Wiedereinstieg und erstes Projekt (Old School)
Verfasst: 03 Apr 2018, 22:26
Liebe Forumsmitglieder,
seit einigen Jahren lese ich immer mal wieder im Forum mit, habe aber eigentlich seit 1982 nicht mehr mit fischertechnik gebaut bzw. nur seit 2007 als Begleiter meines Sohnes.
In den letzten Tagen aber ist meine Begeisterung für fischertechnik wieder gestiegen, so dass ich wieder richtig einsteigen möchte. Mal sehen, ob’s mir gelingt. Anfangen möchte ich mit mechanischen Modellen und bin neugierig z.B. auf Pneumatik.
Zu meinem fischertechnischen Hintergrund:
Geboren bin ich 1964. Weihnachten 1970 lagen der Grundkasten 400, der Motorkasten sowie das Differential unter dem Weihnachtsbaum. Das erste Modell, das ich baute, war ein motorbetriebenes Fahrzeug von Seite 38 der Vorlage, allerdings mit Differential. 1 Jahr später kam der Statik-Kasten 400 S hinzu, und mittlerweile hatte mich mein Vater beim Fan-Club angemeldet. Dass Herr Fischer das Einsenden eines Photos, das ein eigenes Modell zeigte, jedes Mal mit einem Zusatzkasten belohnte, fand ich super!
Am liebsten baute ich Kräne, Laufkatzen, Bagger und eine „Fahrschule“; für letztere gab es schon Anfang der 1970er Jahre ein Modell in einem Club-Heft, ein weiteres Mal als „Fahr-Simulator“ im Heft 1/1978, aber ich baute ihn gerne nach eigenen Design-Vorstellungen und mit elektrischen Gadgets. Leider gelang es mir nie, einen gut funktionierenden Flipper oder einen Aufzug (vgl. Rückseite Club-Heft Januar 1972) zu bauen.
Vor dem Einschlafen studierte ich die Prospekte und träumte von Elektronik-Kästen. Den „em“ kaufte ich mir stolz vom Taschengeld bei Spielwaren Peters, kurze Zeit darauf bekam ich den „ec“ geschenkt und schließlich die Silberlinge und die hobby-Hefte. Meine Eltern brachte ich mit den Ausgaben an den Rand des Wahnsinns, aber im Grunde unterstützten sie mein Hobby.
Regelmäßig nahm ich an Bauwettbewerben der Region teil. Das Modell eines Autotransporters bei einem Wettbewerb von Schefer-Prinz in der Kreisstadt wurde mit dem 1. Preis meiner Altersklasse bedacht: Ein Grundkasten 200! Der Transporter stand dann noch einige Wochen im Schaufenster, und seine Abholung führte dazu, dass ich zum ersten und letzten Mal in meinem Leben mit dem Bus schwarzfuhr (das war eine echte Notlage, aber das ist eine andere Geschichte für ein anderes Forum).
Meinen Bruder, Jahrgang 1970, versuchte ich für fischertechnik zu begeistern, so dass ich ihm (gesponsort von unseren Eltern) die V-Baukästen schenkte. Aber sein Interesse war nahezu Null. Umso erfreulicher, dass meine Grundschulfreunde Peter und Marcel ebenfalls mit fischertechnik bauten!
Schwierig fand ich, wenn fischertechnik mit anderen Produkten kombiniert werden sollte (z.B. Styropor oder H0-Modellbahn), oder als spezifische, d.h. definierte Teile auf den Markt kamen: Dass es eines filigranen Propellers bedurfte, das verstand ich ja noch, aber die Führerhaus-Seitenteile mussten nicht sein. Ansonsten liebte ich fischertechnik auch für die Grundkästen und vielen Bau-Anregungen. Besonders die hobby-Hefte zeigten viele prinzipielle Konstruktionen, die man auf eigene Modelle übertragen konnte.
Zu den letzten Modellen, die ich nach Anleitung baute, gehörte der Tresor (vgl. Club-Modell 3-77), das KKSKW ’79 sowie ein „X- und Y-Schreiber“.
Anfang der 1980er Jahre verlagerte sich mein Interesse auf Mädchen und PostPunk. Mit fischertechnik-Teilen baute ich ein Keyboard ähnlich der Anleitung in Club-Heft 4/77, aber mit Zusatzausstattung, und mit Hervé & kilowatt, den Parkhaushänkern, dem Kreis der Betroffenen und als Turquoise Casket gab ich Tapes heraus. Einige Tapes wurden viele Jahre später von russischen Nerds ins Internet gestellt, außerdem fanden sie als „prototypische geniale Dilletanten“ Eingang in die Abhandlung „Als die Welt noch unterging“ von Frank Apunkt Schneider und werden bei Ebay hoch gehandelt. Aber auch das steht in anderen Foren.
Meinem Sohn wollte ich ab dem Jahr 2007 eine ähnliche fischertechnische Karriere ermöglichen, nur leider war sein Interesse eher mäßig, obwohl ich ihn im Club anmeldete und er den Universal II, den Fun Park und einen aktuellen Elektronik-Kasten bekam. Als er für den Physikunterricht ein Modell mit verschiedenen Lampenschaltungen konstruieren sollte, musste ich ihn geradezu "nötigen", dies „ordentlich“ mit fischertechnik zu realisieren und nicht mit Pappe oder dergleichen. Er baute dann ein Karussell und bekam eine 1-. Über das Minus rätseln wir heute noch. Als er schließlich einen Warenautomaten baute und die in der Anleitung dargestellte Verkabelung offenbar falsch war, gab er vollends auf (Papa musste die Verkabelung dann korrekt verlegen, was bei dem neuen Elektronik-Baustein leider nicht einfach war, weil er die integrierten Schaltungen im Gegensatz zu den Silberlingen nicht nachvollziehbar konnte). Gleichwohl machte das Modell grundsätzlich großen Spaß!
Dummerweise habe ich zwischenzeitlich die hobby-Hefte und einige Silberlinge verkauft. Sollte man niemals tuen!
Seit meiner Kindheit ist der Bau einer Magnetschwebebahn ein Traum, der alle paar Jahre mal hochploppt. Das Club-Heft 1/1973, von dem ich leider nur noch das Titelbild habe, zeigte ein Beispiel. Daher habe ich mir vorgenommen, dieses Projekt zu verwirklichen, durchaus in einem anderen Design, und wenn’s sein muss, in den kommenden Jahren (denn zum einen bin ich mir nicht sicher, ob meine Konstruktionsidee funktioniert, und zum anderen muss ich genügend Dauermagnete zusammentragen; bisher habe ich ca. 60 bei zwei Versendern bestellt, darüber hinaus gibt’s noch weitere Hobbys, etwa die Modellbahn Spur N). Und, ja, ich will's überwiegend mit meinen alten Steinen und der alten Technik versuchen, wohlwissend, dass heutzutage die Technik elegantere Lösungen anbietet.
Eben old school.
Mit Computertechnik und Smartphones habe ich’s nicht so, aber vielleicht in einigen Jahren – und vielleicht hilft mein Sohn mir dabei. Jedenfalls freue ich mich auf einen sachlichen und entspannten Austausch mit Euch!
Viele Grüße
Klaus, Hamburg
seit einigen Jahren lese ich immer mal wieder im Forum mit, habe aber eigentlich seit 1982 nicht mehr mit fischertechnik gebaut bzw. nur seit 2007 als Begleiter meines Sohnes.
In den letzten Tagen aber ist meine Begeisterung für fischertechnik wieder gestiegen, so dass ich wieder richtig einsteigen möchte. Mal sehen, ob’s mir gelingt. Anfangen möchte ich mit mechanischen Modellen und bin neugierig z.B. auf Pneumatik.
Zu meinem fischertechnischen Hintergrund:
Geboren bin ich 1964. Weihnachten 1970 lagen der Grundkasten 400, der Motorkasten sowie das Differential unter dem Weihnachtsbaum. Das erste Modell, das ich baute, war ein motorbetriebenes Fahrzeug von Seite 38 der Vorlage, allerdings mit Differential. 1 Jahr später kam der Statik-Kasten 400 S hinzu, und mittlerweile hatte mich mein Vater beim Fan-Club angemeldet. Dass Herr Fischer das Einsenden eines Photos, das ein eigenes Modell zeigte, jedes Mal mit einem Zusatzkasten belohnte, fand ich super!
Am liebsten baute ich Kräne, Laufkatzen, Bagger und eine „Fahrschule“; für letztere gab es schon Anfang der 1970er Jahre ein Modell in einem Club-Heft, ein weiteres Mal als „Fahr-Simulator“ im Heft 1/1978, aber ich baute ihn gerne nach eigenen Design-Vorstellungen und mit elektrischen Gadgets. Leider gelang es mir nie, einen gut funktionierenden Flipper oder einen Aufzug (vgl. Rückseite Club-Heft Januar 1972) zu bauen.
Vor dem Einschlafen studierte ich die Prospekte und träumte von Elektronik-Kästen. Den „em“ kaufte ich mir stolz vom Taschengeld bei Spielwaren Peters, kurze Zeit darauf bekam ich den „ec“ geschenkt und schließlich die Silberlinge und die hobby-Hefte. Meine Eltern brachte ich mit den Ausgaben an den Rand des Wahnsinns, aber im Grunde unterstützten sie mein Hobby.
Regelmäßig nahm ich an Bauwettbewerben der Region teil. Das Modell eines Autotransporters bei einem Wettbewerb von Schefer-Prinz in der Kreisstadt wurde mit dem 1. Preis meiner Altersklasse bedacht: Ein Grundkasten 200! Der Transporter stand dann noch einige Wochen im Schaufenster, und seine Abholung führte dazu, dass ich zum ersten und letzten Mal in meinem Leben mit dem Bus schwarzfuhr (das war eine echte Notlage, aber das ist eine andere Geschichte für ein anderes Forum).
Meinen Bruder, Jahrgang 1970, versuchte ich für fischertechnik zu begeistern, so dass ich ihm (gesponsort von unseren Eltern) die V-Baukästen schenkte. Aber sein Interesse war nahezu Null. Umso erfreulicher, dass meine Grundschulfreunde Peter und Marcel ebenfalls mit fischertechnik bauten!
Schwierig fand ich, wenn fischertechnik mit anderen Produkten kombiniert werden sollte (z.B. Styropor oder H0-Modellbahn), oder als spezifische, d.h. definierte Teile auf den Markt kamen: Dass es eines filigranen Propellers bedurfte, das verstand ich ja noch, aber die Führerhaus-Seitenteile mussten nicht sein. Ansonsten liebte ich fischertechnik auch für die Grundkästen und vielen Bau-Anregungen. Besonders die hobby-Hefte zeigten viele prinzipielle Konstruktionen, die man auf eigene Modelle übertragen konnte.
Zu den letzten Modellen, die ich nach Anleitung baute, gehörte der Tresor (vgl. Club-Modell 3-77), das KKSKW ’79 sowie ein „X- und Y-Schreiber“.
Anfang der 1980er Jahre verlagerte sich mein Interesse auf Mädchen und PostPunk. Mit fischertechnik-Teilen baute ich ein Keyboard ähnlich der Anleitung in Club-Heft 4/77, aber mit Zusatzausstattung, und mit Hervé & kilowatt, den Parkhaushänkern, dem Kreis der Betroffenen und als Turquoise Casket gab ich Tapes heraus. Einige Tapes wurden viele Jahre später von russischen Nerds ins Internet gestellt, außerdem fanden sie als „prototypische geniale Dilletanten“ Eingang in die Abhandlung „Als die Welt noch unterging“ von Frank Apunkt Schneider und werden bei Ebay hoch gehandelt. Aber auch das steht in anderen Foren.
Meinem Sohn wollte ich ab dem Jahr 2007 eine ähnliche fischertechnische Karriere ermöglichen, nur leider war sein Interesse eher mäßig, obwohl ich ihn im Club anmeldete und er den Universal II, den Fun Park und einen aktuellen Elektronik-Kasten bekam. Als er für den Physikunterricht ein Modell mit verschiedenen Lampenschaltungen konstruieren sollte, musste ich ihn geradezu "nötigen", dies „ordentlich“ mit fischertechnik zu realisieren und nicht mit Pappe oder dergleichen. Er baute dann ein Karussell und bekam eine 1-. Über das Minus rätseln wir heute noch. Als er schließlich einen Warenautomaten baute und die in der Anleitung dargestellte Verkabelung offenbar falsch war, gab er vollends auf (Papa musste die Verkabelung dann korrekt verlegen, was bei dem neuen Elektronik-Baustein leider nicht einfach war, weil er die integrierten Schaltungen im Gegensatz zu den Silberlingen nicht nachvollziehbar konnte). Gleichwohl machte das Modell grundsätzlich großen Spaß!
Dummerweise habe ich zwischenzeitlich die hobby-Hefte und einige Silberlinge verkauft. Sollte man niemals tuen!
Seit meiner Kindheit ist der Bau einer Magnetschwebebahn ein Traum, der alle paar Jahre mal hochploppt. Das Club-Heft 1/1973, von dem ich leider nur noch das Titelbild habe, zeigte ein Beispiel. Daher habe ich mir vorgenommen, dieses Projekt zu verwirklichen, durchaus in einem anderen Design, und wenn’s sein muss, in den kommenden Jahren (denn zum einen bin ich mir nicht sicher, ob meine Konstruktionsidee funktioniert, und zum anderen muss ich genügend Dauermagnete zusammentragen; bisher habe ich ca. 60 bei zwei Versendern bestellt, darüber hinaus gibt’s noch weitere Hobbys, etwa die Modellbahn Spur N). Und, ja, ich will's überwiegend mit meinen alten Steinen und der alten Technik versuchen, wohlwissend, dass heutzutage die Technik elegantere Lösungen anbietet.
Eben old school.
Mit Computertechnik und Smartphones habe ich’s nicht so, aber vielleicht in einigen Jahren – und vielleicht hilft mein Sohn mir dabei. Jedenfalls freue ich mich auf einen sachlichen und entspannten Austausch mit Euch!
Viele Grüße
Klaus, Hamburg