http://www.gnu.de/documents/gpl.de.html
Ich zitiere mal §8:
Heisst im Klartext: Wer sich nicht an die GPL-Lizenz hält verliert sämtliche Rechte, die einem die GPL einräumt. Daher hat Fischertechnik zur Zeit keine Lizenz, die ihnen den Vertrieb der TXT-Geräte erlauben würde. Das Linux in den TXT-Geräten ist z.Zt. das, was man im Volksmund profan "Raubkopien" nennt.Sie dürfen das Programm nicht verbreiten oder modifizieren, sofern es nicht durch diese Lizenz ausdrücklich gestattet ist. Jeder anderweitige Versuch der Verbreitung oder Modifizierung ist nichtig und beendet automatisch Ihre Rechte unter dieser Lizenz (einschließlich aller Patentlizenzen gemäß §11 Abs. 3).
Aber Fischertechnik kann sich jederzeit wieder eine Lizenz besorgen:
Wenn Sie jedoch alle Verletzungen dieser Lizenz beenden, wird Ihre Lizenz durch einen speziellen Urheberrechtsinhaber wiederhergestellt, und zwar (a) vorübergehend, solange nicht bzw. bis der Rechteinhaber Ihre Lizenz ausdrücklich und endgültig kündigt, und (b) dauerhaft, sofern es der Rechteinhaber versäumt, Sie auf sinnvolle Weise auf die Lizenzverletzung innerhalb von 60 Tagen ab deren Beendigung hinzuweisen.
Der spannende Teil hier ist diese 60 Tage-Frist. Jeder, der Rechte am Linux-Kernel hält (neben u.a. mir selbst sicher auch der ein oder andere Lego-Mitarbeiter) kann theoretisch jetzt und bis zu 60 Tage nachdem Fischertechnik sich an die GPL hält die Lizenz von Fischertechnik endgültig kündigen.
Wieder Klartext: Zur Zeit und noch mind. 60 Tage kann jeder Linux-Kernel-Hacker dafür sorgen, dass Fischertechnik nie wieder TXT-Geräte bauen und verkaufen darf.
Spielwarenmessen hin oder her. Das klingt m.E. schlimmer als jeder entgangene Messe-Auftritt.
Edit: Es gibt übrigens noch eine 30-Tage-Frist, innerhalb derer man sofort und völlig risikofrei seine Lizenz so wieder herstellt, dass sie keiner kündigen kann. Aber diese Frist hat Fischertechnik bereits verstreichen lassen. Von daher ist das Kind bereits in den Brunnen gefallen ...