Wie Pneumatik-Zylinder ölen?

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DenkMal
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Wie Pneumatik-Zylinder ölen?

Beitrag von DenkMal » 16 Dez 2013, 10:26

Hallo,

ich hab hier einen augenscheinlich trockenen und vmtl. daher nicht mehr richtig dichten Pneumatik-Zylinder 36938.

Ist Silikonöl ok? Den Pleuel-Durchlass kann ich einfach von außen ölen. Aber den Kolben? Macht es einen Unterschied, ob ich das Öl in den oberen oder unteren Anschluss rein sprühe/ tröpfel/ pumpe/ sauge? Weitere Tipps?

Herzlichen Dank!
Michael

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steffalk
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Re: Wie Pneumatik-Zylinder ölen?

Beitrag von steffalk » 16 Dez 2013, 10:29

Tach auch!

Dieses Thema hatten wir mal ganz ausführlich in einem Thread. Falls die Suche ihn hier nicht findet, ist es im alten Forum und damit leider gelöscht.

Wenn ich recht erinnere, verwendet fischertechnik dafür "medizinisches Weissöl". Aller Ratschäge enthalten immer den Hinweis, ja nur ganz winzige Mengen davon z. B. per Spritze einzubringen. Mehr als ein ganz kleiner Tropfen führt wohl zu einer großen Sauerei im Betrieb.

Gruß,
Stefan

DenkMal
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Re: Wie Pneumatik-Zylinder ölen?

Beitrag von DenkMal » 16 Dez 2013, 14:32

Hallo Stefan,

Nö, zumindest fand ich nix unter "Pneumatik" :shock:

Danke! Werde den Zylinder nach dem Ölen und händischen Verteilen wohl erstmal paar Zyklen ohne Schläuche (aber mit Küchenkrepp davor) mechanisch verstellen lassen (wie im Kompressor).

Grüße,
Michael

Masked
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Re: Wie Pneumatik-Zylinder ölen?

Beitrag von Masked » 16 Dez 2013, 14:49

Hallo,
Stefan erinnert sich richtig, es ist med. Weissöl (paraffinum liquidum). Aber bitte nur ganz ganz ganz wenig. Am Besten mit einer kleinen Spritze mit Kanüle oder Ähnlichem dosieren. Sonst gibts in Zukunft beim Betrieb jedes Mal eine riesen Sauerei...
Grüße,
Martin

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Re: Wie Pneumatik-Zylinder ölen?

Beitrag von DenkMal » 16 Dez 2013, 16:24

Hallo,
also 1L für 12€ im Internet ... oder zur Apotheke :idea: ... war gerade dort. Paraffinum Liquidum hatten sie nicht, nur Paraffinum Subliquidum:
http://de.wikipedia.org/wiki/Paraffin
dünnflüssigen Paraffinen (Paraffinum perliquidum), die eine Viskosität von 25 bis 80 mPa·s haben,
dickflüssigen Paraffinen (Paraffinum subliquidum), die als ölige Flüssigkeit eine Viskosität von 110 bis 230 mPa·s aufweisen und
Wasser hat 1,00 mPa·s bei 20°C, Olivenöl etwa 100 mPa·s.

Hab mir 10ml abfüllen lassen, schön mit Fläschchen und Beschriftung. Hat paar Minuten gedauert, aber nur 0,80€ gekostet :D

Daheim den ft-2mm-Schraubendreher als Pipettenersatz genommen :) Etwa die Menge von 2 Wassertropfen auf einen Teelöffel. Etwa ein Tropfen angesogen, verteilt, bewegt, dann unter furzenden Geräuschen immer wieder kleinere Mengen auf den Löffel zurück, bis wieder Ruhe war. Etwa ein Tropfen zurück ins Fläschchen. Schraubenzieher und Löffel abgeputzt und gut. Überhaupt keine Sauerei.

Ach ja, der Zylinder: bei bestimmten Drehwinkeln des Kolbens ist er bis zu 3/4 des Hubs in beide Richtungen immer noch undicht. Ich vermute, dass Zylinder und/ oder Kolben nicht richtig rund sind, bzw. die Gummilippen abgenutzt sind. Etwas den Kolben verdrehen und er tut wieder :) Aber den Effekt hatte ich auch schon bei einem anderen Zylinder.

Viele Grüße,
Michael

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Triceratops
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Re: Wie Pneumatik-Zylinder ölen?

Beitrag von Triceratops » 25 Dez 2013, 17:18

Hallo

Wenn man schon in die Apotheke geht, um dieses speziell Öl zu besorgen, sollte die Verkäuferin/ der Verkäufer auch gleich auf eine passende Kanüle zum Einführen in die kleine Öffnung des Zylinders angesprochen werden.

Ich selbst habe mir aus gleichem Grund damals eine komplette Spritze nebst Kanüle für 20 Cent gekauft. Am besten nimmt man dazu auch gleich einen FT-Zylinder mit in die Apotheke; damit werden beim Personal auch gleich mögliche Zweifel in puncto Verwendung ausgeräumt. Solche Teile sind üblicherweise als Einmal-Massengut für Diabetiker konzipiert und daher so billig.

Achtung: die Kanüle ist NICHT für Kinderhände geeignet (scharfe Spitze) und gehört gesichert aufbewahrt!

Gruß, Thomas :idea:

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H.A.R.R.Y.
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Re: Wie Pneumatik-Zylinder ölen?

Beitrag von H.A.R.R.Y. » 11 Jul 2014, 10:49

Gestern abend habe ich das Wissen aus diesem Thread mal mit historischen Pneumatik-Zylindern ausprobiert (alle blau, Metallstange). Ein 45er mit Feder klemmte so übel, das sich die Dichtungen erheblich verbogen haben. Per Federkraft ging da eh nichts mehr.

Die Spritze: vom Onkel Doktor beim letzten impfen das klitzekleine Teil mitgeben lassen. Im Gegensatz zur bekömmlichen 1-mal Spritze (meist 5ml) ist da nur 1ml Vollausschlag drin => besseres Dosieren. Dann haben die Teile meist Gummidichtungen => laufen recht leicht und klemmen nicht (kann notfalls auch mal als Zylinderersatz herhalten). Die Aufsteck-Kanüle ist eine sogenannte "1er" = 1mm. Kleinere gehen nicht, dafür ist das Paraffinöl zu zäh! Größere passen nicht in die Schlauchstutzen der Zylinder. [Nachtrag] Es gibt diese Impfdosen (von Dosis, nicht Konservendose) auch mit fest eingegossener Kanüle. Diese sind nicht brauchbar, weil die Kanüle nur 0,5mm oder weniger hat. [/Nachtrag]

Nicht nur aus Gründen der Kindersicherung kappe ich für sowas die messerscharfe Spitze der Kanüle. Ist sie vorne Stumpf gefeilt, dann richtet sie im Zylinder keinen Schaden mehr an

Der erwähnte 45er mit Feder läuft jetzt wieder recht leicht, hakt aber immer noch etwas. Standard 60er und 45er laufen auch wieder besser. Allerdings ist irgendwas immer noch nicht in Ordnung, denn die Zylinder haken ganz deutlich an bestimmten Stellen. Außerdem "kleben" die Dichtungspakete regelrecht an den Anschägen wenn zu viel Öl drin ist. Langsam frage ich mich, ob der Vorbesitzer die mal mit Wasser gefahren hat ...

Die Sauerei bei zu viel Öl ergibt sich nicht nur im Betrieb sondern auch schon beim Lagern! Einige meiner Zylinder haben Probleme mit den Klebenähten und da sickert jegliches Öl jetzt gaaanz langsam durch.

Hat jemand von Euch einen Tip, wie ich die Zylinder innen fettfrei bekomme ohne Dichtungsgummi oder Kunststoff zu riskieren? Sprays (z.B: Bremsenreiniger) kommen da nicht hin. Zitronensäure / Entkalker vielleicht?

Grüße
H.A.R.R.Y.
[edit] Tipfehler korrigiert und Nachtrag dazugepackt [/edit]
Zuletzt geändert von H.A.R.R.Y. am 31 Jul 2014, 10:49, insgesamt 1-mal geändert.
[42] SURVIVE - or die trying

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Re: Wie Pneumatik-Zylinder ölen?

Beitrag von Majus » 30 Jul 2014, 20:46

Hallo,

also ich hatte das Problem auch und wusste nicht, dass es ein spezielles Öl dafür braucht.

Ich habe stattdessen einen blauen Schlauch an eine Flasche mit Silikonöl angeschlossen. Einmal kurz drücken und es lief wieder perfekt.

Gereinigt habe ich die Zylinder ebenfalls mal. Dazu habe ich einen Motor angeschlossen und quasi einen Kompressor gebaut. Der Zylinder kam in ein Wasserbecken und wurde so schön durchgespült. Danach habe ich ihn rausgenommen und 15 min trocken laufen lassen, damit kein Wasser mehr drin war. Als es entgültig trocken war, kam neues Silikonöl rein und der Zylinder läuft wie neu.

Ob das auf lange Sicht gut ist, weiß ich nicht, aber ich mache das schon 2-3 Jahre so...

Gruß

Majus

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