Selbstbau Encoder mit Lichtschranke für Positions-/Geschwindigkeitskontrolle

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juh
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Selbstbau Encoder mit Lichtschranke für Positions-/Geschwindigkeitskontrolle

Beitrag von juh » 17 Feb 2023, 12:56

Ich ziehe das mal von hier in einen eigenen Thread.
Dirk Fox hat geschrieben:
16 Feb 2023, 22:04
juh hat geschrieben:
16 Feb 2023, 21:23
Weil weiter oben angesprochen, man kann in der Tat die m0,5 Zahnräder auch direkt als Segmentscheiben verwenden, ich habe das mal mit Sensoren des Typs KY-010 gemacht.
ernsthaft? Klappt das? Auch mit einem Fototransistor als "Empfänger"? Ich habe angenommen, dass man das niemals zuverlässig justiert bekommt - aber das wäre natürlich klasse, da die Bauhöhe geradezu "mickrig" wird, die Auflösung zunimmt und man wenig Bodenfreiheit braucht (wir haben unsere Z20-Lösung damals auf einer parallelen Achse untergebracht).
Hallo Dirk, ja, das klappt, sauberes gleichmäßiges Rechtecksignal bei meinen Tests. Aber du hast den kritischen Punkt schon angesprochen. Der sweet spot liegt in einem Bereich von vielleicht einem halben Millimeter im Quadrat. Das ist aber eine Genauigkeit, die im 3D-Druck zu erreichen ist, Spiel sollte natürlich weitgehend eliminiert werden. Bei genau diesem Sensor ist das Mechanische fast heikler, weil die Spalte der Gabel mit 2mm kaum breiter als ein m0,5 Zahnrad mit 1,5mm dick ist. Hinzu kommen Fertigungstoleranzen, die bei diesen Billigprodukten dem Preis entsprechen, oft ist da Nachlöten angesagt, weil der Sensor nicht komplett oder schief in der Platine steckt etc. Also meine Äußerung nicht unbedingt als Empfehlung für diesen Sensor verstehen, sondern nur als "es geht".

Praktisch ist das "es geht" m.E. übrigens nur im Spezialfall relevant, da die Verwendung eines m0,5 Zahnrads nur dann sinnvoll wäre, wenn man es irgendwo abgreift, wo es eh schon arbeitet, denn ansonsten kann man sich das Leben leichter machen und eine passgenauere Segmentscheibe nehmen. Hintergrund meiner Tests war die Idee, einen Schrittzähler direkt im oder am Minimotorgetriebe zu integrieren, wo ja das Z28 einen Spalt absteht. Tatsächlich passt dieser Sensor bzw. ein Arm der Gabellichtschranke genau in den Spalt, aber im Verbund mit den Problemen oben wird das sehr frickelig, ich bin nicht sicher, ob ich das nochmal weiterverfolge, auch weil mir ein Quadratur-Encoder lieber wäre, und zwei von den Dingern sind dann nochmal steiler.

DSC_3498d.JPG
DSC_3498d.JPG (67.92 KiB) 4609 mal betrachtet

Was aber mit zwei Sensoren gehen sollte und definitiv auf der Projektliste steht, ist ein universelles Bauteil im Format 30x30x15, das man einfach auf eine 4mm Achse aufschiebt:

DSC_3499d.JPG
DSC_3499d.JPG (64.17 KiB) 4609 mal betrachtet

vg
Jan

atzensepp
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Re: Selbstbau Encoder mit Lichtschranke für Positions-/Geschwindigkeitskontrolle

Beitrag von atzensepp » 17 Feb 2023, 16:22

Hallo Jan,

Toll! An so einem Universal-Encoder-Bauteil hätte ich auch großes Interesse.
Siehst Du eine Möglichkeit, einen Up/Down-Counter dazu zu bauen, den man via I2C auslesen könnte, und der den Zählerstand auch nach Ein/Ausschalten beibehält?


Florian

juh
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Re: Selbstbau Encoder mit Lichtschranke für Positions-/Geschwindigkeitskontrolle

Beitrag von juh » 17 Feb 2023, 17:28

atzensepp hat geschrieben:
17 Feb 2023, 16:22
Hallo Jan,

Toll! An so einem Universal-Encoder-Bauteil hätte ich auch großes Interesse.
Siehst Du eine Möglichkeit, einen Up/Down-Counter dazu zu bauen, den man via I2C auslesen könnte, und der den Zählerstand auch nach Ein/Ausschalten beibehält?
Also "dazu" im Sinne von mit rein dachte ich bisher eigentlich nicht. Ich mag zwar kompakte Bauweisen, aber da dürfte selbst ein Attiny*5 nicht mehr reinpassen. Ich überleg aber noch mal. Denn auf den zweiten Gedanken hat das was, man spart sich dann die unterschiedlichen Verbindungskabel und bräuchte nur I2C.

Aber die Frage des Auslesens stellt sich natürlich, auslagern vom Hauptcontroller liegt nahe. Da könnte man mit Hilfe von I2Cwrapper mit wenig Aufwand etwas machen, entweder AVR mit einer der besseren (mit state machine arbeitenden) Quadratur decoder libraries (z.b. die hier) oder besser gleich ESP32 oder STM32, die mit hardware quadratur decoder daher kommen, STM32 support füge ich übrigens gerade zum I2Cwrapper Projekt hinzu. Mit fällt gerade ein, dass es da schon existierende Projekte geben müsste, ich meine bei github war sogar mal was auf ATtiny85 Basis.

Ein anderes meiner (zu vielen) Parallelprojekte ist QPID, das geht aber darüber hinaus, das ist als Einheit von Schrittzähler, Endstops und Motortreiber gedacht. Als ich das angefangen habe, konnte ich eigentlich noch zu wenig cpp, aber jetzt nach I2Cwrapper wollte ich das früher oder später mal wieder aufgreifen.

vg
Jan

juh
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Re: Selbstbau Encoder mit Lichtschranke für Positions-/Geschwindigkeitskontrolle

Beitrag von juh » 18 Feb 2023, 12:55

atzensepp hat geschrieben:
17 Feb 2023, 16:22
Siehst Du eine Möglichkeit, einen Up/Down-Counter dazu zu bauen, den man via I2C auslesen könnte, und der den Zählerstand auch nach Ein/Ausschalten beibehält?
Also damit hast du mir einen Floh ins Ohr gesetzt, Probedruck läuft gerade. Spontan hatte ich die Achse eigentlich zentral eingeplant, um niedrigere Aufbauten zu ermöglichen liegt sie jetzt unten. Dadurch entsteht so verführerisch viel Platz oben...

Screenshot_20230218_115934.png
Screenshot_20230218_115934.png (108.16 KiB) 4461 mal betrachtet

Aber hattest du tatsächlich gemeint ein I2C-Gerät/Adresse pro Sensor-Baustein? Und wie hast du das mit dem I2C speichern gedacht? Automatisch beim Abschalten oder nur per I2C-Befehl? Ersteres müsste mit brown out detection gehen, habe ich aber noch nie versucht.

vg
Jan

atzensepp
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Re: Selbstbau Encoder mit Lichtschranke für Positions-/Geschwindigkeitskontrolle

Beitrag von atzensepp » 18 Feb 2023, 15:36

Hallo Jan,

wow, das sieht schon mal toll aus! Ist da die Assembly-Workbench im Spiel?
Zählerstand speichern sollte m.E. automatisch erfolgen. Wenn der aktuelle Zählerstand immer in einem nichtflüchtigen Speicher gehalten würde, könnte man ihn jederzeit auch nach Aus- und Einschalten wieder auslesen. Vorteil: Keine Referenzfahrten nach Ein- und Ausschalten. Eigentlich hatte ich gehofft, dass es solche über I2C auslesbare Up-Down-Counter-ICs schon geben könnte. Habe aber nix gefunden.
Theoretisch wäre auch denkbar, dass der Sensor permanent aktiv ist, so dass man auch bei Handverstellungen immer den aktuellen Stand hat. Also so wie beim km-Zähler beim Fahrrad. Ok, der hat eine Batterie drin. Die würde dann wohl nicht in den oberen Bereich Deiner Konstruktion passen.

Wenn man einen kleinen Microcontroller einbaut, hätte man noch ganz andere Möglichkeiten: Ausgabe von Marker-Pulsen (Interrupt) , wenn bestimmte Positionen (z.B. End-Stops oder Zielpositionen) erreicht werden. Das könnte dann den Haupt-Controller entlasten. Wenn eine Markierung erreicht ist, wird ein Interrupt-Signal ausgegeben.

Beste Grüße
Florian

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Re: Selbstbau Encoder mit Lichtschranke für Positions-/Geschwindigkeitskontrolle

Beitrag von atzensepp » 18 Feb 2023, 16:24

habe mir überlegt, dass man man nicht zu viel Funktionalität einbauen sollte.
Up/Down-Counter reicht. Persistierung und erweiterte Kontrolle ggf. durch einen separaten Controllerbaustein.
1: Lichtschranken-Signale
2: Up/Down-Counter
3: Persistierung
4: Erweiterte Kontrolle

Also besser erst mal nur 1 und 2. Funktionalitäten 3 und 4 kann mit einem separaten Microcontroller ausprobieren und ggf. später "miniaturisieren".

atzensepp
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Re: Selbstbau Encoder mit Lichtschranke für Positions-/Geschwindigkeitskontrolle

Beitrag von atzensepp » 18 Feb 2023, 17:24

ABLIC S-35770 ist ein 24-Bit "COUNTER IC WITH 2-WIRE (I 2 C-bus) INTERFACE".
Der Stromverbrauch ist sehr gering. Leider zählt er nur in eine Richtung.

atzensepp
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Re: Selbstbau Encoder mit Lichtschranke für Positions-/Geschwindigkeitskontrolle

Beitrag von atzensepp » 18 Feb 2023, 17:56

ABLIC S-35770 ist ein 24-Bit "COUNTER IC WITH 2-WIRE (I 2 C-bus) INTERFACE".
Der Stromverbrauch ist sehr gering. Leider zählt er nur in eine Richtung.

juh
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Re: Selbstbau Encoder mit Lichtschranke für Positions-/Geschwindigkeitskontrolle

Beitrag von juh » 18 Feb 2023, 22:04

atzensepp hat geschrieben:
18 Feb 2023, 15:36
wow, das sieht schon mal toll aus! Ist da die Assembly-Workbench im Spiel?
Nein, die habe ich bislang umschifft. Ich mache fast alles in PartDesign und ordne die Teile bei Bedarf per Transform-Operation an, um mir das ganze besser vorstellen zu können.
atzensepp hat geschrieben:
18 Feb 2023, 15:36
Zählerstand speichern sollte m.E. automatisch erfolgen.
Da hatte ich mir falsch gemerkt, was brown out detection macht. Die sorgt nur für ein geordnetes Abschalten bei Stromverlust, nicht, wie ich dachte, zum Ausführen einer Not-Abschalt-Routine. Dafür braucht es eine externe Beschaltung wie diese, für die definitiv kein Platz ist. Die Funktionalität, die du beschreibst, kann ja aber auch gut vom Hauptcontroller wahrgenommen werden. Man darf halt nicht einfach den Strom abstellen, sondern ein geregeltes Herunterfahren implementieren.
atzensepp hat geschrieben:
18 Feb 2023, 15:36
Wenn man einen kleinen Microcontroller einbaut, hätte man noch ganz andere Möglichkeiten: Ausgabe von Marker-Pulsen (Interrupt) , wenn bestimmte Positionen (z.B. End-Stops oder Zielpositionen) erreicht werden. Das könnte dann den Haupt-Controller entlasten. Wenn eine Markierung erreicht ist, wird ein Interrupt-Signal ausgegeben.
Ein Interruptmechanismus ist in I2Cwrapper bereits integriert und macht daher fast keinen extra-Aufwand. Wird z.B. vom AccelStepperI2C genutzt, ich glaube bei ESP32sensorsI2C habe ich es auch implementiert.

DSC_3522.JPG
DSC_3522.JPG (71.3 KiB) 4345 mal betrachtet
Der Testdruck war schon mal sehr vielversprechend, ein "Kassette", dient dazu, die Sensoren exakt zu positionieren und wird dann ins eigentliche Gehäuse geschoben, dass alles zusammenhält. Tricky wird das Ganze durch die Quadraturgeschichte. Die verlangt eine äußerst genaue Ausrichtung, die für den Versatz um eine Viertel-Phase zwischen den Sensoren verantwortlich ist. Im Modell erfolgt das automatisch, in Abhängigkeit der Segmentanzahl werden Segmentscheibe und die Sensorenausrichtung in der Kassette jeweils angepasst. Bisher bekomme ich aber mit 16 und auch mit 12 Phasen noch nicht sicher ein sauberes Signalmuster. Allerdings ist die Segmentscheibe/Achse auch noch nicht ganz ideal gelagert, da sollte also noch was gehen, und der Druck kann da noch optimiert werden, derzeit sind die Zähne etwas breiter als die Lücken.

Ach ja, und wie man sieht müssen die Platinen recht rabiat gekürzt werden, was aber kein Problem ist, da sie außen keine Leiterbahnen haben.

vg
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Dirk Fox
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Re: Selbstbau Encoder mit Lichtschranke für Positions-/Geschwindigkeitskontrolle

Beitrag von Dirk Fox » 20 Feb 2023, 11:34

So langsam gehört das in einen ft:pedia-Beitrag, oder?

Herzliche Grüße
Dirk

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Re: Selbstbau Encoder mit Lichtschranke für Positions-/Geschwindigkeitskontrolle

Beitrag von juh » 20 Feb 2023, 16:49

Dirk Fox hat geschrieben:
20 Feb 2023, 11:34
So langsam gehört das in einen ft:pedia-Beitrag, oder?

Herzliche Grüße
Dirk
Merke ich mir gerne vor, obwohl hier so viel anderer Unveröffentlichtes rumliegt, und erst mal muss es ja auch klappen und fertig werden. Sieht aber ganz gut aus:

Denn so 100%ig bin ich mit dem Quadratur-Signal noch nicht zufrieden, aber zumindest für 24 Pulse / 15° Auflösung ist es erst einmal genau genug. Die Segmentscheibe ist jetzt besser gelagert und v.a. besser zu drucken. Der Trick war, die sich nach Außen verbreiternde Segmente mit Speichen mit konstantem Durchmesser zu ersetzen. Das entspricht dann zwar nicht der reinen Lehre einer Segmentscheibe, die Vorschau beim 3D-Druck zeigt aber, warum das trotz der geringen Größe viel leichter sauber und fehlerfrei zu drucken ist.:

Screenshot_20230220_162433.png
Screenshot_20230220_162433.png (93.37 KiB) 4139 mal betrachtet

Diese kleinen grünen extra-Klekse sind genau wie die Lücken beste Gelegenheiten für Unsauberheiten beim Druck, die bei dieser Auflösung schon den Unterschied machen können. Die neue Version rechts vermeidet das. Außerdem hat die Scheibe jetzt einen anständigen Klemmmechanismus gegen's Ausleiern. Eine erste Demo ist hier zu sehen, echte Praxistests kommen dann, wenn die I2C-Ansteuerung soweit ist:

https://www.youtube.com/watch?v=Fb55k0Le9kc

vg
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Re: Selbstbau Encoder mit Lichtschranke für Positions-/Geschwindigkeitskontrolle

Beitrag von atzensepp » 20 Feb 2023, 17:51

Hallo Jan,

was hat der Sensor für eine Spaltbreite? Die üblichen Photo-Interruptors haben 0.65mm.
Mit Radius 5mm käme man damit auf 24 "Blätter". D.h. damit hättest Du doch schon das Limit erreicht oder sehe ich das falsch?
Mehr ginge nur, wenn man den Radius vergrößern würde. Aber das widerspricht Deinen design-Vorgaben.

Florian

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Re: Selbstbau Encoder mit Lichtschranke für Positions-/Geschwindigkeitskontrolle

Beitrag von juh » 20 Feb 2023, 18:35

Guter Hinweis.

Für diese Module gibt es leider keine anständigen Datenblätter und welcher Sensor das genau ist, konnte ich nicht herausfinden, da ist auch keine einzige Markierung zu finden. Daher hatte ich mir da noch keine echten Gedanken gemacht, bin nur davon ausgegangen, dass wenn es mit einem m0,5 Zahnrad geht (s.o.), dass dann mit einer "echten" Segmentscheibe noch ein wenig mehr gehen sollte. Beim m0,5 sollten die Spalten m*pi/2 = ca. 0,8 mm breit sein.

Mein naives Verständnis sagt mir auch, dass die Spaltbreite des Sensors nicht automatisch das untere Limit für die Segmentscheiben sein sollte. Denn dem Sensor ist ja egal, wie breit der Spalt ist, für den ist nur entscheidend, ob der Helligkeitsunterschied für's Kippen reicht, wobei die Frage ist, was das Kippen im konkreten Fall ist, ein Analogkomperator, ein Schmitt Trigger, ...?

Anyway, grundsätzlich hatte ich mit der 16er Scheibe mit Blick auf das Signaldiagramm durchaus Erfolg, da sieht man ja die Täler und Gipfel in Arduinos Serial Plotter, aber eben in der Phasenverschiebung und -länge nicht verlässlich und genau genug, weswegen ich erst mal auf 12 reduziert habe. Will ich jetzt mit den Verbesserungen auch noch mal probieren, blöd hier nur, das die Kassette immer gleich neu mitgedruckt werden muss, da die Phasenverschiebung in der Kassette realisiert wird.

Erster I2C Test gerade übrigens erfolgreich (I2Cwrapper rockt!), fehlt noch der Interrupt und ein Deckel für das Gehäuse.

DSC_3531a.JPG
DSC_3531a.JPG (74.6 KiB) 4102 mal betrachtet
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DSC_3524a.JPG (99.71 KiB) 4102 mal betrachtet
DSC_3525a.JPG
DSC_3525a.JPG (69.74 KiB) 4102 mal betrachtet

vg
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Re: Selbstbau Encoder mit Lichtschranke für Positions-/Geschwindigkeitskontrolle

Beitrag von atzensepp » 20 Feb 2023, 20:47

Hallo Jan,

verstehe ich Dirch richtig: jeweils ein Sensor liefert zuverlässige Signale und stimmt nur die Phasendifferenz passt ab und zu nicht?
Dann könntst Du eine der Lichtschranken verschiebbar und mit einer Schraube fixierbar machen.
Der Sensor ist dann justierbar, falls mal der Druck des Gehäuses nicht so genau sein sollte.

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Re: Selbstbau Encoder mit Lichtschranke für Positions-/Geschwindigkeitskontrolle

Beitrag von juh » 20 Feb 2023, 22:07

atzensepp hat geschrieben:
20 Feb 2023, 20:47
Dann könntst Du eine der Lichtschranken verschiebbar und mit einer Schraube fixierbar machen.
Ja, das wäre der gängige Weg, wenn noch Platz wäre, der hier definitiv nicht mehr aufzutreiben ist. :D

Aber es sind die Ungenauigkeiten im Druck der Scheibe, vor allem dass Hell- und Dunkelanteile genau je 50% ausmachen müssen, die hier Hauptursache sind.

vg
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Re: Selbstbau Encoder mit Lichtschranke für Positions-/Geschwindigkeitskontrolle

Beitrag von atzensepp » 21 Feb 2023, 10:41

Wenn der ungenaue Druck das Problem ist: Vielleicht gibt es jemanden im Forum, der einen besseren 3D-Drucker (z.B. Resin) hat und der Deine Encoderscheiben freundlicherweise drucken würde.
Ich hatte auch gute Erfrahrungen mit Druck (Laser) auf Overheadfolie. Man braucht einen der alten Drucker, der richtig dick Farbe oder Toner auftragen kann. Siebdruck wäre optimal, aber evtl. teurer. Am besten vorher mal ein Testpattern drucken und durch die Encoder ziehen und sehen, ob die Schwärzung ausreicht.

Und dann gäbe es noch die Möglichkeit, Encoderscheiben aus alten Computermäusen auszubauen. Die werden halt nicht das richtige Maß haben.

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Re: Selbstbau Encoder mit Lichtschranke für Positions-/Geschwindigkeitskontrolle

Beitrag von juh » 23 Feb 2023, 19:16

atzensepp hat geschrieben:
21 Feb 2023, 10:41
Wenn der ungenaue Druck das Problem ist
Ungenauer Druck heißt ja nicht unbedingt ungenauer Drucker. ;-) Rein mechanisch sind selbst Billigdrucker nicht unbedingt schlechter, zumindest wenn sie sauber aufgebaut sind. Es sind eher die bekannten Faktoren drumherum die diese Genauigkeit nicht zur Geltung kommen lassen. Ich bekomme jetzt mit dem Modell unten im Bild stabil 64 Quadratur-Impulse mit 32 Segmenten:

DSC_3534a.JPG
DSC_3534a.JPG (77.55 KiB) 3872 mal betrachtet

Der Trick ist, dass die wesentlichen Teile in nur einem einzigen Druckgang gedruckt werden und dadurch nichts bereits Gedrucktes verwischt werden kann. Die Segmente sind 0,3 mm hoch und werden dann auch mit Schichtdicke 0,3 gedruckt, die Breite ist 0,4 mm, und die Schleifen außen halten Cura von überflüssigen Travel-Moves ab und erlauben den Druck ohne Ab- oder Neuansetzen. Trotzdem gibt es noch Ausschuss, nur eines der vier Testexemplare war letztlich tauglich. Die erste Idee war, größer zu drucken (oben) und die dann aufs richtige Maße zu "frisieren" (oben rechts), hat sich aber als überflüssig erwiesen, die Schleifen im Modell unten stören die Lichtschranke nicht.

Ein Video vom Testaufbau folgt noch. Problem wird im Praxisbetrieb übrigens die Geschwindigkeit werden. Ich glaube der Attiny85 kommt ohne Hardware-Encoder im Polling an seine Grenzen, v.a. wenn er nebenbei auch noch I2C-Anfragen beantworten soll. Ich tendiere daher zu einer Lösung mit externem ESP32 oder STM32, der dann 4 oder 8 Encoder unter einer I2C-Adresse zusammenfasst, ggf. sogar noch mit Endstops. Das würde auch den Nachbau der Sensoren ein Stück weit vereinfachen.

vg
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Re: Selbstbau Encoder mit Lichtschranke für Positions-/Geschwindigkeitskontrolle

Beitrag von juh » 23 Feb 2023, 20:37

Ich wurde per PN gefragt, warum ich keine pinchange Interrupts verwende. Da der User den Empfang von PNs abgestellt hat:

Ja klar. Aber der Attiny hat sonst nichts zu tun, außer I2C-Requests. Daher gehe ich nicht davon aus, dass per IR wesentlich mehr geht. Merke aber gerade, dass der Arduino-Overhead beim Pollen vielleicht einen Unterschied machen könnte. Trotzdem habe ich das I2Cwrapper-Modul mit Blick auf mehrere Encoder pro target angelegt, das würde per pinchange wieder weniger elegant. Mal sehen, erstmal muss ich noch testen, wo derzeit genau das Limit ist.

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Re: Selbstbau Encoder mit Lichtschranke für Positions-/Geschwindigkeitskontrolle

Beitrag von atzensepp » 24 Feb 2023, 00:31

Hallo Jan,

also das ist ganz große Klasse! Auf die Idee, mit geringerer Auflösung zu drucken muss man mal kommen.
Ich würde das gerne auch mal bei mir ausprobieren, wenn es mal soweit ist.

Grüße
Florian

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Re: Selbstbau Encoder mit Lichtschranke für Positions-/Geschwindigkeitskontrolle

Beitrag von juh » 26 Feb 2023, 18:28

Ein kleines Update:

Der Sensor funktioniert auch im Langzeittest (naja, 10 Minuten) stabil, ich bin mit der Genauigkeit sehr zufrieden, auch wenn noch ein wenig Luft nach oben bleibt.

https://www.youtube.com/watch?v=TWZMlv5OPLY

Ich mache gerade noch ein Modell, in dem der Sensor tatsächlich zur Steuerung eingesetzt wird, hier wird er nur ausgemessen. Ihr habt gesehen, dass ich die Gelegenheit genutzt habe, auch mal die Möglichkeiten von I2Cwrapper zu demonstrieren.

Was leider bisher nicht stabil geht, ist einen zweiten zuverlässigen Sensor zu bauen. Ich kann den vorhandenen auseinander und wieder zusammen bauen, läuft wunderbar, aber ich habe bisher keinen zweiten komplett fehlerfreien hinbekommen, obwohl ich das Druckverfahren für die Segmentscheibe sogar noch verbessert habe. Mir ist bisher nicht klar, woran es liegt, und die entsprechenden Tests schlucken extrem Zeit. Wie immer ist die Verfeinerung das, was den Aufwand in die Höhe schraubt.

Wer trotzdem mal mit den Vorlagen des "Erfolgsmodells" spielen will, bitte hier oder per PN schreiben, Doku der Hardware und Software wird aber noch ein wenig brauchen.

vg
Jan

PS: (rant on) Youtube ist eklig. Was mir da am Ende Videos vorgeschlagen werden, BILD-Zeitung, Corona-verschwurbler, EU-Hetze und C-Promi-Voyerismus. Nur zwei von neun "normale", nicht-reißerische Videos. Liegt das an meinem Video oder etwa an meinen eigenem Klickverhalten? Inhaltlich dazu passt es definitiv nicht. Ich vermute es ist diese demokratiezersetzende AI, die einfach zielsicher die niederen Instinkte der Leute triggert und das ist offenbar die Demographie in die ich da als mittelalter weißer Mann einsortiert werde. Kein Wunder, dass so viele dem Mist erliegen, ins rabbit hole hinab steigen, jeder Klick noch ein kleines bisschen extremer und dann nicht mehr rausfinden, weil sie nur noch Selbstbestätigendes finden. Gleichzeitig schaltet Google großformatige Anzeigen in meiner Tageszeitung (ja, ich lese noch die Systempresse...), in denen sie mir erklären wollen wie toll sie gegen Fake news, Misinformation etc. vorgehen, also genau das, was in Wahrheit Teil ihres Geschäftsmodells ist, wie hier zu sehen. Den Hühnern bleibt das Lachen im Rachen stecken. (rant off)

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