hier wollte ich ansetzen. Um aber auch die Forendmods ködern zu können, war etwas Aufwand nötig.
Unser Oleg bekam also über Nacht eine Identität. Der Forenaccount lief unter einer russischen Mailadresse, alle Seitenzugriffe von Oleg liefen über einen russischen Proxy, damit selbst die IP-Adresse nichts verrät, der Kerl bekam eine Firma (OOO ist eine Art russische GmbH), Wohnort (den gibts wirklich, und er liegt gefühlt am Ende der Welt), einen Nachnamen (Wassiljew ist unter den zehn meistgenutzten russischen Nachnamen). Die verdrehte Sprache kam vom Google Translator, wenn man von Deutsch nach Englisch und wieder zurück übersetzen lässt, das klingt super.
Für die Anmeldung der Mailadresse mussten wir übrigens kyrillische Captchas lösen
Was man leider von außen als Forenuser oder -mitleser nicht mitbekam, war die Diskussion, die teamintern auf dieses Posting folgte. Mein Ziel war ja auch, mindestens einen Moderator damit zu beschäftigen. Und tatsächlich: Auf Nachfrage gab es einen, der die gewerbliche Nutzung des Marktplatzes in dieser Form "grenzwertig" fand und es vorzog, den Emailverkehr zu dieser Sache an den Vereinsvorstand weiterzuleiten, um die Vorstandsmitglieder um Rat zu fragen, wie man weiter verfahren solle. Während dieser eine Moderator zumindest für einige Zeit ernsthaft besorgt schien, fielen anderen die Nonsensfaktoren der Geschichte auf. "Das funktioniert doch so überhaupt nicht, die Bauteilmaße sind gar nicht systemkonform" bis hin zu "Er hat kein Kapital und kann nicht produzieren, und 3D-Druck ist zu ungenau?!".
Ich bekomme als Teammitglied natürlich sämtliche interne Kommunikation mit. Während ich also Oleg pflegte, bekam ich die Diskussionen mit, wie man mit ihm umgehen soll. Gleichzeitig wusste von den Betroffenen niemand, wer hinter diesem Russen steckt. Und ich saß hier und hatte mächtig Spaß
Was bleibt: Wenn irgendjemand tatsächlich Interesse an dem CAD-Modell hat, das gibt es natürlich immer noch
In diesem Sinne - einen schönen zweiten April euch...
Liebe Grüße,
Bernhard
ftc | Translator