Hallo Stefan63,
Danke für die Fotos. Etwas klein aber das Innenleben ist schon zu erkennen. Der Trafo mit dem abgebrochenen Wicklungsanschluss ist tatsächlich wohl nicht mehr zu retten. Als Ersatzteilespender für Nummer zwei könnte er noch herhalten.
Erst mal zur Funktion, anhand der Bilder:
Der Trafo hat mehrere gestufte sekundärseitige Spannungsabgriffe zwischen denen per Drehknopf umgeschaltet wird. Das ist das Leiterbahngeschlängel der vielen Trafoanschlüsse unter dem drehbaren Kontakt. Je Seite wird das benötigt wegen der Richtungsumkehr. Auf der innenliegenden Seite sind dann die Kontakte für die Umpolung. Und dort irgendwo sitzt der Gleichrichter (auf dem zweiten Foto durch das Bimetall verdeckt). Hier hätte ich noch Hoffnung. So wie es sich anhört, ist da eine Diode defekt - oder das Bimetall ist irgendwie zu hochohmig.
Im Prinzip gilt hier die Unschuldsvermutung zunächst dem Netztrafo und wir schauen der Reihe nach auf die üblichen Verdächtigen:
Wenn Du es Dir zutraust, geht da eventuell was - aber mit Ruhe und konzentriert arbeiten wegen der 230V auf der Netzkabelseite von der Du (buchstäblich und wörtlich) die Finger läßt. Die Seite wo die roten schwarzen und blauen Adern an den Trafo gehen, ist TABU! Im Zweifelsfalle ziehst Du zwischen den einzelnen Testschritten den Netzstecker bis Du jeweils den Umbau erledigt hast:
- Den Drehknopf am Trafo auf '0' stellen - bzw. den Schalter ensprechend hindrehen.
- Den offenen Trafo auf einen aufgeräumten Tisch legen und an eine gut zugängliche Steckdose in der Nähe anschließen (bzw. den Grundaufbau so vorbereiten).
- Ein ft-Lämpi (wenn möglich eine 9V-Version) als Prüflampe nehmen. Zwischen dem im ersten Foto ganz links aussen liegenden Trafokontakt auf der Platine (!) und dem nächsten Anschluss daneben (auch auf der Platine!) anschliessen. Leuchtet die Lampe? (notieren, auch wie hell sie ist) Falls Du ein Voltmeter besitzt das vorher parallel an die Lampe anschliessen und auf 20V-AC (Wechselspannung!) einstellen. Spannung ablesen und notieren. Dann den Test ohne Lampe wiederholen.
- Den Test der Reihe nach bei den anderen Anschlüssen (auf dieser Trafoseite) wiederholen. Also ganz links aussen gegen den zweiten, dritten, usw.
- Am Anschluss ganz rechts (auf der Platinenseite) sollte die Lampe am hellsten leuchten und die Spannung maximal sein. Für den nächsten Testschritt bleibt die Lampe hier angeschlossen!
- Dreh den Dreknopf (Schalter) jeweils eine Stellung weiter und schau ob die Lampe dunkler wird (Spannung sinkt) - falls ja riecht das nach defektem Gleichrichter (Kurzschluß einer Diode).
- Schliess die Lampe am Gleichstromausgang an, dreh den Trafo voll auf und schau auf die Helligkeit / Spannung (aber diesmal bitte DC - Gleichspannung!) - diesen Test unbedingt auch ohne Lampe wiederholen. Ist die Spannung ohne Last (also nur Messgerät) in etwa normal, dann könnte das Bimetall ein Problem haben. Sofern Du ein Messgerät hast, könntest Du die Widerstandswerte der beiden Bimetalle vergleichen - sollten ähnlich (und niedrig) sein. Oder auf Verdacht das Bimetall überbrücken und nochmals testen ob das jetzt einen signifikanten Unterschied macht. Es könnte aber auch eine hochohmige Diode im Gleichrichter sein oder irgendein Kontaktproblem der Lötstellen oder ein Wicklungsschluss im Trafo.
Am besten wird sein, Du sortierst die Messwerte in einer ordentlichen Tabelle und postest sie hier (lesbar geschrieben und dann fotografiert reicht). Es ist nämlich so, dass jede Trafoausgangsspannung unter Last absinkt und die Werte zu interpretieren wird nicht einfach. Hast Du den Fehler identifiziert, kann eventuell das entsprechende Stück aus dem defekten Trafo als Ersatzteil herhalten.
Alternativ, und für Dich mit erheblich weniger Aufwand sowie Risiko, freut sich ffm über Deine Bestellung und liefert Dir bestimmt gern einen ordentlich funktionierenden 812.
http://www.fischerfriendswoman.de/index.php (nach 7401 suchen lassen)
Gruß
H.A.R.R.Y.