ft-Bausteine in Spritzguss oder 3D-Druck nachmachen?

Vorstellung von 3D-Druck-Teilen, Fragen zu 3D-Druckern, usw.
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Resteverwerter
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ft-Bausteine in Spritzguss oder 3D-Druck nachmachen?

Beitrag von Resteverwerter » 16 Jan 2018, 16:19

Nachdem (hier) schon über weiße 30° Winkelsteine berichtet wurde, nun meine Frage, ob es möglich (und legal) wäre Bausteine selbst zu produzieren.

1. Markenschutz

Lego hatte ja nach Auslaufen des Patents versucht, die Steine als Marke zu schützen, was nicht genehmigt wurde. Begründung: die Form der Legosteine ergebe sich weitgehend aus ihrer technischen Funktion.

Wie sieht das bei fischertechnik aus? Gibt es nach (über) 50Jahren ft noch ein Patent?

2. 3D-Druck oder Spritzguss?
Das die Zapfen schwierig zu drucken seien, kann ich nachvollziehen - da könnte man ja einen Baustein mit lauter Nuten drucken.

Fragen beim Druck:
  • Wie lange dauert ein Druck mit dem fischertechnik-Drucker / mit anderen Modellen? Ewig, oder?
  • Wie teuer wäre ein Stein?
  • Reicht die Stabilität solcher selbstgedruckten Teile für mehrfaches Aneinander- und Auseinanderbauen?
Das Netz ist voll von Firmen, die Rapid Prototyping und Kleinserien in Spritzguss anbieten.
  • Wie sieht das preislich aus?
  • Welche Mengen benötigt man da, um eine Spritzgussmaschine einmal laufen zu lassen?
Ich möchte jetzt keine Konkurrenzfirma zu fischertechnik aufmachen, hätte aber doch Interesse mal was "ganz anderes" zu basteln.
Zuletzt geändert von Resteverwerter am 17 Jan 2018, 18:38, insgesamt 1-mal geändert.

sven
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Re: ft-Bausteine in Spritzguss oder 3D-Druck nachmachen

Beitrag von sven » 17 Jan 2018, 17:10

Hallo!

Also 3D Druck geht. Es wurden ja schon viele Teile von der Community erstellt.
Problem ist aber das der 3D Druck bei filigranen und dunen Teilen nicht stabil ist.
Da bricht das schnell mal kaputt.
Weiterhin hat man bei 3D Druck keine glatte Oberfläche wie beim Spitzguß.

Beim Spritzguss ist es so, das erst mal eine Spritzgußform gebaut werden muss.
Alleine die Form kostet schon mehrere 1000 Euro.
Wenn die Form dann fertig ist muss die Spritzgußfaschine damit gerüstet werden.
Damit sich die hohen Kosten lohnen, sollten dann schon massig Teile gefertigt werden.
Sowas lohnt sich nur bei ner Auflage von mehreren 10-tausend Teilen.

Gruß
sven
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steffalk
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Re: ft-Bausteine in Spritzguss oder 3D-Druck nachmachen

Beitrag von steffalk » 17 Jan 2018, 18:30

(Ob sich das "lohnt", hängt vom erzielbaren Verkaufspreis und der Menge ab, nicht nur von der Menge)
Gruß, Stefan

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Resteverwerter
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Re: ft-Bausteine in Spritzguss oder 3D-Druck nachmachen?

Beitrag von Resteverwerter » 17 Jan 2018, 18:38

Also 3D Druck geht. [..] Problem ist aber das der 3D Druck bei filigranen und dunen Teilen nicht stabil ist.
Da bricht das schnell mal kaputt. Weiterhin hat man bei 3D Druck keine glatte Oberfläche wie beim Spritzguß.
Ich habe von FFM Endstücke für Makerbeam XL , die als "wertiger 3 D-Druck" beworben werden. Da sieht und fühlt man eigentlich keinen Unterschied zu den Originalteilen.

Grad eben auf der gleichen Seite gesehen: " Silbern lackiert (hält gut!) . Für Maker Beam Alu natur eloxiert"

Das wäre auch noch ne Idee!
Beim Spritzguss ist es so, [...] Damit sich die hohen Kosten lohnen, sollten dann schon massig Teile gefertigt werden.
Sowas lohnt sich nur bei ner Auflage von mehreren 10-tausend Teilen.
Hab ich mir schon gedacht. Die einzelnen Webseiten klangen so, als ob das heutzutage alles kein Problem mehr wäre, nannten aber auch nie einen Preis! :-)

Habe eine Werbung von Toom gesehen, die 3D-Druck anbieten, leider aber nicht in einer Filiale bei uns in der Nähe!

Lars
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Re: ft-Bausteine in Spritzguss oder 3D-Druck nachmachen?

Beitrag von Lars » 17 Jan 2018, 22:18

Hallo Resteverwerter,
Resteverwerter hat geschrieben:Nachdem (hier) schon über weiße 30° Winkelsteine berichtet wurde, nun meine Frage, ob es möglich (und legal) wäre Bausteine selbst zu produzieren.

1. Markenschutz
privat brauchst Du in diesem Falle keine gewerblichen Schutzrechte zu beachten. Mit einem Nachbau für den private Zwecke "beutet" man in Ermangelung von Öffentlichkeit und Gewinnerzielungsabsicht keine fremde Marke aus. Patente untersagen Forschung ausdrücklich nicht, allein die kommerzielle Verwertung ohne Zustimmung des Patentinhabers wäre unzulässig. Es ist also kein Problem, sich patentierte Technik privat zu Nutze zu machen.

In der Industrie werden patentierte Techniken regelmäßig untersucht und dazu ebenso zwangsläufig wie zulässigerweise nachgebaut, um neben der technischen auch die wirtschaftliche Machbarkeit zu prüfen. Dabei können für die Forscher eigene Patente anfallen, die vielleicht nur mit den untersuchten fremden Patenten gemeinsam zu sinnvollen Produkten führen. Sollen fremde Patente dann kommerziell genutzt werden, weil man sich von der Serienfertigung einen kommerziellen Erfolg verspricht, nimmt man mit dem Patentinhaber Kontakt auf.

Mit freundlichen Grüßen
Lars

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