Technik von Heute

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Rudi
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Technik von Heute

Beitrag von Rudi » 20 Jul 2017, 22:34

Hallo Technik-Begeisterte,
bei der Suche nach Themen für ft-Modelle habe ich mir die Buch-Vorschläge im fischertechnik-blog https://fischertechnikblog.wordpress.com/ angesehen und zwei der Bücher besorgt. Soweit es um historische Technik geht sind die ganz prima.
Außerdem habe ich mir das Buch „Wie funktioniert das?“ zugelegt, antiquarisch natürlich, denn es ist alt, mehr als 30 Jahre alt! Ein großartigen Buch, aber in vielem veraltet oder sehr veraltet. Seit Jahren stöbere ich in Büchereien und Buchhandlungen nach etwas vergleichbarem, aktuellem - nichts. Habe ich da etwas übersehen oder sind Technik-Bücher auf diesem Niveau nicht mehr gefragt? Werden nicht mehr angeboten? Meine Lieblings-Buchhandlung hat den Bereich Technik inzwischen aufgegeben, dafür gibt es 5 m Esoterik und weitere 5 m „Kochen“.
Der „Dubbel: Taschenbuch für den Maschinenbau“ ist natürlich mindestens eine Stufe anspruchsvoller, den habe ich in der Stadtbücherei (einer Universitätsstadt, darauf wird großer Wert gelegt!) unter „Mathematik“ gefunden. Mit Recht, weil er auch das beste Mathematik-Kompendium dort ist, einen „Bronstein-Semendjajew“ haben die natürlich nicht.
Hat Technik bei uns keine Zukunft? Oder sehe ich das falsch? Das Interesse für Digitaltechnik im weitesten Sinn scheint vorhanden zu sein, aber alles andere? Womöglich bin ich einfach „von gestern“, oder was meint ihr?

Es grüßt euch
euer Rudi

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H.A.R.R.Y.
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Re: Technik von Heute

Beitrag von H.A.R.R.Y. » 21 Jul 2017, 07:39

Hallo Rudi,

da bin ich völlig Deiner Meinung. Mir kommt es jedenfalls so vor, als ob die einfachsten Dinge heutzutage mit Gewalt superkompliziert gelöst werden müssten. Und die Leute, die die ganze Elektronik mit und ohne Software zugunsten einer pfiffigen Lösung mit ein paar Zahnrädern rauswerfen, die werden angestaunt als ob sie von einem anderen Planeten kämen - oder als "ewig Gestriger" betitelt. [Wobei da Einige anscheinend noch nicht mal wissen was diese Phrase bedeutet]. In der Gesellschaft verlernen wir einfach mit den einfachsten Mitteln etwas zu bauen, wir denken immer komplizierter und versuchen längst gelöste Probleme neu zu lösen nur weil die alte Lösung nicht mehr auffindbar (oder schlecht dokumentiert) ist. Oder aber weil das Denken demnächst komplett den Maschinen überlassen wird.

Schauen wir mal bei youtube mit den Stichworten "Lego GBC" (besonders empfehlenswert: Akiyuki), "Kugelbahn" (meine Favoriten: denha und yellowmarble) und natürlich "fischertechnik" in die Nischen der rein mechanischen Wunderwerke der Technik. Und hier bin ich durch Zufall gelandet, das Ding (eine Kugelbahn mit Tischtennisbällen) ist zu gut versteckt um direkt gefunden zu werden: https://www.youtube.com/watch?v=M0GUgUuPjos

Das in der Stadtbücherei einer Universitätsstadt zwar ein Dubbel aber kein Bronstein & Semendjajew vorhanden ist, spricht Bände. Zu Esoterik sage ich lieber nix.

Grüße
H.A.R.R.Y.
... der jetzt weiter in "Bewegungsmechanismen" von 1925 stöbert und von einem echten ft-Mangelrad träumt.
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Dirk Fox
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Re: Technik von Heute

Beitrag von Dirk Fox » 22 Jul 2017, 00:07

Lieber Rudi,

ja, Du hast recht - das ist beklagenswert.

ABER: Früher war schon immer alles besser. Das galt auch für die Generation vor uns (und für die davor). Mit meinem Opa habe ich noch Waschmaschinen, Toaster und Küchenmaschinen repariert. Das geht heute nicht mehr (bekommt man meist nicht einmal mehr aufgeschraubt, und wenn, ist ein komplettes Elektronik-Modul zu tauschen). Dennoch ist es cool, dass man einer Waschmaschine heute sagen kann, wann und wie sie waschen soll. Und dass der Toaster mit einem Bräunungssensor statt einem Bimetall arbeitet. Vor zweihundert Jahren überlebte man auch ganz gut ohne Toaster und Waschmaschine - die Klamotten kamen aufs Waschbrett und das Brot über die offene Flamme. Aber war das wirklich mehr Lebensqualität?

Mit der Entwicklung einer Kultur geht immer auch Wissen verloren. Wir würden vermutlich in den Höhlen unserer Vorfahren keinen Monat überleben - weil wir nicht mehr wissen, wie man ein Mammut erlegt oder sich aus dessen Knochen Waffen bastelt. Und wer von uns bekommt ohne Streichholz, Feuerzeug und Lupe noch ein Flämmchen entfacht? Vielleicht, oder sogar hoffentlich, werden wir dieses Wissen nie mehr brauchen. Dennoch ist es Teil unseres "kulturellen Erbes". Genau wie die Technik der 80er, des 19. Jahrhunderts oder des Mittelalters.

Manchmal hilft dieses technische Wissen vielleicht auch bei einer eleganten Lösung eines aktuellen Problems - Dinge wie das Rad sollte man nicht nochmal erfinden müssen.
Auch deshalb ist es eine kulturelle Verpflichtung, dieses technische Wissen zu bewahren und es jungen Generationen zugänglich zu machen.

Und dafür gibt es zum Glück fischertechnik.
Danke, Artur.

Herzlicher Gruß,
DIrk

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Rudi
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Re: Technik von Heute

Beitrag von Rudi » 22 Jul 2017, 11:00

Lieber Dirk,
ich vergaß zu erwähnen, dass dein Buch das erste war, das ich mir als neuer „fischertechniker“ letztes Jahr zugelegt habe. Ein phantastisches Buch, liegt bei mir immer griffbereit.
Zu der Entwicklung, die ich beklage: Das heißt nicht, früher sei alles oder vieles besser gewesen.
Es war vielfach anders.
Die Entwicklung der Elektronik von der Elektronenröhre, dem OC70 hin zur Digital- und Computertechnik habe ich über die Jahrzehnte mit großem Interesse verfolgt. Hier geht es mir wie bei der Technik allgemein, den Natur- und Gesellschaftswissenschaften um ein grundsätzliches Verständnis.
Im Moment suche ich ein Buch wie das Meyer’sche „Wie funktioniert das“, aber mit aktueller Technik.
Kann mir da jemand helfen?

@ HARRY: Meyers Großes Konversations-Lexikon von 1909 hat mir erklärt, was ein Mangelrad ist :D

Viele Grüße aus dem Siegerland,
Rudi

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steffalk
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Re: Technik von Heute

Beitrag von steffalk » 22 Jul 2017, 13:41

Tach auch!

Da gibt's doch nur eins! Nachbauen und in einem ft:pedia-Artikel der Welt wieder nahebringen!

Gruß,
Stefan

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Dirk Fox
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Re: Technik von Heute

Beitrag von Dirk Fox » 22 Jul 2017, 14:10

Lieber Rudi,

vielleicht sind die Zeiten vorbei, in denen man "aktuelle Technik" in ein Buch bekommt. Die Enzyklopädisten haben das Ende des 18 Jahrhunderts noch gemeinsam hinbekommen - auch das bereits eine Reaktion auf die Einsicht, dass die Zeiten der Universalgenies vorbei waren. Fürst hat es in den 20er Jahren noch einmal versucht; das Werk ist gigantisch, aber trotzdem lückenhaft. Seitdem ist mir kein vergleichbarer Versuch bekannt.
Wikipedia ist die moderne Fassung der Enzyklopädie und die Antwort auf die Einsicht, dass die "heutigen Techniken" inzwischen so komplex sind, dass ein Einzelner meist nur noch wenige davon kennt und in der Tiefe versteht.

Natürlich hängt es immer von der gewünschten Detailtiefe und der Zielgruppe der Darstellung ab, ob man neue technische Entwicklungen verständlich darstellen kann. Ich habe hier eine Sammlung einiger Bücher über Technik, und manche waren wirklich hilfreich zum Verständnis, bis hin zu wichtigen Details - oft musste ich aber "tiefer graben". Dabei bin ich über die Landesbibliothek und Recherchen in antiquarischen Online-Bibliotheken immer wieder auf interessante, oft rund 100 Jahre alte Veröffentlichungen gestoßen. Darin fanden sich aber auch Ideen und Entwicklungen, die sich später als nutzlos herausgestellt haben oder durch bessere Erfindungen bedeutungslos wurden. Vielleicht lässt sich ein solches Buch also besser aus der Retrospektive schreiben - in 50 Jahren kann man die Technik der Mondlandung vielleicht verständlicher beschreiben (auch weil sich Allgemeinbildung und Inhalte der Schulbildung entwickeln), als das heute möglich ist. Das würde erklären, warum es einige (in meinen Augen zumindest) sehr gelungene Bücher über historische Technik gibt, aber selten eines über heutige. Vielleicht sind die Experten von heute auch so tief im Thema, dass es ihnen schwerfällt, die notwendige Distanz für einen Überblick einzunehmen. Dem einen oder anderen gelingt das gelegentlich - aber manchmal auch nur, weil er die "geschichtliche Linie" der Entwicklung einer Technik nachzeichnet. Sehr gut gefallen hat mir z.B. kürzlich "Der Zyklop" von Dieter Herrmann zur Geschichte des Fernrohrs (und Teleskops): für einzelne Wissensgebiete findet man immer wieder sehr schöne Publikationen.

Aber alles zusammen? Auch unser Buch hat ja lediglich 16 Technikbereiche zum Thema. Und auch wir haben die Technik-Geschichte (verstanden als die Entwicklungslinien der Weiterentwicklung einer technischen Errungenschaft) als Leitfaden gewählt, denn daran lassen sich die jeweiligen Fortschritte und ihre Bedeutung hervorragend erkennen. Wichtigstes Kriterium für unsere Auswahl war, dass wir die Lösungen mit fischertechnik nachbauen konnten. Das war eine rigide Einschränkung - daher fehlen das Flugzeug, der Verbrennungsmotor, das Fernrohr, das Mikroskop und einige mehr. Den Anspruch, "alle" wichtigen Meilensteine der Technik darzustellen, hätten wir mit vertretbarem Aufwand auch nicht hinbekommen. Allerhöchtens vielleicht mit einem größeren Autorenkollektiv mit Chemikern, Biologen, Regelungstechnikern, Bauingenieuren etc., dann aber kaum in einem Band.

Ein sehr guter Versuch in diese Richtung war in den 90er und frühen 2000er Jahren die Sendereihe "Meilensteine aus Naturwissenschaft und Technik", die Du in Youtube findest; über 100 15-Minuten-Filme, die einen sehr verständlichen Einblick geben; darunter auch einiges an "moderner Technik". Vielleicht aber müssen wir einfach auf die Museen warten: Spätestens, wenn eine technische Errungenschaft z.B. im Deutschen Museum ausgestellt wird, ist sie auch didaktisch aufbereitet und verständlich dokumentiert.

Immerhin aber haben wir die Community und die ft:pedia. Die eine oder andere Veröffentlichung dort macht auch aktuelle Technik verständlich. Vielleicht muss die Community auch noch ein paar Folgen unserer "Technikgeschichte" verfassen... eines Tages wird daraus dann vielleicht die (technische) Enzyklopädie des 21. Jahrhunderts. (Ob die dann auch mehr als ein paar hundert oder tausend Menschen lesen wollen, ist eine andere Frage - Kochbücher und Esoterik-Ratgeber sind vielleicht auch in der Zukunft beliebter.)

Beste Grüße,
Dirk

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Rudi
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Re: Technik von Heute

Beitrag von Rudi » 22 Jul 2017, 16:18

Lieber Dirk,
Wie ich unsprünglich geschrieben habe sehe ich die wesentliche Veränderung im mangelnden Interesse an der Beschreibung echter „Hardware“ und in der kostenlosen Konkurrenz des Internets. Wobei Wikipedia mit Vorsicht zu genießen ist: Da wird streng nach „guter“ und „böser“ Technik unterschieden.
Dass heutige Technik schwieriger in allgemein verständlicher Form darzustellen wäre, glaube ich nicht.
Der Antrieb eines ICE3 ist sicher nicht aufwendiger darzustellen als der Antrieb der E103.
Um ein Auto mit Hybridantrieb prinzipiell darzustellen braucht man auch nicht mehr als eine Seite.
Ein Smartphone ist äußerst kompliziert aufgebaut, aber jedes Kind kann es bedienen. Also sind die grundsätzlichen Funktionen auch einfach darstellbar.
Die Darstellungen zur Telekommunikation in dem Buch „Wie funktioniert das“ sind vollkommen überholt, aber warum sollte ein allgemein verständlicher Überblick der aktuellen Technik komplizierter sein?
Was ist an der Prinzipdarstellung einer Lithium-Batterie komplizierter als bei einem Bleiakku?
Die Mondlandung ist übrigens ein ganz ungünstiges Beispiel, die ist genau 48 Jahre her! Und die Raketentechnik ist im Prinzip seitdem stehen geblieben: Der Antrieb erfolgt immer noch mit Feststoff- oder Wasserstoff- / Sauerstoff-Motoren.
Genauso stehen geblieben ist die grundsätzliche Technik der Verkehrsluftfahrt. Ich bin in den siebziger Jahren mit der Convair Coronado fast 1000 km/h schnell geflogen, das schafft heute kein Zivilflugzeug mehr. In den Details hat es seitdem natürlich massive Verbesserungen gegeben, aber die Prinzipbeschreibungen in o. g. Buch kann man fast 1:1 übernehmen.
Lieber Dirk, wenn du bei deinen Recherchen kein allgemein verständliches Kompendium der aktuellen Technik gefunden hast, schwindet meine Hoffnung, aber vielleicht gibt es das ja in chinesisch? Internet-Filme oder -Darstellungen sind für mich Ergänzung aber kein Ersatz für ein gutes Buch: Man kann nicht „quer-“ lesen, was ich schon immer sehr gerne mache.

Traurige Grüße
Rudi

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Marspau
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Re: Technik von Heute

Beitrag von Marspau » 22 Jul 2017, 18:52

Hello FT fans,

I would like to congratulate the persons who did those fine discutions on technical progress

Ich möchte die Personen gratulieren, die die feinen Diskussion über den technischen Fortschritt tat.

Grub

Marspau

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Dirk Fox
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Re: Technik von Heute

Beitrag von Dirk Fox » 22 Jul 2017, 23:13

Lieber Rudi,

ok, Du hast Recht: es ginge tatsächlich, moderne Technik auch auf wenigen Seiten auf einem bestimmten Level und für ein sehr grundsätzliches Verständnis darzustellen. Mein Kriterium für eine "verständliche" Darstellung war im Hinterkopf (vielleicht vor dem Hintergrund unseres Buchs): "nach dem Lesen kann ich es Nachbauen". So etwas gelingt noch mit einer Achsschenkellenkung, dem Fernrohr, einer Dampfmaschine, dem Elektromotor - wird aber bei einer Batterie schon schwierig, vermutlich auch beim Raketenantrieb, dem Smartphone, einem Segway oder einem GPS-Empfänger. Da rutscht eben schnell auch etwas komplexere Mathematik hinein. Ich habe gerade ein paar Beiträge für die ft:pedia in Arbeit, bei denen ich ebenfalls mit einer einfachen Erklärung ringe. Daher glaube ich: Früher passte eine Technik-Erläuterung leichter auf wenige Seiten, mit der man anschließend alles Wesentliche verstanden hatte. Heute ist Technik (nicht immer, aber sehr oft mit Grund) komplexer und gute, kurze Erläuterungen setzen manchmal einiges an Wissen voraus (siehe z.B. Renés ft:pedia-Beiträge zu den Kenngrößen der ft-Motoren).

Die Wissensmenge wächst zudem exponentiell. Das haben wir in unserem Buch mit der Zeitleiste zu zeigen versucht - je näher wir an die Gegenwart gerückt sind, desto dichter lagen relevante Meilensteine und Innovationen zusammen. Einer Schätzung zufolge verdichtet sich das neue Wissen mit dem Faktor 10: alle 10 Jahre entsteht jeweils nocheinmal so viel Wissen wie in den 100 Jahren davor. (Das wäre im übrigen allein schon ein Grund zur Beunruhigung: Wer sich den Verlauf der zugehörigen Exponentialfunktion ansieht, wird sich fragen, wie lange es noch dauert, bis wir an einem Tag so viel neues Wissen gewinnen, dass es sich gar nicht mehr von Menschen dokumentieren, verbreiten oder gar lernen lässt. Ist dann vielleicht sogar die Idee des "einheitlichen Weltwissens" Makulatur?)

Aus dieser Wissensmenge das Wesentliche herauszufiltern, ist für einen Zeitgenossen dieser Entwicklung eine Herausforderung - wer weiß schon, was davon morgen noch Bedeutung hat? Wird in 20 Jahren noch jemand facebook für relevant halten? Werden Navis mit einer "Benutzer-Schnittstelle" in 10 Jahren den Charme eines C-Netz-"Prügels" haben? Werden wir noch programmieren - oder machen das Automaten für uns? Wird das Internet 2030 durch viele kleine vernetzte Mini-Netze ersetzt sein? Daher ist es immer einfacher, ein Technik-Buch zu schreiben, wenn es bereits einen kulturellen Konsens über das gibt, was zu Wissen lohnt. Und dieses Wissen herauszufiltern, wird immer schwieriger, weil gleichzeitig so viel neues Wissen entstehnt.

Dennoch ist es gut, wenn wir an ältere Wissensbücher anknüpfen und versuchen, neueres Wissen ähnlich verdichtet und verständlich zu vermitteln; da ist die ft:pedia sicher ein kleiner Beitrag dazu. Den Anspruch, damit ein "umfassendes" Wissenswerk zu verfassen, wird die Menschheit allerdings vermutlich aufgeben müssen.

Beste Grüße,
Dirk

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H.A.R.R.Y.
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Re: Technik von Heute

Beitrag von H.A.R.R.Y. » 23 Jul 2017, 08:39

Guten Morgen!

"Technik von Heute" ... basiert immer noch auf den Errungenschaften und dem Wissen von damals.
Dirk Fox hat geschrieben:[...] ABER: Früher war schon immer alles besser. [...]
Also so verstand ich weder Rudis Post noch meinen Beitrag.
Rudi hat geschrieben:[...] Es war vielfach anders. [...]
Genau! Anders. Ob besser oder schlechter mag jeder für sich selbst entscheiden.

Natürlich gibt es Fortschritte auf vielen Gebieten und daraus resultieren sowohl verbesserte Alltagsgegenstände als auch ganz neue Behandlungsmethoden, Dinge und Technologien. Was sich davon durchsetzt und was wieder verschwindet ist meist aber nicht die Frage technischer Brillianz sondern eher des Geldbeutels. Beispiel: Die konkurrierenden Video-Formate in den 80ern. Schlußendlich hat sich wegen des günstigeren Preises das VHS durchgesetzt obwohl die Bild- und Tonqualität schlechter war als bei den anderen Systemen. Aber auch andere Dinge passieren. Wer kennt die Anekdote aus den Kindertagen der bemannten Raumfahrt? War es anlässlich des Apollo-Programms oder schon früher bei Gemini? Ein siebenstelliger $-Betrag wurde aufgewendet um einen Kugelschreiber zu entwickeln, der auch in der Schwerelosigkeit funktioniert. Hinterher wurde der teure Kugelschreiber sogar noch im Fernsehen beworben und weltweit vertickt (ich erinnere mich noch dunkel an den Spot aber nicht mehr an den Namen von dem Ding). Auf russischer Seite war man da pragmatischer und setzte bewährte Technik ein: einen Bleistift. Die Ingenieure hat man lieber an die Rakete und das Raumschiff gesetzt ...
Dirk Fox hat geschrieben:[...] Mein Kriterium für eine "verständliche" Darstellung war im Hinterkopf (vielleicht vor dem Hintergrund unseres Buchs): "nach dem Lesen kann ich es Nachbauen". So etwas gelingt noch mit einer Achsschenkellenkung, dem Fernrohr, einer Dampfmaschine, dem Elektromotor - wird aber bei einer Batterie schon schwierig, vermutlich auch beim Raketenantrieb, dem Smartphone, einem Segway oder einem GPS-Empfänger. Da rutscht eben schnell auch etwas komplexere Mathematik hinein. [...]
Das beispielsweise ein Segway nur mit ausgefuchster Regelungstechnik arbeitet, ist eine andere Dimension. Das man es nachbauen kann, beweisen zahlreiche Balancierroboter. GPS ist auch eine Anwendung bestimmter Grundlagen die jedes Kind heutzutage beim Herannahen eines Krankenwagens kennenlernt. Vor 100 Jahren war der Doppler-Effekt noch unbekannt und unerhört.
Aber wenn zur Kontrolle einer mechanisch recht einfachen Aufgabe (sagen wir mal ein Motor und 2 Endschalter) erstmal ein Betriebssystem gebootet werden muss, dann gibt es dafür exakt 2 Gründe:
a) Es handelt sich um eine Übungsaufgabe zu Ausbildungszwecken in der Mechatronik.
b) Da fehlt es massiv an Allgemeinbildung über klassische Mechanik und / oder Elektrotechnik (die Endschalter liessen sich eventuell auch einsparen).
Aber eventuell hat auch der Entwickler sich nicht die nötige Zeit genommen (oder bekommen!!!) mögliche andere Lösungsmöglichkeiten zu durchdenken und verfolgt so den ersten Einfall den er hat. Basierend auf seinen Kenntnissen und dem ihm vermittelten Wissen nimmt er dafür halt was er selbst anfertigen kann oder per Katalog / Internet so bekommt und was seiner Erfahrung nach auch funktioniert. Uns rennt nicht nur das Wissen weg sondern auch die Zeit mal etwas richtig zu überdenken bevor es gebaut wird.
steffalk hat geschrieben:Da gibt's doch nur eins! Nachbauen und in einem ft:pedia-Artikel der Welt wieder nahebringen!
Vorhandenes Wissen mal wieder in Erinnerung rufen, neue Facetten hinzufügen oder neues Wissen dazugeben, das sehe ich als Sinn der ft:pedia.
Manchmal sagt ein Videoclip allerdings mehr als 10 Seiten ft:pedia-Beschreibung. Sorry, ist aber so.
https://www.youtube.com/watch?v=4BjP8_LZowE (fmechanism)
Sprachbarrieren sind immer noch das größte Problem bei der Verbreitung und Nutzung vorhandenen Wissens um darauf weiter aufzubauen. Zum Glück ist der Clip selbsterklärend ...
Dirk Fox hat geschrieben:[...] Einer Schätzung zufolge verdichtet sich das neue Wissen mit dem Faktor 10: alle 10 Jahre entsteht jeweils nocheinmal so viel Wissen wie in den 100 Jahren davor. (Das wäre im übrigen allein schon ein Grund zur Beunruhigung: Wer sich den Verlauf der zugehörigen Exponentialfunktion ansieht, wird sich fragen, wie lange es noch dauert, bis wir an einem Tag so viel neues Wissen gewinnen, dass es sich gar nicht mehr von Menschen dokumentieren, verbreiten oder gar lernen lässt. [...]
Das dürfte wohl nicht passieren, denke ich. Irgendwo habe ich früher (da wo Alles besser war, wenn man dem Sprichwort Glauben schenkt ;) ) mal den Satz aufgeschnappt: "Die menschliche Spezies wird die Erste sein, die sich selbst ausrottet."
Rudi hat geschrieben:@ HARRY: Meyers Großes Konversations-Lexikon von 1909 hat mir erklärt, was ein Mangelrad ist :D
Ich bin vom Stuhl gefallen als ich das las und feststellen musste, dass da auch wikipedia passen muss. de.academic.ru hat da immerhin eine Version aus 'Meyers' online. Es gibt übrigens verschiedene Varianten solcher Räder. Hier eins für eine Kugelbahn: https://www.youtube.com/watch?v=MSL9WLsn5ME
Und wenn man sich manche Kommentare zu solchen Clips anschaut, dann sieht man, wie gewaltig das Wissensdefizit an einigen Ecken ist.

'Smartphone' ist übrigens der Neusprech für 'Televektor'. Zu Risiken und Nebenwirkungen dieser Technologie lesen sie bitte "1985".

Grüsse
H.A.R.R.Y.
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Re: Technik von Heute

Beitrag von ErwinG » 23 Jul 2017, 11:42

Hallo H.A.R.R.Y,

War es anlässlich des Apollo-Programms oder schon früher bei Gemini? Ein siebenstelliger $-Betrag wurde aufgewendet um einen Kugelschreiber zu entwickeln, der auch in der Schwerelosigkeit funktioniert. Hinterher wurde der teure Kugelschreiber sogar noch im Fernsehen beworben und weltweit vertickt ...Auf russischer Seite war man da pragmatischer und setzte bewährte Technik ein: einen Bleistift.
Die heutigen Recherchemöglichkeiten im Internet ermöglichen z.B., daß man nicht jede Legende unkritisch verbreiten muß:

https://de.wikipedia.org/wiki/Verwendun ... hrt#Trivia

oder auch

http://www.zeit.de/2006/10/Stimmts_10

Gruß

ErwinG

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Re: Technik von Heute

Beitrag von H.A.R.R.Y. » 23 Jul 2017, 19:13

Hallo ErwinG,

Danke für Deine Korrektur und die Links. Dieses Stück Wissen war mir bislang tatsächlich entgangen.

Gruß
H.A.R.R.Y.
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Re: Technik von Heute

Beitrag von steffalk » 23 Jul 2017, 21:47

Tach auch!

@H.A.R.R.Y.: Durchaus einig von wegen Videoclips. Aber zum selber Nachbauen und - im Wortsinne - Begreifen ist ein "richtiges" Modell imho auch schwer zu ersetzen. Beides macht also vermutlich viel Sinn.

Gruß,
Stefan

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Re: Technik von Heute

Beitrag von Rudi » 24 Jul 2017, 23:20

Einen schönen Sonntagabschluss wünsche ich euch!
Die Wissensverdopplung alle 10 Jahre beunruhigt mich keineswegs. Der menschliche Geist arbeitet mit gewaltigen Reduktionen und Vereinfachungen.
Beispiel: Ein Modellflugzeug vor 50 Jahren erhielt einen Glühkerzen-Motor und einen Tank mit Sprit. Zum Anlassen brauchte man eine Batterie und einen flotten Finger. Mit der Vergasernadel wurde die Drehzahl eingestellt und dann ging es los.
Heute nimmt man einen Synchronmotor, Elektronik und eine Batterie. Einschalten und Starten.
Das reicht zum Verständnis des Motor-Modellflugs. Die Elektronik ist enorm kompliziert und aufwendig im Aufbau, die Entwicklung der Motormagnete war ein jahrzehntelanger, mühseliger Prozess und die LiPo-Batterie ist das vorläufige Endprodukt einer 200-jährigen Entwicklung.
Was will ich damit sagen? Wir Menschen reduzieren die Informationen auf das momentan Wesentliche. Deshalb wäre die Übersichts-Darstellung der heutigen Informationstechnik nicht umfangreicher als die Telekommunikation vor 40 Jahren. Aber natürlich kann das nur jemand leisten, der sich tief in die Materie eingearbeitet hat.
Vor 50 Jahren wusste „jedes Kind“, wie ein Wankelmotor funktioniert: „Da wackelt so ein Dreieck in einer 8 herum“. Das „Wissen“ braucht heute kein Mensch mehr, dafür wissen wir, dass GPS uns den Weg zeigt, weil ein paar Satelliten über uns kreisen. So funktioniert Wissensreduktion und Anwendung moderner Technik.
So möchte ich es auch halten mit fischertechnik: Mit dem bereits zitierten Buch habe ich erstmals verstanden, wie ein Synchrongetriebe funktioniert (jawohl :-(, ich kann nämlich nicht Autofahren) und bei Interesse könnte ich versuchen, es in ft nachzubauen. Genau dafür wünsche ich mir ein handliches, aber in gewisser Hinsicht umfassendes Werk. Bis dahin gehe ich auch den Zufallsweg wie das von HARRY (verzeih, aber auf die Punkte möchte ich verzichten) erwähnte Mangelrad im Internet zu suchen oder den Youtube-Tip zu verfolgen, da kommen wirklich schöne Erläuterungen zum Vorschein.
Als weiteres Beispiel habe ich mir die Teilchenbeschleuniger in o. g. Buch angesehen. Das sind zwei Seiten, die einem das Gefühl geben: Ah, das ist ein Ringbeschleuniger und das ein Linearbeschleuniger und das ein Betatron und da noch ein Zyklotron.
Danach habe ich mir die Internetseite von CERN angeschaut. Ganz viele Fotos, schön bunt, einiges an Text, Zahlen wie die Anzahl der Magnete, der Dipole und der Quadropole (aber was ist der Unterschied zw. Magnet und Dipol?). Keine Übersichtszeichnung, nur ein paar Kringel. Das ist deine heutige Komplexität, Dirk, komplette Reizüberflutung. Erst bei den Amis bin ich fündig geworden, die haben den Beschleuniger-Komplex auf eine (Computer-) Zeichnung reduziert, bei der man wieder sagen kann: Aha, so machen die das. Wäre das etwas Bewegliches, wäre das die Basis für ein ft-Modell. CERN dagegen hat nur verwirrt.
Die Technik hinter all dem ist natürlich hochkomplex (bei CERN arbeiten 11 000 Wissenschaftler), die Kunst der Darstellung besteht in der Reduktion auf das Wesentliche, damit der interessierte Laie versteht, worum es geht, und der fischertechniker einen Ansatz zum Nachbau hat ;) .

Gute Nacht
Euer Rudi

reus
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Re: Technik von Heute

Beitrag von reus » 25 Jul 2017, 11:55

Rudi hat geschrieben: Deshalb wäre die Übersichts-Darstellung der heutigen Informationstechnik nicht umfangreicher als die Telekommunikation vor 40 Jahren.
Hmm, nein. Selbst wenn man bei der Darstellung auf einer sehr abstrakten Ebene bleibt, sind viele komplett neue Themenbereiche dazugekommen: Sicherheit, Mobilität,... Ich kann im Bereich IT sehen, dass die Universitätsvorlesungen (notgedrungen) immer "zusammenfassender" werden und dass das wirkliche Verstehen der Hintergründe Spezialisierungskursen vorbehalten wird.

Andererseits hat sich der Wissenszugang auch stark vereinfacht. Wofür brauche ich ein Buch „Wie funktioniert das?“, wenn es solche Videos gibt:

Manuelles Getriebe
https://www.youtube.com/watch?v=wCu9W9xNwtI

Differenzialgetriebe
https://www.youtube.com/watch?v=F40ZBDAG8-o

Quartz-Uhr
https://www.youtube.com/watch?v=1pM6uD8nePo

Neurales Netz
https://www.youtube.com/watch?v=ILsA4nyG7I0

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Dirk Fox
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Re: Technik von Heute

Beitrag von Dirk Fox » 25 Jul 2017, 21:50

Lieber Rudi,

hinsichtlich der menschlichen Fähigkeit zur Verdichtung und Reduktion stimme ich Dir grundsätzlich zu. Dennoch: Gegen exponentielles Wachstum wird das nicht ankommen...
Vor allem aber: Verdichtung, Reduktion und Vereinfachung wird bei einer Zunahme des Wissens irgendwann so grobgranular, dass man mit dem verdichteten Wissen nur noch wenig anfangen kann.

Ein vorsichtiges Beispiel: Ich kann in wenigen Sätzen das Hebelgesetz erklären. So einfach, dass es danach jeder *praktisch anwenden* kann. Ich kann auch in wenigen Sätzen einen PID-Regler erklären. Nur: Einen Segway kann mit dieser Erklärung niemand nachbauen - dafür bräuchte ich dann schon ein paar Seiten. Ich teile reus' Einschätzung: Wenn ich die heutige Telekommunikationstechnik auf derselben Platzmenge wie die Technik von vor 40 Jahren darstellen wollte, käme wohl wenig mehr als eine simple Aufzählung dabei heraus (ISDN-Protokoll, IP-Protokoll, OSI-Schichtenmodell, Bluetooth-Protokoll, WPA2, SSL, SMTP/POP3, SNMP, FTP, ...), und dann habe ich noch vieles weggelassen (CDMA, GSM, UMTS, ...) - und Du wirst nicht ein einziges dieser Protokolle nachbauen können.

Der Preis der Verdichtung ist mehr Oberflächlichkeit. Und damit wird das Wissen auf diesem Abstraktionsniveau irgendwann so flach, dass es keinen wirklichen Wert mehr hat: Verstehen, beurteilen oder gar anwenden kann es niemand mehr. Diesen Aspekt der Wissenszunahme werden wir wohl nicht kompensieren können. Also werden wir mit Wissenslücken leben müssen und vieles zukünftig nicht mehr verstehen.

Vielleicht gelingt es aber wenigstens, den Zusammenhang zu vermitteln und damit die Einordnung neuen (technischen) Wissens in den richtigen Kontext zu ermöglichen. Dazu hilft oft der Blick auf "alte" Technik. Dann werden vielleicht auch die von René kritisierten Fehlentwürfe weniger.

Beste Grüße,
Dirk

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Re: Technik von Heute

Beitrag von Rudi » 25 Jul 2017, 23:40

Liebe Mitstreiter,
ich danke euch sehr für die anregende Diskussion. Danke an:
H.A.R.R.Y.
Dirk
Stefan
Marspau
ErwinG
reus
Damit können wir es bewenden lassen, auch wenn es mir leid tut, dass mein Standpunkt keinen Widerhall gefunden hat.

Es grüßt euch
euer Rudi aus dem Siegerland

reus
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Re: Technik von Heute

Beitrag von reus » 26 Jul 2017, 11:07

Rudi hat geschrieben:uch wenn es mir leid tut, dass mein Standpunkt keinen Widerhall gefunden hat.
Sorry (ehrlich), vielleicht hab ich's verpasst, aber was ist dein Standpunkt?

Die jungen Leute schauen nicht mehr in Bücher, wenn sie wissen wollen, wie etwas funktioniert. Schau dir die Youtube-Videos an in meinem Posting an. Kann man ein manuelles Getriebe noch besser erklären als in dem Video? Und es gibt tausende von solchen Videos auf Youtube zu allen möglichen Gebieten, von Brotbacken bis Atomuhren.

Und wenn ich, als Erwachsener mit vorhandenem Hintergrundwissen, eine schnelle Einführung in ein bestimmtes Thema haben will, kaufe ich kein Buch, sondern suche online kostenloses Vorlesungsmaterial von irgendeiner Uni auf der Welt (ich gebe zu, dass das bei Nicht-IT-Themen wahrscheinlich nicht so einfach geht).

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Rudi
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Re: Technik von Heute

Beitrag von Rudi » 26 Jul 2017, 13:08

Lieber reus,
verzeih die feine Ironie: Wer Bücher liest kann auch einer schriftlichen Diskussion folgen.
Spaß beiseite, im Kern geht es mir nicht um Bücher, sondern um die kompakte Übersichtsdarstellung moderner Technik. Und da bin ich deiner Meinung, dass das Internet und insbesondere Youtube da eine Menge bietet. Streitpunkt war meine Ansicht, dass sich die heutige Kommunikationstechnik ebenso knapp und übersichtlich darstellen lassen müsste wie die damalige in o. g. Buch. Vor 40 Jahren hat das auch schon 29 Seiten benötigt und zwar nur die reine Kommunikationstechnik ohne Datenverarbeitung und Rundfunk/Fernsehen.
Ich stelle mir vor, einem Kind zu erklären wie ein Flugzeug funktioniert, ohne auf die Bilderbücher „für Kinder“ zurückzugreifen. Das ist das Niveau das mir vorschwebt, vielleicht etwas handfester, vergleichbar deinen Youtube-Erklärungen. Und das als Buch, gerne mehrbändig (ich träume schon wieder).
Viele Grüße
Rudi

reus
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Re: Technik von Heute

Beitrag von reus » 27 Jul 2017, 09:31

Rudi hat geschrieben:verzeih die feine Ironie: Wer Bücher liest kann auch einer schriftlichen Diskussion folgen.
Dann wünsche ich dir und deiner feinen Ironie noch weiterhin viel Spass.

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