Supereinfache ft-Buchse für Breadboards und Platinen

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juh
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Supereinfache ft-Buchse für Breadboards und Platinen

Beitrag von juh » 19 Jul 2020, 15:43

Hallo Zusammen,

vor Kurzem hatte ich ja in der ft:pdia 1/20 (S. 21) einen Überblick über alternative Verbindungslösungen für ft-Stecker und -Buchsen geschrieben. Als mir vorhin beim Rumkramen in der Bastelschublade ein paar Federn in die Hand gefallen sind, kam mir noch eine neue, supersimple Idee für die Verbindung von ft-Steckern mit Breadboards, die sogar auch als Notersatz für Bundhülsen einsetzbar ist:

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Alles, was es braucht, ist

- ein Stück Draht (0,6mm bei mir),
- ein Schraubendreher mit 2,4mm Durchmesser oder eine andere Welle passender Stärke zum Aufwickeln,
- Zange und
- Kneifzange.

Die Technik sollte selbsterklärend sein. 5 Windungen reichen für einen guten Halt, mit 8 Windungen hat auch der klassische lange Stecker gut Platz. Bei den Biegungen die Zange zum Fixieren verwenden. Dauert keine Minute pro Stück.

Die Haptik beim Einstecken ist topp, wirkt nicht selbstgemacht und ist durch die Federung vielleicht sogar der Bundhülse überlegen, da flexibler gegenüber unterschiedlich weit aufgespreizten Steckern.

Für den dauerhaften Halt kann man das Ganze oder mindestens den zurückführenden Draht mit ein wenig Lötzinn stabilisieren, dann besteht die Gefahr nicht mehr, beim Abziehen des Steckers die Wicklung zu verwinden, allerdings wird dadurch die Federung beeinträchtigt.

Jetzt beim Schreiben erst fiel mir ein, dass man so auch Stecker an die Federfuß-Stange 30 anschließen kann, ganz neu ist die Grundidee also nicht.

vg
Jan

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The Rob
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Re: Supereinfache ft-Buchse für Breadboards und Platinen

Beitrag von The Rob » 19 Jul 2020, 15:49

Die Idee ist echt Klasse.
War das irgendein Standard-Schraubendreher, der 2,4mm hat?

juh
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Re: Supereinfache ft-Buchse für Breadboards und Platinen

Beitrag von juh » 19 Jul 2020, 16:00

Hallo Robin,

der stammt aus einem uralten Set, das es aber offenbar immer noch gibt:

https://www.idealo.de/preisvergleich/Of ... nline.html

Noch eine kleine Zusatzidee: Wenn man einen Draht selbst mit einwickelt, kann die Lösung auch komplett die 3D-gedruckte Printbuchse ersetzen:

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web_DSC_2578.JPG (119.68 KiB) 6441 mal betrachtet
vg
Jan

Edit: Wattestäbchen aus Pappe haben bei mir auch 2,4mm, auch ein 2,4mm Bohrer sollte gehen. Und dieses Set ist etwas schlanker:

https://www.idealo.de/preisvergleich/Of ... nline.html

Karl
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Re: Supereinfache ft-Buchse für Breadboards und Platinen

Beitrag von Karl » 19 Jul 2020, 17:52

Hallo,
hatte vor einigen Jahren hier mal M3 - Distanzhülsen aus vernickeltem Messing als "Verteiler" vorgestellt. Am Aussengewinde ein Stück von dem
0,6er Kupferdraht als "Steckkontakt" mit einer Öse, mittels U-Scheiben und Mutter befestigt, würde auch gut funktionieren. Diese Idee kam mir jetzt mit der "missbrauchten Stecker-Wrap-Verbindung". Vorteile gegenüber vielen anderen Verbindungen sind, man braucht nicht löten.
Hat Fischertechnik nicht auch Zwergstecker-Muffen wo man ein Stück von dem 0,6er Draht anbringen kann ?

Selbst habe ich auch noch viele "Steckbretter" in diversen Ausführungen. Habe aktuell mal "Magnetband" bestellt um dieses unter den Steckbrettern anzubringen und diese "Module" auf eine metallene "Pinwand" zu setzen, so als "Experimentier-Tafel. Mal schauen ob es funktioniert damit diese "Module" nicht immer wieder lose beim "Verstrippen" verrutschen.

juh
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Re: Supereinfache ft-Buchse für Breadboards und Platinen

Beitrag von juh » 19 Jul 2020, 21:34

Hallo Karl,

ich kann mir leider nicht vorstellen, was Du da beschreibst und was das mit dem Vorgeschlagenen zu tun hat. Ein Bild oder Link zum alten Thread würde sicher helfen!

vg
Jan

Karl
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Re: Supereinfache ft-Buchse für Breadboards und Platinen

Beitrag von Karl » 19 Jul 2020, 22:45

Hallo Jan,
viewtopic.php?f=15&t=3937
Knapp 3,5 Jahre her, zwar als "Verteiler" mit teilw. Stabilbaukasten Teilen,
aber mit den Distanzhülsen M3 I/A als "Steckbuchse".

Aktuell habe ich u. a. auch runde Zwergstecker-Kupplungen mit angeschraubten Stiften
von Stiftleisten, allerdings gerade Stifte, als Adapter. Mal schauen, Foto kommt noch.
Ähnlich auch mit den Zwergkupplungen an diesen "Jumper"-Kabeln, je nachdem was ich
aktuell brauche und zur Hand ist.

Nachträglich eingereichtes Foto - zwei meiner Adapter:
Ein Adapter senkrecht ist noch unbenutzt. Die Qualität der Buchsen ist ausreichend,
man sieht es an der Plaste. Dafür haben die auch weit unter 20 Cent pro Stück gekostet.
Bild

juh
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Re: Supereinfache ft-Buchse für Breadboards und Platinen

Beitrag von juh » 20 Jul 2020, 16:56

Hallo Karl,

ja, das mit den H0-Buchsen ist auch eine schöne Lösung, zumindest für das Breadboard und für Stiftleisten geht dann die Lösung mit m/w-Dupont-Kabeln.

Das mit den M3-Distanzhülsen hatte ich mir für den Artikel noch mal angesehen, aber nachdem Du damals schriebst, dass man sie aufbohren muss, hatte ich sie dann nicht mit aufgenommen.

vg
Jan

Karl
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Re: Supereinfache ft-Buchse für Breadboards und Platinen

Beitrag von Karl » 20 Jul 2020, 18:51

Hallo Jan,
allgemein passen die Stecker in die 3mm Gewinde. Das Kernloch ist normalerweise 2,4mm max. sollten 2,5mm sein sodaß die Steckerchen,
meist eh etwas "aufgedornt" weil die Schlitz-Segmente sich zusammendrücken, gut passen. Es kann natürlich sein daß es Steckerchen
gibt mit 2,6mm Durchmesser. Dann müssen die Spitzen gekappt werden, ist ja nicht viel, geht auch mit einem Handbohrer fast ohne Kraftaufwand.
Eigentlich haben die Zwergsteckerchen 2,6mm, aber die Toleranzen sind wahrscheinlich je nach Hersteller variabel. So eine direkte Norm ist
mir nicht bekannt und auch dann wird jeder Hersteller, dem Preis geschuldet, sein Süppchen mit den Toleranzen kochen. Ist ja nur Spielzeug und man will auch den Kunden nach Möglichkeit bei sich halten.
Gerade mit M3 Distanzhülsen nochmals probiert, funktioniert. Auch habe ich Modellbahn-Verteiler bei denen die Fischertechnik-Steckerchen sehr schwer hineingehen, mit dem sog. Cuttermesser den Durchmesser vergrößert, nur noch mit erheblichem Kraftaufwand. Manchmal fallen die Fischertechnik-Steckerchen nur so in die Kontaktlöcher und man ist froh überhaupt Kontakt zu bekommen.
Allgemein fahre ich mit den sehr preisgünstigen Kupplungen, ebenso mit den runden Steckerchen, bis auf das gelegentliche Spreizen der Steckerchen, ganz gut.
Fischertechnik-Kupplunen habe ich, wenn es hoch kommt, geschätzt vier Stück.
Am besten gefällt mir die Lösung, Steckerchen oder Kupplung an einem Stück "Jumperkabel", auch wenn ich von diesen nicht gerade begeistert bin.
Hält die mechanische Beanspruchungen der Kontaktbleche in den Breadboards niedrig.
Trotzdem, die Idee mit dem gewickelten Draht ist auch nicht schlecht.

Jetzt warte ich nur noch auf die nicht selbstklebende Magnetfolie und der metallenen "Pinwand". Es stört mich wenn die kleinen Breadboards beim Verstrippen hin- und herwabbeln. Ob die Kraft der Magnetfolie ausreicht, gerade bei den 170er Breadboards, wird sich zeigen.
Ansonsten kommt die "Pinwand-Blechplatte" an die Wand für allerlei Geschreibsel, ist ja lt. Beschreibung, weiß lackiert. Die Magnetfolie ist dann "Lehrgeld".

Nachtrag 25.7.2020 betreffend der Pinwand und Breadboards:
viewtopic.php?f=37&t=6216#p46511
Zuletzt geändert von Karl am 25 Jul 2020, 18:49, insgesamt 1-mal geändert.

juh
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Re: Supereinfache ft-Buchse für Breadboards und Platinen

Beitrag von juh » 25 Jul 2020, 18:19

Und noch ein kleiner Nachtrag:

Nimmt man in Anlehnung an die Federfuß-Stange 0,8 mm statt 0,6 mm Durchmesser bekommt man auch einen ft-kompatiblen Außendurchmesser von 4 mm, was vielfältige Einbaumöglichkeiten in ft-Teile eröffnet:

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web_DSC_2657.JPG (109.98 KiB) 6052 mal betrachtet

Ein zu lösendes Problem ist dann nur der sichere Halt im Bauteil, man braucht irgendeine Form der Verklebung, Verkeilung oder sonstigen Arretierung und zwar in beide Richtungen, damit Einstecken und Ausstecken gut funktionieren. Im BS7,5 habe ich am inneren Ende die Windung aufgedehnt und zusätzlich das Endstück nach Außen gebogen, die Verkeilung beim Einschieben geht damit schon ganz gut, beim Ausstecken reicht das alleine nicht, aber ich bin sicher, mit ein wenig Tüftelei bekommt man das auch noch hin ohne die Originalteile zu beschädigen. Im Zweifel tut es Heißkleber, den bekommt man in der Regel ja ganz gut wieder ab.

vg
Jan

Karl
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Re: Supereinfache ft-Buchse für Breadboards und Platinen

Beitrag von Karl » 25 Jul 2020, 18:57

Hallo Jan,
gute Idee . ;)
Wenn man den Spiraleinsatz so lang macht wie die schwarze Hülse, ideal zum Verlängern der Leitungen
mit Zwergsteckerchen.

Von mir auch ein bischen Senf:
Runde Zwergstecker und Kupplungen passen gut in den Reedkontakthalter 35969 zwecks
Arretierungen beim Verlegen der Leitungen in Modellen.

juh
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Re: Supereinfache ft-Buchse für Breadboards und Platinen

Beitrag von juh » 25 Jul 2020, 19:12

Sehr schöne Idee, Karl, wenn man dafür keinen Leuchtbaustein mehr übrig hat oder opfern will:

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web_DSC_2664.JPG (140.47 KiB) 6029 mal betrachtet

Und eine weitere Anwendungsidee, das Problem der Arretierung ist hier auch gleich gelöst, die zwischen die Windungen geschobenen Bauteilbeinchen sorgen für einen in alle Richtungen sicheren Halt (3D-gedruckt würde das Modden erübrigen):

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web_DSC_2661.JPG (98.44 KiB) 6029 mal betrachtet

Karl
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Re: Supereinfache ft-Buchse für Breadboards und Platinen

Beitrag von Karl » 25 Jul 2020, 21:05

Hallo Jan,
und mehrere Spiralhülsen aus einem Drahtstück in bestimmten Abständen bifilar gewickelt
ergibt einen "Verteiler". Sähe besser aus als die architektonischen "Stromtürme" aus den
Zwergsteckerchen.

Hugo
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Re: Supereinfache ft-Buchse für Breadboards und Platinen

Beitrag von Hugo » 25 Jul 2020, 22:59

architektonische "Stromtürme"

Einfach köstlich!

juh
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Re: Supereinfache ft-Buchse für Breadboards und Platinen

Beitrag von juh » 26 Jul 2020, 00:26

Hallo "Hugo",

wir wissen jetzt, dass Du ein Fan von Karls Metaphorik bist. Mehr muss ich persönlich nicht wissen.

Wenn Du etwas darüber hinaus beitragen willst, gerne. Sonst bitte Deine Oden ab jetzt per PN an Karl.

Danke
Jan

Karl
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Re: Supereinfache ft-Buchse für Breadboards und Platinen

Beitrag von Karl » 26 Jul 2020, 04:19

Hallo,
mir wären überwiegend konstruktive Beiträge auch lieber. Also ran an das Fischertechnik-
System und ich warte auf die Erfolge, auch wenn es gelegentlich mal schiefläuft.

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