Hallo zusammen,
LEGO scheint sehr viele Modellbaukästen herauszubringen, ich habe meinem Neffen früher auch welche geschenkt. In meiner Jugend war das aber weder bei LEGO- noch bei ft-Besitzern üblich. Eigentlich "zählten" überhaupt nur Eigenentwicklungen, was auch immer es war. Die kleinen Modelle in den beiliegenden ft-Anleitungsheften waren eher Anregungen und demonstrierten, wie man die Bauteile miteinander kombinieren, Achsen lagern und Getriebe verwenden kann. Die Hobby-Bände kannten wir gar nicht, die ersten etwas umfangreicheren Modelle fand ich in der Anleitung des ft-Statikkastens (dessen genaue Bezeichnung ich nicht mehr weiß).
reus hat geschrieben:Ein einziger Motor treibt alle Funktionen an: Schaufelrad, Transportbaender, Drehkranz, Fahrt. Eine technisch beeindruckende Konstruktion mit, wie zu erwarten, katastrophalem Wirkungsgrad. Was fuer ein Irrsin, das ganze Gestaenge.
Naja, der Wirkungsgrad wäre ja erst interessant, wenn das Ding wirklich graben soll.
Mein Bruder bekam eines Tages einen gelben Turmdrehkran, der wohl ungefähr die Ausmaße (und auch die Farbe) des heutigen Super Cranes-Modells von ft hatte. Die wenigen Einzelteile für Fahrwerk, Turm und Ausleger waren schnell zusammmengesteckt. Ich fand ihn toll und wollte auch sowas, aber ich hatte ja ft. Mich störte an dem Fertigprodukt nur, daß man am Ausleger ein Umschaltgetriebe bedienen mußte, um den einzigen Antriebsmotor wahlweise mit dem Drehmechanismus oder der Seilwinde zu verbinden.
Ich bekam dann sogar ein paar zusätzliche Statik-Teile, um ein wenig größer bauen zu können. Der Kran wurde aber erst fertig, nachdem ich zuerst die anspruchsvolleren Baugruppen wie Fahrwerk und Drehmechanismus baute und zuletzt die einfacheren hinzufügte. Man hatte ja immer zuwenig Teile; und in dieser Reihenfolge konnte man bei den neuralgischen Punkten noch aus dem Vollen schöpfen. Fahrwerk, Drehmechanismus und Seilwinde waren schließlich einzeln motorisiert, außerdem war der Kran beleuchtet und der Haken war durch eine Lichtschranke gegen zu weites Einziehen gesichert. Die Silberlinge waren mir aber zu groß, ich baute eine kleine Transistorschaltung dafür auf. Mit Kippschaltern aus dem Elektronikhandel und einem leeren Medikamentendöschen baute ich mir das Schaltpult zur Fernbedienung. Diese Funktionalitäten machten es nicht nur für mich mehr als wett, daß mein Kran nicht so hoch aufragte wie das Fertigprodukt.
Heute scheinen eher Anhänger der Makerszene als die Nutzer von Konstruktionsbaukästen kreativ zu sein, hier Anwesende selbstverständlich ausgenommen.
Mit freundlichen Grüßen
Lars